Endlagerfinanzierung: Hop oder Top?

– Kommentar zum KFK – Bericht –

Mit der politischen Verschiebung der Endlagerplanung für Wärme entwickelnde hochradioaktive Abfälle auf den Sankt-Nimmerleins-Tag geriet schlagartig die Finanzierbarkeit der Endlagerkosten ins Blickfeld der Politiker. Solange die vom Bund betriebene Endlagerplanung Gorleben Bestand hatte, war die Finanzierung durch die Endlagervorausleistungsverordnung eindeutig geregelt und bis zum heutigen Tag allem Anschein nach auch gesichert. Die Kosten haben die Abfallverursacher zu tragen, die für Planung und Errichtung eines Endlagers wie auch für die Stilllegung ihrer Kernkraftwerke bereits erhebliche finanzielle Rückstellungen gebildet haben. Die Endlagerkosten waren hinreichend kalkulierbar, die Zeitvorstellung bis zur Fertigstellung des Endlagers einigermaßen überschaubar, wenn durchaus auch mit Unwägbarkeiten verbunden. Sachlich fachlich war die Salzstockerkundung auf gutem Wege. 

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Nukleare Entsorgung: Der Bund kommt seinen Verpflichtungen nicht nach

In ihrer Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt vor den Risiken radioaktiver Abfälle propagierten politische Entscheidungsträger bereits vor Jahrzehnten die Endlagerung aller radioaktiven Abfälle durch ihren dauerhaften Einschluss in tiefen geologischen Formationen als die sicherste Entsorgung.

Eine weitere politische Prämisse besagte, um die Entsorgung aller radioaktiven Abfälle hat sich jene Generation zu kümmern, die den Nutzen der Kernenergie hat.

Die Genehmigung zum Betrieb von Kernkraftwerken ist an die Erfüllung der von Bund und Länder getroffenen Grundsätze zur Entsorgung für Kernkraftwerke (1) gebunden. Einer dieser Grundsätze betrifft die Endlagerung. Er lautet: „Fortführung des laufenden Planfeststellungsverfahrens (Gorleben) sowie Fortschritte bei der Erkundung und Erschließung eines Endlagers.“

Ferner: „Die oberirdischen Fabrikationsanlagen für die eine oder andere Entsorgungstechnik sowie die Anlagen des Bundes zur Sicherstellung und Endlagerung der radioaktiven Abfälle werden spätestens zum Ende der 90er-Jahre betriebsbereit sein.“ Wir schreiben inzwischen das Jahre 2016, doch weder gibt es eine Anlage zur Sicherstellung noch ein betriebsbereites Endlager.

Um es nochmals deutlich zu sagen: Errichtung und Betrieb eines Endlagers liegen allein in der Verantwortung des Bundes.

Aus heutiger Sicht ist auch folgende Bekundung aus 1980 bemerkenswert: „Es besteht Einvernehmen der Regierungschefs von Bund und Länder, dass nur für eine Übergangszeit die Zwischenlagerungsmöglichkeiten ausgebaut werden müssen.“ Als Übergangszeit ist die Zeit bis zur Fertigstellung eines Endlagers gemeint. Zeiten von 30, 40 und noch mehr Jahrzehnte können schlechterdings nicht als Übergangszeiten bezeichnet werden, und an solche war sicher auch nicht gedacht. Aber um solche Zeiten handelt es sich inzwischen. Der Bund kommt mithin seinen Verpflichtungen nicht nach.

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Nukleare Sicherheitskultur

Ein Überblick

Störungen in einer kerntechnischen Anlage oder die Schnellabschaltung von Kernkraftwerken erwecken in der Öffentlichkeit den Eindruck der Anfälligkeit der Anlage und ihrer technischen Unsicherheit. Schnell fallen in Medien Begriffe wie Schlamperei und Schrottreaktor bevor überhaupt Ursache und Einzelheiten des Ereignisses bekannt sind. In großer Aufmachung erscheinen Meldungen über Ereignisse, die sich bei näherer Betrachtung als Bagatellen herausstellen. Die unsichere Ursachenlage zu Beginn eines Ereignisses nutzend und Angst in der Öffentlichkeit zu verbreiten, ist eine seit Jahren praktizierte Strategie von Kernenergiegegnern.

