Nur rund um die Uhr verfügbarer Strom ist von Wert

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel [1]

Eine sichere und preiswerte Energieversorgung ist nur mit fossilen und nuklearen Brennstoffen möglich. Wind- und Solarstrom ist nicht sicher verfügbar.

Energie hat nur Wert, wenn sie bei Bedarf verfügbar ist. Das ist bei den vom Wetter gesteuerten Wind-, Solar- und Laufwasser-Stromerzeugern nicht der Fall (Fakepower). Mal gibt es zu wenig, mal zu viel Strom. Gibt es zu wenig Strom, müssen Kraftwerke oder teure, verlustreiche Speicher die Strommenge auf den Bedarf regeln. Zuviel Strom führt zur Überlastung des Netzes. Dann müssen rechtzeitig Fakepoweranlagen abgeschaltet werden. Sonst unterbrechen Überlastsicherungen die Stromzufuhr (Blackout).

Das heißt: Wir können auf Kraftwerke nicht verzichten. Die Vision, Deutschland  in 20 Jahren ausschließlich mit Fakepower zu versorgen, ist Utopie. Regelkraftwerke müssen die Netzleistung sichern. Darüber hinaus kann in Deutschland mit Fakepoweranlagen nicht die für das Land benötigte Energie gewonnen werden. Der Flächenbedarf dafür ist zu groß und die Energieverluste bis zum Verbraucher steigen durch lange Leitungen und unzureichende Speicher in nicht bezahlbare Höhen. Deutschland ist und bleibt ein Energie-Importland.

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Was bringt der Zubau an Windenergie- und Solaranlagen?

Das politische Versprechen einer sicheren, preisgünstigen und umweltschonenden Energieversorgung im Zuge der Energiewende wurde über Jahre missachtet. Es ist zu hoffen, dass die Bundesfinanzministerin Katharina Reiche (CDU) den Ausbau der Erneuerbaren objektiver und sachgerechter beurteilt als ihr Vorgänger Robert Habeck (Die Grünen). Im Dezember 2024 stellten wir die Frage: „Stromversorgung vor dem Kollaps?“ und verdeutlichten anhand der Grafik über die Stromerzeugungsanteile von Wind, Sonne und Kohle/Gas des Nov. 2024 die Probleme der unausgewogenen Erzeugungsanteile. Bereits im Mai 2024 wiesen wir auf die zunehmende Strom-Unsicherheit durch ein Zuviel an Solarstrom hin. Ein Ausbaumoratorium der Erneuerbaren durch die Bundeswirtschaftsministerin wäre dringend erforderlich.

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Kritik am apokalyptischen Klimanarrativ

United Nations Secretary-General António Guterres: „Seit vielen Jahrzehnten befindet sich die menschliche Spezies im Krieg mit dem Planeten. Und der Planet wehrt sich.“ auf der pre-COP25 Pressekonferenz, Dezember 2019

 

Das apokalyptische Klimanarrativ ist ein ernsthaft irreführendes Propagandainstrument und ein sozial zerstörerischer Leitfaden für die öffentliche Politik. Das Narrativ übertreibt radikal die Risiken für die Menschheit durch die anhaltende globale Erwärmung, die beherrschbar, aber nicht existenziell sind. Es schreibt eine großflächige kurzfristige Unterdrückung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe vor, ohne die enormen Kosten zu berücksichtigen, die eine solche Unterdrückung den Menschen verursachen würde, da fossile Brennstoffe derzeit unersetzliche Inputs für die Herstellung von Nahrungsmitteln (über ammoniakbasierte Düngemittel), Stahl, Zement und Kunststoffe sind.

