Stromerzeugungsweltmeister, auf den verzichtet werden soll

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Am 8. Februar 2021 hieß es in einer Presseerklärung der PreussenElektra:

“Kernkraftwerk Grohnde liefert neuen Rekord in der Stromerzeugung. Am 7. Februar 2021 hat das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) die Marke von 400 Milliarden Kilowattstunden erzeugten Stroms überschritten. Um Punkt 23.01 Uhr sprang der Zähler auf der Kraftwerkswarte auf die magische Zahl um. Mit diesem neuen Rekord wird die Erfolgsgeschichte des Druckwasserreaktors an der Weser fortgeschrieben. Weltweit existiert kein einziger Kernkraftwerksblock, der mehr Strom erzeugt hat.”

Das Kernkraftwerk Grohnde hat eine elektrische Leistung von 1.430 MW brutto und beschäftigt rund 500 Personen.

Die Erfolgsgeschichte des Kernkraftwerks Grohnde begann mit der ersten Netzsynchronisation am 5. September 1984: Seitdem war der Druckwasserreaktor insgesamt achtmal Weltmeister in der Jahresstromerzeugung und wies eine durchschnittliche Verfügbarkeit von fast 92 Prozent auf – auch das ein Spitzenwert im internationalen Vergleich. Das KWG hat einen Anteil von gut 12 Prozent an der Stromerzeugung in Niedersachsen. Insbesondere in den letzten Jahren leistete das Kraftwerk auf Anfrage des Netzbetreibers vermehrt auch Bereitschaftsarbeit und trug somit dazu bei, die Stromversorgung in Deutschland stabil zu halten.

Darüber hinaus wurden in den vergangenen 36 Jahren durch den Betrieb des Kernkraftwerks Grohnde 400 Millionen Tonnen CO2 eingespart, die bei einer Verstromung durch Kohle- und Gaskraftwerke stattdessen entstanden wären.

Entsprechend der 13. Atomgesetznovelle muss das Kernkraftwerk Grohnde spätestens zum 31. Dezember 2021 im Rahmen des politisch geforderten Kernenergieausstiegs als Folge des Reaktorunfalls von Fukushima endgültig abgeschaltet werden.”

Der Kernenergieausstieg ist eine Fehlentscheidung der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nur wenige Monate zuvor war die CO2-freie, nukleare Stromerzeugung als unverzichtbar für eine sichere Stromversorgung erklärt worden. Thomas Schmid schrieb dazu in der WamS vom 20.3.2011:

“Die Art und Weise, wie die deutsche Bundesregierung unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel in Reaktion auf das große Unglück der Japaner das fast augenblickliche Ende der friedlichen Nutzung der Atomenergie durchregierte, hat der Demokratie in Deutschland einen schweren Schaden zugefügt – vielleicht den größten seit Gründung der Republik im Jahre 1949….Die Bundeskanzlerin hat mit ihrer Atomentscheidung gehandelt, als befinde sich die Bundesrepublik im Ausnahmezustand….Wer eine Politik, die er jahrzehntelang betrieben hat und die er stets als wertebegründet darstellt, beinahe über Nacht aufgibt, der beweist, dass er Politik im Grunde verachtet und für unmöglich hält. Die Entscheidung der Bundeskanzlerin, durchaus in Not getroffen, fehlt jeder Respekt vor der politischen Sphäre, zu deren Unversehrtheit auch gehört, dass es eine Brücke zwischen Vorher und Nachher geben muss”

Japan hält weiterhin an der Kernkraft fest und hat seit dem Unfall wieder neun Kernkraftwerke ans Netz gebracht. Weltweit schreitet der Kernkraftwerksausbau voran. Dazu gehören Staaten, die erstmalig auf nukleare Stromerzeugung setzen.