Warum, fragt man sich, kann es überhaupt zu Störungen oder gar zu Störfällen kommen, wo doch die deutschen Nuklearanlagen zu den weltweit sichersten Anlagen zählen sollen? Dazu ein Blick auf die nationale und auch internationale nukleare Sicherheitskultur.

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Weltklimarat für Kernenergienutzung

Können wir eigentlich noch klar denken? Wir hatten doch seit Jahrzehnten eine sicher funktionierende, zudem bezahlbare Stromversorgung in unserem Land. Jetzt wird sie rigoros und konzeptlos für extrem viel Geld umgebaut, für das alle Bürger aufkommen müssen. Sind wir uns der dramatischen wirtschaftlichen Folgen in all ihren Facetten bewusst? Sind Vernunft und Sachverstand in der Energiepolitik unseres Landes noch gefragt? Warum der Ausstieg aus der friedlichen Kernenergienutzung in Deutschland? Damit werden tausende, einst auf die Zukunft ausgerichtete, anspruchsvolle Arbeitplätze in den nächsten Jahren vernichtet, viele sind es bereits. Deutschland wurde mit seiner Energiewende, wie von etlichen Politikern erhofft, kein Vorbild. Im Gegenteil, das Ausland erklärt uns für verrückt, wie selbst Bundeswirtschaftsminister Gabriel feststellen musste. Weltweit wird die Kernenergienutzung ausgebaut. Aus überzeugendem Grund.

Was in deutschen Medien nicht publiziert wird: Der Weltklimarat setzt auf Kernenergie. Der International Panel on Climate Change (IPCC) unterscheidet drei verschiedene Typen von kohlenstofffreier Elektrizitätserzeugung: erneuerbare Energien, Kernenergie und das Verfeuern von fossilen Energieträgern mit Kohlenstoffabscheidung. So empfiehlt IPCC bereits in seinem Berichtsband III aus dem Jahr 2007 die Nutzung der Kernenergie und die Laufzeitverlängerung vorhandener Kernkraftwerke zur Verringerung der CO2-Emissionen (aus Authentizitätsgründen in der englischen Berichtsfassung zitiert):

„Nuclear power is therfore an effective greenhouse gas mitigation option, especially through license extensions of existing plants enabling investments in retro-fitting and upgrading. Nuclear power currently avoids approximately 2,2 – 2,6 Gt CO2/year if that power were instead produced from coal.“

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Wer trägt die Kosten der nuklearen Entsorgung?

Die Beantwortung dieser Frage hängt von den rechtlichen Vorgaben und den daraus abgeleiteten Entsorgungsgrundsätzen zur Nutzung der Kernenergie ab, in starkem Maße aber auch von den häufigen Veränderungen der Vorgaben und Grundsätze durch erhebliche politische Einflussnahmen über die Zeitschiene der letzten Jahrzehnte. Letzteres führte im Hinblick auf die erforderlichen Rückstellungen für spätere Entsorgungsverpflichtungen dazu, dass die übliche Sorgfaltspflicht des Kaufmanns nahezu unmöglich gemacht wurde.

Ob die Rückstellungen für die Entsorgung der Hinterlassenschaften der Kernenergienutzung reichen werden, ist fraglich. Die in jüngster Zeit aufgekommenen Zweifel scheinen nicht unberechtigt. Die vier großen Stromkonzerne befinden sich in einer wirtschaftlich kritischen Situation.

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CO₂-Minderung in Deutschland: Wirkungslos und extrem teuer

Die Bundesregierung hat sich zum Schutz des Klimas das Ziel gesetzt, die Kohlendioxid (CO2) –Emission bis 2020 um 40 Prozent gegenüber der Emission in 1990 zu senken. Zusätzlich sollen von den 300 Millionen Tonnen CO2, die von den Fossil-Kraftwerken in 2020 emittiert werden, 22 Millionen Tonnen eingespart werden.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel führte vor dem Deutschen Bundestag am 26.03.2015 zur Debatte um CO2-Reduktion und Kraft-Wärme-Kopplung unter anderem aus:

 

„Wenn man darauf verweist, wie viel CO2 China binnen weniger Tage emittiert, dann steckt dahinter doch immer die Idee, dass unser eigener Beitrag nicht so wichtig ist. Der Beitrag Europas und Deutschlands zum Klimaschutz bemisst sich nicht daran, ob wir 35, 38 oder 41 Prozent mindern, sondern daran, dass ein hoch industrialisiertes Land zeigt, dass ambitionierter Klimaschutz möglich ist und dass dabei die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung nicht gefährdet, sondern ausgebaut wird. Wenn wir Deutsche das nicht machen, wenn wir das als Europäer nicht tun und die Ziele des Klimaschutzes zurück nehmen aus Angst, wir könnten es nicht bezahlen, dann können Sie sicher sein, dass aus den Schwellen- und Entwicklungsländern uns niemand folgen wird, und dann ist der Internationale Klimaschutz im Eimer.“

