Die globale Kohlenachfrage unterläuft die Netto-Null-Bemühungen

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In Deutschland: Raus aus der Kohle, Abschaffung des Verbrennungsmotors und hin zum E-Auto, Energieeinsparung bei Gebäudeheizungen, Kohlenstoffdioxid-Reduktionen um jeden Preis mit der Folge steigender Strom- und Energiekosten wie auch auf Kosten der Stromversorgungssicherheit.

Zur globalen CO2-Reduktion in der Atmosphäre tragen diese Maßnahmen nicht bei, sie schaden uns wirtschaftlich.

Die Internationale Energieagentur-IEA [1] prognostiziert eine mindestens dreijährige steigende Nachfrage nach Kohle, nur wenige Wochen, nachdem sich die Staats- und Regierungschefs der Welt bei den Klimaverhandlungen in Glasgow nicht auf einen Ausstieg aus der fossilen Brennstoffquelle einigen konnten.

Die weltweite Nachfrage nach Kohle wird voraussichtlich im nächsten Jahr ein Rekordniveau erreichen, angetrieben von einem enormen Wachstum in China und Indien, das den globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels trotzt.  Beide Länder führen den Anstieg des weltweiten Kohleverbrauchs an und bauen weiterhin neue Kohlekraftwerke. In China, wo die Hälfte der gesamten weltweiten Kohleverstromung stattfindet, wird die Stromerzeugung im Jahr 2021 um mehr als 9 Prozent steigen, während Indien dieses Jahr voraussichtlich mit einem Wachstum von 12 Prozent abschließen wird. Wir berichteten ausführlich hierüber.

Sogar die EU und die USA, die beide aggressiv Pläne schmieden, Kohle aus ihrem System zu verdrängen, werden in diesem Jahr einen Anstieg der Kohleverstromung um 20 Prozent verzeichnen, obwohl diese Werte unter den Zahlen von 2019 bleiben werden.

Internationale Medien, wie zum Beispiel The Australien vom 17.12.2021, berichten über eine wachsende Kluft zwischen politischen Ambitionen und Zielen auf der einen Seite und den Realitäten des derzeitigen Energiesystems auf der anderen Seite.

Laut IEA [1] „geraten die Klimaziele immer weiter außer Reichweite und die Energiesicherheit ist gefährdet. Die globalen Kohletrends werden weitgehend von China und Indien geprägt, die zwei Drittel des weltweiten Kohleverbrauchs ausmachen, trotz ihrer Bemühungen, erneuerbare Energien und andere kohlenstoffarme Energiequellen zu erhöhen”.

Während Asien mit einem höheren Kohleverbrauch führend ist, sagt die IEA, dass der Kohleverbrauch auch in den USA, Großbritannien und Europa stark gestiegen ist, da die Stromerzeuger aus hochpreisigem Gas aussteigen.

Der IEA-Bericht [1] zeigt, dass ein Rückgang der Kohlenachfrage aufgrund der Pandemie eher ein vorübergehender Ausrutscher als ein struktureller Rückzug war. Er unterstreicht die Kluft zwischen den Zielen zur Bekämpfung des Klimawandels und den ergriffenen Maßnahmen.

Nach einem Rückgang in den Jahren 2019 und 2020 wird erwartet, dass die weltweite Stromerzeugung aus Kohle im Jahr 2021 um 9 Prozent auf ein Rekordhoch von 10.350 Terawattstunden steigen wird.

Die weltweite Kohlenachfrage – einschließlich der Nutzungen außerhalb der Stromerzeugung, wie Zement- und Stahlproduktion – wird 2021 voraussichtlich um 6 Prozent steigen. Dieser Anstieg wird allerdings nicht das Rekordniveau der Jahre 2013 und 2014 erreichen.

Abhängig von der Wetterentwicklung und dem Wirtschaftswachstum sagte die IEA voraus, dass die Gesamtkohlenachfrage bereits 2022 ein Rekordhoch von 8,025 Milliarden Tonnen und bis 2024 von 8,031 Milliarden Tonnen erreichen könnte.

Deutschland will mit seiner Politik der CO2-Vermeidung als gutes Beispiel vorangehen, verliert dabei aber die geschilderten Realitäten aus den Augen und schadet sich im Endeffekt selbst.

[1] https://www.iea.org/reports/coal-2021