Verschwiegene Kosten der Klimaschutzpolitik

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Wenn Bürgerinnen und Bürger lautstark mehr Klimaschutz fordern, heißt das nicht, dass sie bereit sind, dafür mehr zu zahlen. Schon gar nicht, wenn ihnen die utopischen Kosten bekannt wären. Politiker vertuschen seit Jahren die Kosten für ihre Klimapolitik. Am Ende zahlen immer die Bürger, wie man bereits an den hohen Strompreisen erkennt, die eine Folge der Energiewende sind. Fast schamhaft ist von der großen Transformation die Rede, unter der sich nur Eingeweihte etwas vorstellen können, um das Ausmaß der Veränderungen und ihre Kosten zu kaschieren.

Klimapolitiker sind in der Klemme: Einerseits werden sie von den Klimaaktivisten zum Klimaschutz getrieben, andererseits droht ihnen die Abwahl, wenn die schweigende Mehrheit mit den dafür anfallenden Kosten belastet wird. Um ihr zu entgehen werden die Kosten für die Klimapolitik vertuscht. Der Ausstoß für Kohlendioxid wird mit Kosten belegt, der Industrie erlegt man unerreichbare Grenzwerte auf und zwingt sie zu technologischen Änderungen, Hausbesitzern werden Energieeinsparmaßnhmen abverlangt, man errichtete ein Subventionsdickicht und entwarf bürokratische Zentralpläne zum ökologischen Umbau.

Die Kosten, die den Staatshaushalt belasten, holt sich der Staat durch Steuererhöhungen oder durch neue Steuern wieder rein: Verbrauchsteuern aller Art, Energiesteuern, CO2-Abgaben, usw. „Ein Schuh aber wird erst daraus“, wenn man die Entwicklung umgekehrt betrachtet: Der Staat braucht dieses Geld, um seine Vorstellungen von Transformation und Klimaschutz umsetzen zu können.

Und eines Tages werden die Bürger erleben, dass die utopischen Kosten, der Umbau der Industrie in allen CO2-emittierenden Bereichen, keinen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz geleistet haben.

Im englischsprachigen Raum beginnen offenbar immer mehr einflussreiche Stimmen die Fragen zu stellen, die alle in den letzten Jahren vermieden haben: Können wir die Menschen wirklich dazu bringen, die Netto-Null-Politik zu akzeptieren – die Dekarbonisierung der Wirtschaft? Ist es praktisch? Können wir uns die Mehrkosten leisten? Hierzu die Ansichten von drei Kommentatoren.

Andrew Montfort [1] nennt als Beispiel die Heizung der Häuser in seinem Land Großbritannien. Ein Weg, dies zu tun, ist eine Kombination aus Isolierung und Austausch von Gas- und Ölkesseln durch Wärmepumpen. Aber eine Wärmepumpe und Zusatzausrüstung werden zwar den durchschnittlichen Hausbesitzer weit über 10.000 Dollar zurückbringen, aber die Umrüstung und die Nachrüstung der Isolierung könnte doppelt so viel kosten.

„Sobald der Staat 30 Millionen Haushalte umgebaut hat, ist sein Budget für die Dekarbonisierung von einer Billion Dollar so gut wie weg, bevor er überhaupt an die Kosten für die Dekarbonisierung des Stromerzeugungssystems denken konnte, Benzin- und Dieselautos durch Elektrofahrzeuge ersetzen, Ladeeinrichtungen installieren, das Netz stärken, um der zusätzlichen Nachfrage gerecht zu werden und die Industrie, das Transportwesen auf Straße, Wasser und in der Luft wie auch die Landwirtschaft auf CO2-freie Energien umstellen konnte. Was das alles wirklich kosten wird, kann im Moment nur vermutet werden, aber es wird sicherlich weit über 100.000 Dollar pro Haushalt sein.“