 

Diese Ausführungen gehen von der (nicht belegbaren) Annahme aus, dass das vom Menschen verursachte CO2 einen Treibhauseffekt und dadurch einen Klimawandel auslöst und folglich das Klima durch CO2-Reduktionen geschützt werden muss. Man beschwört den anthropogenen Klimawandel und schafft sich dadurch eine selbst erfüllende Prophezeiung.

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Wer Wind sät, wird Sturm ernten!

Gastbeitrag von

Werner Ressing, ehemaliger Leiter der Abteilung Industriepolitik im Bundeswirtschaftsministerium

 

„Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen, die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.“ (Friedrich Rückert)

e.on Spaltung: Die bedingungslose Kapitulation vor der Energiewende- und der Beginn vom Ende!

Er ist da, der Anfang vom Ende der Energiewende und die Wahrheit! Das Märchen von „Des Kaisers neue Kleider“ ist Wirklichkeit geworden. Nun zittert die Politik vor der „e.on-Bad- Bank“ und den Kosten des Kernenergieausstiegs, jubiliert noch gleichzeitig bei jeder Abschaltung eines Kohlekraftwerks und warnt vor den Kosten, die dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Gleichzeitig hat sie bereits 2013 mit der Reservekraftwerksverordnung eine Art „Brüningsche Notverordnung“ geschaffen, um fossile Kraftwerke heimlich zur Netzstabilisierung weiter am Netz zu halten!

Verlogener kann Politik nicht mehr sein! Jetzt kommt die Wahrheit. So logisch der e.on Beschluss betriebswirtschaftlich ist , so katastrophal wird er volkswirtschaftlich sein, weil nun Zug um Zug die Rechnung der planwirtschaftlichen Energiewende offengelegt wird und egal wie man das Blatt dreht und wendet, Rückstellungen hin oder her, letztlich zahlt der Deutsche Michel die Rechnung, ohne „wenn und aber“!

Wir feiern jede Kilowattstunde-Ökostrom und verteufeln jede Kilowattstunde aus konventionellen Kraftwerken, ohne zu bedenken, dass sie die Basis sind, für unseren „Strom aus der Steckdose“. Kein Mensch baut ein Haus ohne Fundament und kein vernünftiger Mensch, der darin wohnt, wird das Fundament niederreißen, es sei denn, man wohnt in Deutschland! Ja, wenn der Wind mal nicht weht oder die Sonne nicht scheint, dann gleichen wir das irgendwie aus. Der Wind weht aber ganz überwiegend nicht und die Sonne scheint ebenso nur temporär und bekanntlich nachts nie. Nach den Erzeugungskapazitäten von Wind und Sonne müsste schon heute der Bedarf vollständig aus Erneuerbaren gedeckt werden, wenn die Gleichung aufgehen soll, aber oh Wunder, der Beitrag liegt ganz überwiegend unter 10%! Da hilft es auch nicht, noch mehr Kapazitäten aufzubauen, weil sie stillliegen wie eine Jacht im Hafen, die nur in der Freizeit des Besitzers auf Hochtouren gebracht wird aber in unserem Fall über das EEG zusätzlich finanziert werden muss! Kein vernünftiger Mensch rudert mit dem Boot in einem trockenen Flussbett oder springt in ein Schwimmbad ohne Wasser! Nur wir Deutsche schaffen diese Kunststücke, merken allerdings – wie so oft in der Geschichte erst zu spät – wie schmerzhaft es ist!

Mit jedem neuen Windturm und jedem neuen Solarpanel sinkt die Auslastung der notwendigen Basiskapazität und damit die Wirtschaftlichkeit. Das ist das Problem von e.on und auch RWE. Vattenfall ergreift ohnehin schon die Flucht aus Deutschland und ENBW lebt noch in einer Zwitterrolle.