Harry DeAngelo*) und Judith A. Curry**) beschreiben in ihrem Artikel [1] die Fehler in der apokalyptischen Klimaerzählung, einschließlich der Frage, warum die Bedrohung durch den vom Menschen verursachten Klimawandel nicht bedeutend ist und warum eine dringende Unterdrückung der Nutzung fossiler Brennstoffe unklug wäre. Sie argumentieren, dass sich eine vernünftige öffentliche Politik stattdessen auf die Entwicklung eines diversifizierten Portfolios von Energiequellen konzentrieren würde, um eine größere Widerstandsfähigkeit und Flexibilität zu unterstützen, um auf mögliche Wetter- und Klimaextreme zu reagieren.

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NGO’s: Undurchsichtige Finanzierung und oft kritikwürdige Aktivitäten

Ein Bericht [1] des Europäischen Rechnungshofs, der internen Überwachungsbehörde der Europäischen Union, zeigt, wie die EU zwischen 2021 und 2023 7 Milliarden Euro an 90 Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) Mittel verteilte, die sich auf Umweltpolitik, Migration oder Wissenschaft konzentrierten. Dreißig von ihnen erhielten zwischen 2014 und 2023 mehr als 40 % der EU-Mittel – etwa 3,3 Mrd. €.

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Massiver Stromausfall wurde Realität

Am 28. April 2025 kam es zu einem großflächigen Stromausfall, der große Teile Spaniens, Portugals und des Südwestens von Frankreich, insbesondere die Region zwischen Narbonne und Perpignan, lahmlegte. Der Wiederaufbau des Stromnetzes gestaltete sich komplex. Erst nach etwa sechs Stunden war die Stromversorgung in Spanien zu 99 Prozent wiederhergestellt. Besonders Regionen mit kritischer Infrastruktur wie Flughäfen und Krankenhäuser wurden vorrangig versorgt, während ländliche Gebiete teilweise länger auf die Rückkehr der Elektrizität warten mussten.

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Energiewende: Medien informieren einseitig und falsch

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel*)

Die teure Energiewende wird weiter getrieben. Die meisten Medien bringen positive Berichte ohne Kritik. Selbst falsche Angaben werden nicht hinterfragt [1].

Ein Artikel in der Wilhelmshavener Zeitung vom 12. April 2025 über Repowering von Windgeneratoren ist beispielhaft für eine einseitige und falsche Unterrichtung über die Energiewende. Mit solchen Berichten soll die Akzeptanz gefördert werden. Sie werden von fast allen Medien verbreitet.

In diesem Beispiel schreibt der Journalist Sebastian Urbanczyk über das Repowering von Windgeneratoren, die nach 20 Jahren keine EEG-Subventionen mehr erhalten. Nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) wird Wind- und Solarstrom bevorzugt in das Netz mit einer lukrativen Einspeisevergütung eingeleitet. Ohne diese Subventionen sind selbst abgeschriebene Anlagen ein Minusgeschäft, weil der Wert des unkalkulierbaren und schnell wechselnden Stroms viel geringer ist als regelbarer Kraftwerksstrom.

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Die Fehltritte und ein Weg in die Zukunft der deutschen Energiepolitik

Kohlekraftwerk Moorburg vor seiner Sprengung

Dr. Lars Schernikau

Ideologie statt Pragmatismus?

Das Kohlekraftwerk Moorburg, das zu den modernsten Kohlekraftwerken gehörte, die auf höhere Effizienz und niedrigere Emissionen ausgelegt waren, ist seit 2021 stillgelegt und vor kurzem buchstäblich in die Luft gesprengt worden, so dass ich mich frage, warum dies überhaupt in Betracht gezogen wurde, ganz zu schweigen von der Realität der Schließung und des Abrisses solcher Anlagen. (Anm.: Mit seinem hohen Wirkungsgrad von rund 46 Prozent gehörte es zu den modernsten Kraftwerken in Europa. Es kostete 3 Milliarden Euro)

Könnte es sein, dass die deutsche Energiestrategie stark von ideologischen Haltungen beeinflusst wurde, insbesondere von der Anti-Atom-Stimmung, die in den Umweltbewegungen der 1970er Jahre wurzelte? Könnte es sein, dass eine solche Sichtweise dazu geführt hat, dass die potenziellen Vorteile der Kernenergie vernachlässigt und das Kohlekraftwerk Moorburg abgerissen wurde? Und das Wichtigste… Könnte es das Fehlen einer ausgewogenen und pragmatischen „Übergangsstrategie“ sein, das zu einer verstärkten Abhängigkeit von weniger effizienten und unzuverlässigen Energiequellen wie Wind und Sonne geführt hat, was sowohl die wirtschaftlichen als auch die ökologischen Ziele auf lange Sicht untergräbt?