„Wer die Menschen dazu zu zwingt, ihr eigenes Geld in dieser Größenordnung auszugeben, wird kaum ein Wahlsieger sein, aber dann scheint Zwang an der Tagesordnung zu sein. Der Ausschuss für Klimaänderungen – die Berater der Regierung für die Dekarbonisierung – dringt auf ein Verbot des Verkaufs von unzureichend isolierten Häusern.“

„Und das ist erst der Anfang. Das große Geheimnis der Dekarbonisierung ist, dass wir immer noch keine kohlenstofffreie Technologie haben, die das Stromnetz ausgleichen kann, wenn es von Offshore-Windparks angetrieben wird. Entgegen der landläufigen Meinung sind Batterien nicht einmal eine plausible Lösung, und Wasserstoff ist so absurd teuer, dass er seinen Gebrauch unannehmbar macht.“

„Wir steuern daher auf eine Situation zu, in der die einzige Möglichkeit, Strom-Angebot und -Nachfrage in einer langen Windpause zu befriedigen, das Rationieren des Stroms sein wird. Dafür sind intelligente Zähler geeignet – sie ermöglichen es Netzmanagern, Geräte in Ihrem Zuhause auszuschalten, damit das Netz nicht zusammenbricht. Ihr Zuhause kann kalt sein, und das Elektroauto kann vielleicht noch im Leerlauf betrieben werden, aber zumindest sind die Lichter nicht ausgegangen.“ Soweit Monfort.

Für Forero, Dalton und Hua [2] müssen – unter Bezug auf Klimaanalysten und Ökonomen – “Länder, die ihre Emissionen drastisch reduzieren wollen, um die Klimaziele zu erreichen, auf schwindelerregende Kosten und drohende politische Kämpfe vorbereitet sein, wenn sie versuchen, Teile ihrer Volkswirtschaften umzubauen.

„Zwar würden Umweltschützer argumentieren, dass die Veränderungen sich in innovativen Technologien und der Schaffung von Arbeitsplätzen niederschlagen würden…Dennoch wären die Vorabkosten eine Herausforderung, weil in vielen Sektoren, unter anderem in der Stahlproduktion, der Zementproduktion, der Landwirtschaft und der Frachtschifffahrt, gewaltige Umrüstungen erforderlich wären.“

Menton [3] erstaunt es immer wieder, „wie die Erwähnung des Wortes “Klima” dazu führt, dass die Menschen jeglichen Kontakt zu ihren rationalen Fähigkeiten verlieren. Und natürlich spreche ich hier nicht nur über den einfachen Mann auf der Straße, sondern auch, ja vor allem, über unsere gewählten Führer und Regierungsfunktionäre.

Jüngstes Beispiel ist das Versprechen von Präsident Biden, das auf seinem “Weltklimagipfel” am 22. April veröffentlicht wurde, die Treibhausgasemissionen der USA um 50 bis 52 % gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken und dies bis 2030 zu tun. In meinem letzten Beitrag vor ein paar Tagen bemerkte ich, dass Biden selbst absolut keine Ahnung hat, wie dies erreicht werden könnte. Und in der Tat wird es nicht erreicht werden. Diese Dinge sind sicherlich wahr, aber es wird auch nicht in dem Maße voll gerecht, in dem der Präsident und seine Berater jetzt die reale Welt verlassen haben und in die totale Fantasie abgedriftet sind.“

 

[1] https://www.telegraph.co.uk/news/2021/04/25/net-zero-disaster-waiting-happen/?mc_cid=5b812ee402&mc_eid=2560bc397b  Andrew Montfort

[2] https://www.wsj.com/articles/the-115-trillion-price-tag-to-cut-global-emissions-11619375103?mc_cid=5b812ee402&mc_eid=2560bc397b

[3] https://www.manhattancontrarian.com/blog/2021-4-24-ever-deeper-and-deeper-into-climate-fantasy?mc_cid=5b812ee402&mc_eid=2560bc397b  Francis Menton