Deutschlands Energie-Fiasko

„Sowohl kurz- als auch langfristig wird Deutschland nicht in der Lage sein, die russischen Gasimporte zu beenden, ohne wirtschaftliches Chaos, öffentliche Empörung und Widerstand vieler Unternehmen auszulösen. Dafür muss die jahrelange fehlgeleitete Energiestrategie einen Großteil der Schuld tragen,“ schrieb Hans-Werner Sinn in project-syndicat [1].

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Zuständigkeit für Kernkraft muss wieder ins Wirtschaftsministerium

Unter diesem Titel veröffentlichte der Deutsche Arbeitgeber Verband am 21.3.2022 anlässlich der Ablehnung des Weiterbetriebes der noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke einen vom energiepolitischen Sprecher Dr. Björn Peters verfassten Hintergrundbericht über einen ministeriellen Vorgang, der in Teilen skandalös ist und dringend Konsequenzen fordert.

In der aktuellen Krisensituation hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine „ideologiefreie Prüfung“ einer Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke angekündigt.

Was ist daraus geworden? In leicht gekürzter Form geben wir den Wortlaut  von Dr. Peters Analyse*) nachfolgend wieder:

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Kanzler Olaf Scholz: Falsche Begründung für seine weitere Ablehnung der Kernenergie

Die Zeitschrift DIE WELT berichtete am 17. März über ihren WELT-Wirtschaftsgipfel, der zwei Tage zuvor stattfand 1). Dort hätte Bundeskanzler Olaf Scholz im Zusammenhang mit den neuen Herausforderungen, die sich aus dem Angriff Russlands auf die Ukraine ergeben würden, sehr deutlich Stellung genommen. Es war insbesondere darum gegangen, wie Deutschland auf die neue Situation reagieren sollte, indem sie ihre bisherige Energiepolitik, die zu einer extremen Abhängigkeit von Russland bei der Versorgung Deutschlands insbesondere mit Erdgas geführt hat, weitestgehend verändern müsste. Auch die Rohöl-Lieferungen aus Russland gehören zu diesem Problemkreis.

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Woher soll das dringend notwendige Erdgas kommen?

„Erdgaskraftwerke können eine wichtige Rolle beim Ausgleich von Stromschwankungen aus erneuerbaren Energiequellen spielen, die je nach Wetterlage und Jahreszeit erheblichen Produktionsschwankungen unterliegen“ [1]. Diese triviale Erkenntnis hat inzwischen auch Eingang in dem Ampel-Koalitionsvertrag gefunden. Jedenfalls halbwegs, vollkommen wird sie erst, wenn „können“ durch „müssen“ ersetzt wird. Mit dem Ausstieg aus der CO2-freien Kernenergie und in wenigen Jahre auch der Kohle steht nämlich auf absehbare Zeit keine grundlastfähige und einsatzfähige Alternative zum Erdgas zur Verfügung.

Ohne Not hat sich Deutschland aus einer sehr komfortablen Stromversorgung mit 17 Kernkraftwerken und enormen Braunkohle-Lagerstätten in eine Sackgasse manövriert, mit dem Ziel ein energetisch reines Wind- und Sonnenparadies zu schaffen. Gas höchstens als „Übergangstechnologie“.

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Kernkraftwerke würden mit ihrer grundlastfähigen Stromerzeugung weiterhin einen entscheidenden Beitrag zur Energiesicherheit leisten

Kernenergieverband widerspricht Bundesregierung

Im Zuge der aktuell geführten Diskussion über einen möglichen Weiterbetrieb einzelner Kernkraftwerke zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Deutschland erklärt Kerntechnik Deutschland (KernD), der Verband von Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen der Kerntechnik in Deutschland [1]:

Der Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken über den aktuell verbindlichen Abschalttermin 31.12.2022 hinaus kann einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands leisten, sowohl im kommenden Winter als auch in der Zeit danach. Die kerntechnische Wirtschaft – Betreiber, Industrie, Dienstleister – ist bereit, den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland zu unterstützen und die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

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Kritik am Prüfungsergebnis des KKW-Weiterbetriebes

Aktuell sind in Deutschland noch die Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 in Betrieb mit insgesamt 4300 MW Leistung (brutto). Im Zuge der Frage einer möglichen Kompensation der Importe von Erdgas aus Russland infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine stellt sich die Frage, ob diese Kernkraftwerke weiter genutzt werden sollen bzw. können. Die Bundesministerien BMWK und BMUV haben dazu am 7. März 2022 das Ergebnis ihrer Prüfung des Weiterbetriebes vorgelegt.