Mit Scheuklappen schauen wir begeistert auf den steigenden Ökostrom, ohne zu sehen, wie links und rechts die elektrizitätwirtschaftliche und industrielle Basis wegbricht. Dazu „schreddern“ wir pro Jahre 100.000 Vögel und Fledermäuse ohne Rechtsfolgen und bestrafen einen Rentner für die angebliche Ermordung eines Maulwurfs mit 1500,-€ als mildes Urteil, gerade noch ohne Freiheitsstrafe! Die Naturzerstörung unseres Landes soll hier nicht unerwähnt bleiben, aber nur gestreift werden, weil sie so gewaltig ist, das sie diesen Beitrag sprengen würde.

Der leise Abschied der Industrie“ tituliert das Handelsblatt nach dem „sogenannten“ Energieprogramm von 2010, dass noch die Laufzeitverlängerung Kernkraftwerke aber keine Kohlekraftwerke mehr im Programm hatte. Die Laufzeitverlängerung hielt nur gut 100 Tage statt zwanzig Jahre, soweit zur Kontinuität und Verlässlichkeit der Politik. Die sofortige Abschaltung von 8 KKW wirkt so, wie die Sprengung eines Hauses: Wegen der Trägheit der Massen passiert augenscheinlich zunächst nicht, aber dann! Dann sinkt das Haus in Sekundenbruchteilen zusammen. In diesem Momentum des mehrjährigen Zeitraffers der Energiewende sind wir gerade bei der e.on-Konversion angekommen; RWE wird folgen. Wo ist das Problem? Es ist so einfach wie schizophren: Wir subventionieren mit 23 Mrd € /a den Ökostrom und blenden das notwendige elektrizitätwirtschaftliche Fundament, sprich die fossile Basis, neudeutsch: Kapazitätsmärkte einfach aus! Wir weisen strikt die Forderung nach „Subventionen“ für Dreckschleudern zurück, die wir erst durch einen Subventionsturm ausgelöst haben, der babylonische Dimensionen sprengt. Wir freuen uns über die Verluste der Großkonzerne von 25 oder 30 Mrd € durch die zwangsweise Abschaltung der Kernkraftwerke, reklamieren natürlich sofort die Rückstellungen für die Stilllegung und merken erst später, dass wir alle die Rechnung mit jedem Frühstücksbrötchen selber bezahlen! Nichts anderes bedeutet die e.on Entscheidung und zwar mit oder ohne „Bad-bank“. Die Rechnung der planwirtschaftlichen Politik zahlen letztlich immer wir, die Verbraucher! Das hieß einmal „Sozialisierung der Verluste“ und wurde der jeweiligen verfehlten Unternehmenspolitik angelastet. Richtig, nur jede Regel hat eine Ausnahme: Hier ist es die verfehlte planwirtschaftliche Energie- und Klimapolitikpolitik, die zur schleichenden Erosion unseres Industriestaates und Wohlstandes führt. Die Stilllegung der Kernkraftwerke wird vermutlich einmalig nicht mehr verschlingen, wie die unnötige Subventionierung der Erneuerbaren durch das EEG mit 23 Mrd € pro Jahr!

Warum schweigt die Industrie und wozu das alles?

Wir wollen und müssen mal wieder die „Welt retten“ und übersehen, das uns die Maßstäbe verloren gegangen sind, mit CO2-Minderungen, die global im Promille Bereich liegen. 25% CO2- Minderung, nein 40%, nein 80%, warum nicht gleich 100%? und eine Vorreiterrolle seit 25 Jahren, von der die Weltgemeinschaft schon seit Rio 1992 keine Notiz nimmt, nicht in Kopenhagen, wo die Welt gerettet werden musste, noch in Cancun, Durban, Doha, Warschau, Lima und sicher auch nicht Paris 2015! Diese „Klimakonferenzen“ mutieren regelmäßig zu „Weltfinanzierungskonferenzen“, wo es letztlich nicht um Klimaziele sondern um nichts anderes als zusätzliche Finanzierungsinstrumentarien zwischen den Industrie- und Entwicklungsländer geht.

Sicherlich wird es vor allem wieder Deutschland sein, das in Paris nächstes Jahr zusätzlichen internationale Finanzierungzusagen zu Lasten des deutschen Steuerzahlers gibt und gleichzeitig weiter im Rahmen des EEG dafür sorgt, dass wir für nicht erzeugten Strom und negative Strompreise zahlen.

