Der Leistungsbeitrag von Wind und Solar wird überschätzt

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“Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus Erneuerbaren bezogen werden. Es werden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um den Erneuerbaren Ausbau voranzutreiben. So werden neue Flächen für den Ausbau der Photovoltaik bereitgestellt, die Beteiligung der Kommunen bei Wind an Land und Photovoltaik ausgeweitet, windschwache Standorte verstärkt erschlossen und die Rahmenbedingungen für den Ausbau von Photovoltaikdachanlagen verbessert.”

Dies sind Zeilen aus dem “Osterpaket” des Bundeswirtschaftsministers *).

Deutschland hat bereits einen Überschuss an Wind- und Solaranlagen, die jedoch nicht in der Lage sind, allein zuverlässige Energie zu liefern. Und sie stehen überwiegend an Orten, wo der Strom nicht gebraucht wird. Noch fehlen die Übertragungsnetze, die Energiespeicher sowieso, um bei Flaute den Stromausfall zu kompensieren. Und sei das nicht bereits genug des Versorgungsrisikos, sollen die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet und ab 2030 auf Kohle verzichtet werden. Für den Betrieb von Gaskraftwerken fehlt die ausreichende Gasmenge.

Der Strombeitrag der Ökostromanlagen für eine ausreichende und vor allem sichere Stromversorgung wird weiterhin überschätzt. Betrachten wir die Stromerzeugung im sonnenreichen Monat Juli 2022 in der Grafik von Rolf Schuster:

Die Grafik zeigt den Beitrag der Windenergieanlagen (blaue Fläche), der Solaranlagen (gelbe Spitzen), der Kernenergie- und Fossilkraftwerke (braune Fläche). Man beachte die installierte Nennleistung von Wind und Solar von 123.626 MW am oberen Bildrand (orangefarbene durchgehende Linie), die zeigt, wie weit die installierte Leistung und der tatsächliche Leistungsbeitrag von Wind und Solar auseinander klaffen. Laut Tabelle liegt der maximale Leistungsbeitrag bei 41,41 %, im Mittel aber nur bei 16,84 %. Zu keinem Zeitpunkt erreichen Wind und Solar die erforderliche maximale Leistung von 70.000 MW. Selbst der Grundlastbedarf mit ca. 40.000 MW kann von ihnen nicht erbracht werden.

Diese Beiträge sind der Beweis für die unverzichtbare Notwendigkeit von Fossilenergie und Kernenergie zur Stromerzeugung.

Eine Verdopplung oder gar Verdreifachung von Windenergie- und Solaranlagen würden zwar zeitweise den maximalen Leistungsbedarf übertreffen, aber eben nur zeitweise und bei Flaute und fehlender Sonne auf fast Null absinken.

Eine weitere Grafik von Rolf Schuster relativiert den Strombeitrag der so hoch geschätzten Offshore-Windenergieanlagen. Die in Ost- und Nordsee stehenden ca. 1499 Offshore-Anlagen (laut BNA Registerdaten),  lieferten 60 Prozent der Energie,
die von den letzten 3 Kernkraftwerken erzeugt wurde.

Auch hier wieder die auseinander klaffende installierte Leistung aller Offshore-Windenergieanlagen (durchgehende hellgrüne Linie am oberen Bildrand) und ihrem tatsächlichen Leistungsbeitrag (hellgrüne Fläche). Die Energieerzeugung der Kernkraftwerke betrug im Juli 2.925 GWh und der Offshore-Anlage 1.772 GWh.

Vor allem: Die Kernkraftwerke stehen für eine sichere Energieerzeugung, die Offshore-Anlagen liefern nur “flatterhaft”, unkalkulierbar.

 

*)https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Energie/0406_ueberblickspapier_osterpaket.html