Im Fazit der Prüfung werden sieben Gründe genannt, weshalb im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen und Risiken eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Kernkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen ist.

Unter Bezug auf dieses Prüfungsergebnis richtete Dr. Jürgen Haag, ehemaliger Kraftwerksleiter des Kernkraftwerkes Emsland, folgendes Schreiben an den Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen):

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Aufruf, den überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie zu korrigieren

Ein an den CDU-Parteivorsitzenden Friedrich Merz am 24. Februar 2022 gerichtetes Schreiben:

Sehr  geehrter Herr Merz, werter Vorstand der CDU,

der zu erwartende dramatische Anstieg der Energiekosten wird besonders die Einkommensschwachen  in unserm Land treffen und ebenso die internationale Konkurrenzfähigkeit  unserer Wirtschaft.  Wäre es da nicht an der Zeit, umgehend einen der Kardinalfehler der Regierung der Frau Merkel in ihrer Amtszeit zur Sprache zu bringen und dessen Korrektur zu fordern: den überstürzten Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie! Wenn Frau Merkel glaubte, sich dadurch Popularität zu erkaufen  und Deutschland mit diesem “Atomausstieg” eine Vorbildposition in der Welt zu verschaffen, so haben sie und ihre Berater vollkommen geirrt: Kein anderes Land (oder höchstens ein Miniland mit Absichtserklärung!)  ist Deutschland auf diesem Weg gefolgt und gerade unsere Nachbarländer planen den Neu- oder Zubau von Kernkraftwerken!  (Wie gerade Polen mit 4 bis 6 Groß-Kernreaktoren!)

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Europa’s Kohle ‚Comeback’

„Nach 30 Jahren utopischen Träumens geht Europas Energiepolitik in Flammen auf“, hieß es in einer britischen Zeitung. Hier nur die Artikel eines Tages aus britischen Zeitungen:

German operators prepare to fire up decommissioned coal plants
Clean Energy Wire, 7 March 2022

Europe’s Coal Comeback: Will the Ukraine war derail the green energy transition?
Financial Times, 8 March 2022

EU to phase out Russian gas, oil, coal imports – leaders’ draft
Reuters, 7 March 2022

US lawmakers reach bipartisan deal to ban Russian energy and limit trade
The Washington Times, 7 March 2022

Biden called to unleash shale to counter energy crisis
Bloomberg, 4 March 2022

70% of American favor increased U.S. oil and gas production
Rasmussen Report, 7 March 2022

David Frost: With energy prices rocketing – we need to get real. And get cracking on fracking
The Sun, 8 March 2022
Charles Moore: Why block energy wells just when we need them?
The Daily Telegraph, 8 March 2022

WSJ: Biden’s Bizarre Oil Diplomacy
The Wall Street Journal, 8 March 2022

Noah Rothman: Biden’s energy policy: Rewarding tyrants to fight tyranny
Commentary Magazine, 7 March 2022

In Deutschland bereiten sich Elektrizitätsversorgungsunternehmen auf einen größeren Bedarf an Kohleverstromung vor.

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Deutschland vor einem energiepolitischen Scherbenhaufen

In atemberaubenden Tempo hat sich mit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine die katastrophale Ausrichtung der deutschen Energiepolitik offenbart. Die angeblich „grüne“ Energiewende missachtete die Energieversorgungssicherheit und den gesunden Menschenverstand. Aus grundlastfähigen Energieträgern wie Kernenergie und Kohle auszusteigen, stattdessen auf die wetterabhängigen Stromerzeuger Wind und Solar und als Brücke auf Gas zu setzen, zudem als dominanten Gaslieferanten das autoritäre Russland auszuwählen, ist ein unbegreiflicher politischer Kardinalfehler, der sich jetzt rächt. Das Versorgungsdesaster war voraussehbar.

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