National bricht die Bundesregierung gerade mit dem „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ nach backloading und beschleunigtem Kernenergieausstieg zum dritten Mal in Folge nach dem Klimapaket von 2008/2009 ihre Zusage, dieses Paket bis 2020 als verlässlichen Rahmen für die Wirtschaft unverändert zu lassen. Weil das planwirtschaftliche Ziel von 40% offenbar verfehlt wird, soll auf Biegen und Brechen das Ziel ohne jede Rücksicht auf die wirtschaftlichen Folgen erreicht werden. Klimapolitisch wird, wie bisher, gar nichts erreicht. Die globalen Emissionen steigen mit und ohne Deutschlands verbissener Klimapolitik. Die Folgen der Politik sieht man bei e.on und bald auch RWE!

Keine realistische Aussicht auf ein Endlager

 

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks geht in dem vom General-Anzeiger mit ihr geführten Interview (8. Mai 2015) davon aus, dass „Atommüll“ nicht vor 2050 in einem Endlager (für hochradioaktive Abfälle) eingelagert werden kann. Der Zeitraum ist viel zu optimistisch. Das wäre nicht mal dann der Fall, wenn die Entscheidung für einen Endlagerstandort bis 2031 erneut auf Gorleben fiele. Man bedenke: Das Planfeststellungsverfahren für das Endlager Konrad in Salzgitter begann Mitte der 80er Jahre, die Inbetriebnahme wird nach offizieller Verlautbarung frühestens 2022 sein. Das sind fast 40 Jahre Genehmigungsdauer und Bauzeit für ein Endlager für (nur) mittel- und schwachradioaktive Abfälle. Für die Betriebsaufnahme eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle hieß es in der Endlagerkommission bereits, nicht vor 2080. Sollte allerdings am Ende der Standortsuche die Entscheidung auf die Endlagerung statt in Salz auf Granit oder Ton fallen oder/und die spätere Rückholbarkeit der Abfälle gefordert werden, dann wäre auch 2080 wiederum zu optimistisch, denn für diese Fälle wären das bestehende, bislang auf Salz ausgerichtete Endlagerkonzept nicht anwendbar. Weder ist die auf Steinsalz ausgerichtete Jahrzehnte lange Endlagerforschung übertragbar, noch bestehen in Deutschland derart weit reichende Erfahrungen im Granit- und Tonbergbau wie im Salzbergbau. Die deutsche Beteiligung an ausländischen Endlagerforschungen an Granit und Ton wiegt den hiesigen Kenntnisstand und die Erfahrung mit Steinsalz als Endlagermedium nicht auf. Mit Granit und Ton würde die Endlagerplanung wieder ganz von vorn beginnen. Doch was völlig übergangen wird: Zwischen heute und der Standortentscheidung in 2031 liegen vier und bis 2050 mindestens acht Legislaturperioden mit überwiegend neuen Politikern und immer neuen Vorstellungen und Ideologien. Deutschland und insbesondere Ahaus, Gorleben und die Kernkraftwerksstandorte werden sich auf eine sehr lange Zeit der oberirdischen Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente einstellen müssen. Die Endlagerplanung in Deutschland ist und bleibt eine „never ending story“, wofür sich kein Politiker und keine Partei ernsthaft und auf Dauer einsetzt. Gewählt wird der Weg des geringsten Widerstandes und das bedeutet, die Endlagerplanung weit in die Zukunft zu verschieben. Vergessen ist die politische Vorgabe, dass die Generation für die Endlagerung verantwortlich ist, die den kerntechnischen Nutzen hatte und vergessen auch die politische Ansicht, dass nur untertägige Endlagerung radioaktiver Abfälle die sicherste Form der Lagerung ist. Doch wahrscheinlich finden sich auch für die mit dem Endlagersuchgesetz eingeleitete neue Endlagerplanung Argumente, die „zum Wohl des Volkes“ sind.

Energiewahnsinn – wie alles begann

Gastbeitrag von

Werner Ressing, ehem. Abteilungsleiter für Industriepolitik im Bundeswirtschaftsministerium

Mit 7 Schritten in den Wahnsinn

Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas seltenes, – aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“ (Nietzsche)

Schon dieses Zitat sollte allen Befürwortern der Energiewende zu denken geben.

