Das wird auch Deutschland bevorstehen…

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…wenn 2022 das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz geht.

Im Februar und Juni diesen Jahres wurden die beiden Kernkraftwerke in Fessenheim für immer außer Betrieb genommen. Die französische Regierung hat EDF mit 377 Millionen Euro entschädigt, als EDF auferlegt wurde, das Kernkraftwerk Fessenheim zu schließen.

Jetzt muss Frankreich wieder Kohlekraftwerke in Betrieb nehmen, um den Stromverlust auszugleichen. Eine absurde Situation, weil jeder in dieser Situation verliert.

Dies ist der Epilog einer langen Geschichte, schreibt Europe 1 [1 ]: Die Regierung wird 377 Millionen Euro zahlen, um EDF für die Schließung der beiden Reaktoren im Kernkraftwerk Fessenheim zu entschädigen. Die Nationalversammlung wird am Dienstag (17.11.) über eine Änderung des Staatshaushalts diskutieren, einschließlich einer Entschädigung für EDF für die geforderte Schließung von Fessenheim.

Nunmehr, seit September hat Frankreich vier Kohlekraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß erneut hochfahren müssen, um die Abschaltung in Fessenheim und den Windmangel für die Windkraftanlagen teilweise auszugleichen. Seit September musste EDF gelegentlich auch Gas- und Kohlestrom aus Deutschland zu sehr hohen Kosten importieren

EDF verliert, weil die dafür gezahlte Entschädigung vergleichsweise gering ist, da die Fessenheimer Reaktoren noch bis 2041 laufen konnten und die Kraftwerke sowohl amortisiert als auch in einwandfreiem Betriebszustand waren.

„Auch das Budget der Regierung und damit der Steuerzahler „verlieren“ offensichtlich, das zu einer Zeit, mitten in einer Krise, in der es besser gewesen wäre, diese Millionen sinnvoller einzusetzen.

Unser Außenhandel verliert, weil wir Kohle und Gas importieren, die wir in unseren Kraftwerken nicht hätten verbrennen müssen. Und der Planet verliert, weil wir mehr CO2 ausstoßen.“

All dies aus rein politischen, ideologischen Gründen. Und diese absurde Situation wird nicht zu Ende gehen, da das mehrjährige französische Energiegesetz die Schließung von 14 weiteren Kernreaktoren in den kommenden Jahren vorschreibt, 14 Reaktoren, die amortisiert sind und funktionieren. Diese Kernreaktoren wären aufgrund des Ausbaus erneuerbarer Energien in Zukunft noch nützlich gewesen – „denn je mehr erneuerbare Energien vorhanden sind, desto mehr brauchen wir eine zuverlässige Stromerzeugung, die nicht von den Wetterbedingungen, dem intermittierenden Wind oder der Sonne abhängt.“

 Anschließend wird in dem Artikel auf die deutsche Situation hingewiesen, wo es im Originaltext heißt: C’est le dilemme de l’Allemagne qui a décidé de sortir du nucléaire et de développer le renouvelable.

(Das ist das Dilemma von Deutschland, das sich für den nuklearen Ausstieg und für die Entwicklung der Erneuerbaren entschieden hat.)

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass in Frankreich weiterhin 58 Kernkraftwerke in Betrieb sind, deren Anteil an der Stromerzeugung 70,6% beträgt, ein weiteres Kernkraftwerk (Flamanville) vor der Fertigstellung steht und ein weiterer Zubau in Diskussion ist.

 

[1]  https://www.europe1.fr/emissions/L-edito-eco2/fermeture-de-fessenheim-tout-le-monde-y-perd-4004316?utm_source=CCNet+Newsletter&utm_campaign=c19870605c-EMAIL_CAMPAIGN_2020_11_16_10_40_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_fe4b2f45ef-c19870605c-36495737&mc_cid=c19870605c&mc_eid=2560bc397b