So viele schwierige Fragen und so begrenzte Antworten… Deutschland, ist das Ideologie über Pragmatismus? Um diese Fragen kritisch betrachten zu können und einige Antworten zu finden, setze ich meine Analyse fort…

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EEG: Energie ungenutzt durch den Schornstein

Prof. Dr. Hans-Günter Appel [1]

Von „grüner“ Energie geht auf den Weg zum Verbraucher viel verloren. Nach teurer Vergütung werden die Kosten so weiter in die Höhe getrieben.

Der Mensch ist ein schwaches Wesen. Erst durch Nutzung von Energie kommt er zu Macht und Wohlstand. Seine eigene Dauerleistung liegt bei 0,1 Kilowatt. Durch Energie kann er seine Leistung vervielfachen. Wenn wir auf den Gashebel eines Autos drücken und es mit 100 Kilowatt beschleunigen, nutzen wir die tausendfache Leistung eines Menschen.

Das ist jedoch nur möglich, wenn die Leistung vorhanden ist und wir sie umsetzen können. Im geschilderten Fall ist es der Motor, der Verbrennungswärme des Treibstoffs in mechanische Energie umwandelt. Solche Umwandlungen sind immer mit Verlusten verbunden. Daher sollten wir Energieumwandlungen möglichst vermeiden. In den meisten Fällen werden die Verluste als Wärme in die Umgebung abgegeben.

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Was ist? – ‚Die Energiewende‘

Eins kann schon vorab gesagt werden: ‚Die Energiewende‘ ist mittlerweile international berühmt und zu einem feststehenden Begriff geworden.[1] Das gibt der Strategie der deutschen Energiepolitik den Anstrich einer Wahrheit, gar eines Erfolgsrezepts. Ist sie das wirklich? Jedenfalls wird sie nicht öffentlich in Frage gestellt, es werden lediglich die langsame Umsetzung und die hohen Energiekosten lamentiert. Warum ist es so schwierig, andere Wahrheiten zu denken, die Dinge ehrlich beim Namen zu nennen und dann öffentlich auszusprechen? Schließlich stellt ‚Die Energiewende‘ die deutsche Wirtschaft auf den Kopf und damit das gesamte Land.

Zu sagen, was ist, bleibt die revolutionärste Tat.“ sagte Rosa Luxemburg. Und in der Tat scheint es revolutionär zu sein, zu sagen, was ‘Die Energiewende’ tatsächlich ist.

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Änderungen der Energie- und Klimapolitik? Fehlanzeige!

In dem Sondierungspapier von CDU/CSU und SPD vom 08. März 2025 wird als Ziel genannt, „die innere und äußere Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu stärken, massiv in unsere Infrastruktur zu investieren und die Grundlagen für dauerhaftes und nachhaltiges Wachstum zu legen“. Dazu werde „ein Sondervermögen von 500 Mrd. Euro unverzichtbar“. Die Detaillierung der Investitionen in Straßen, Schienen, Bildung, Digitalisierung, Energie und Gesundheit wie auch weiterer Festlegungen im Papier seien Gegenstand der Koalitionsverhandlungen der drei Parteien.

Die drei Parteien hatten sich als Ergebnis der Sondierung auf die Umsetzung von Maßnahmen geeinigt, die bereits keine wesentlichen Änderungen in der bisherigen Energie- und Klimapolitik erkennen lassen.

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