 

Vorwort

Mit der sogenannten Energiewende verfrühstückt unsere Gesellschafft derzeit alles, was in Jahrzehnten mit Fleiß und Willenskraft aufgebaut wurde. Die Schätzungen der Lasten, incl. der für die nächsten 20 Jahre verbrieften Gewinne an unzählige Spekulanten, gehen heute schon auf 400 Milliarden. Das wird nicht reichen, die wahre Rechnung wird, wie bei allen staatlichen Großprojekten, siehe Berliner Flughafen, erst am Ende präsentiert.

Die Energiewende, das stellen selbst viele Befürworter nicht in Frage, entbehrt jeder wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Logik. Sie basiert ausschließlich auf Angst und einer kruden „wir-retten-die-Welt- vor-dem-bösen-Tun-des-Menschen“- Religion.

Da die meisten Menschen mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattet sind, erschließt sich ihnen nicht der Gedanke, warum ein so katastrophales Zerstörungswerk an den Festen unserer Industriegesellschaft trotzdem durchgesetzt wird? Im Bundestag, mit einer Physikerin als oberster Schirmherrin.

Warum ist angeblich noch immer eine Mehrheit der Bevölkerung von der Energiewende überzeugt , obwohl der Strompreis steigt und steigt?
Ist es die Unkenntnis der ganz überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung über die physikalischen Zusammenhänge der Stromversorgung eines Industriestaates oder das schleichende Gift der überzogenen Politik des Klimawandels, die letztlich als Droge eine Massenpsychose in mehrfacher Hinsicht ausgelöst hat?

Sicher ist, die grüne Politik erkennt früh ihre Chance, dieses Thema als Monopol zu besetzen, um sich so eine stabile parlamentarische Basis zu verschaffen. Die soziale und konservative Parteienlandschaft schaut erst ohnmächtig zu, bis sie erkennt, dass sie dieser grünen Politik nicht nur folgen, sondern sie sogar überholen muss, um entsprechendes Wählerpotenzial zu sichern. Die Folge ist eine grundsätzlich parteienübergreifende ideologische Politik, ohne jede Realität, leider mit breiter parlamentarischer opportunistischer Mehrheit, unterstützt von den Medien. Wir stehen mit dieser Ökodiktatur am Rande des Abgrunds,   „und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ (Nietzsche)

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Unbestrittene Erkenntnisse zum Klimawandel fehlen

Artikel – Titel „ Amtlich: Florida streitet Klimawandel ab“

General-Anzeiger 10.03.2015

Es kann nicht wirklich verwundern, dass das amtliche Florida den Klimawandel abstreitet. Es gibt keine unbestrittenen Erkenntnisse über einen vom Menschen verursachten Klimawandel. Die sachliche Kritik an den Vorhersagen des Weltklimarates nehmen zu und mit ihr die Zweifel an der Richtigkeit des Klimamodells als eine Grundlage ihrer Vorhersage. Der Rat prognostizierte steigende Globaltemperatur mit zunehmendem vom Menschen verursachten CO2 in der Atmosphäre. Dieses CO2 nimmt seit Jahren stetig zu, die Globaltemperatur aber blieb seit 16 Jahren konstant, was zeigt, dass die Voraussagen über die Auswirkung des CO2 in der Atmosphäre mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind. Eher lässt sich sogar eine leichte Temperaturabnahme erkennen. Nun sucht der Rat nach einer Erklärung. Die periodischen Veränderungen der Sonnenaktivitäten, die Veränderung der Erdbahnen, die ozeanographischen Oszillationen, allesamt Einflussgrößen auf die Klimaentwicklung, um nur einige zu nennen, blieben bislang im Klimamodell unberücksichtigt. Derzeit verringert sich die Sonnenaktivität, was nach wissenschaftlicher Erkenntnis in den nächsten 10 bis 20 Jahren sogar zu einer Abkühlung führen kann.

Und noch etwas stimmt nachdenklich: Das in der Atmosphäre neben Stickstoff und Sauerstoff nur zu 0,04 Prozent vorhandene lebensnotwendige CO2 ist zu 97 Prozent natürlichen Ursprungs. 3 Prozent werden durch den Menschen verursacht, entsprechend einem Anteil von 0,0012 Prozent an den Gasen der Atmosphäre, wovon Deutschland wiederum 0,000026 Prozent beiträgt. Ob Deutschland nun 0,000026 Prozent oder nach restriktiven und extrem teuren Reduktionsmaßnahmen in 20 Jahren nur 0,000018 Prozent beiträgt, ist für das Weltklima nicht von Bedeutung.

Erschienen im General-Anzeiger am 14./15. März 2015