Klimaneutralität-Apokalypse

Quelle: Global Warming Policy Forum (GWPF)

Zur Erinnerung: Auszug aus der Rede der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel beim 50. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums am 23. Januar 2020 in Davos:

Klimaneutralität – die allermeisten Länder der Europäischen Union haben sich dazu verpflichtet. Die Kommissionspräsidentin war gestern hier und hat Ihnen den „Green Deal“ vorgestellt. Europa will der erste Kontinent sein, der CO2-frei, also emissionsfrei, lebt. Aber, meine Damen und Herren, das sind natürlich Transformationen von gigantischem, historischem Ausmaß. Diese Transformation bedeutet im Grunde, die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben, in den nächsten 30 Jahren zu verlassen – die ersten Schritte sind wir schon gegangen – und zu völlig neuen Wertschöpfungsformen zu kommen, die natürlich auch wieder eine industrielle Produktion enthalten und die vor allem durch die Digitalisierung verändert worden sind. Wir haben ja eine zweite Riesentransformation zu bewältigen. Und wir hoffen, dass sich die Transformation zur CO2-Emissionsfreiheit mit der Digitalisierung verstärken wird und die Digitalisierung das erleichtern kann.“

Seit diesem Forum sind fast fünf Jahre vergangen. Die westliche Welt steckt gegenwärtig in einer ihrer größten Wirtschaftskrisen. Eine der Gründe ist die total überzogene grüne Politik, die Politik der ‚Großen Transformation’.

Weiterlesen

Über die Pfadabhängigkeit von ‘Die Energiewende’

Dr. Jürgen Schulz

Viele verfolgen den Weg hartnäckig, den sie gewählt haben, aber nur wenige das Ziel“, ist ein berühmtes Zitat von Friedrich Nietzsche. Wirft man nun einen Blick auf die deutsche Energiepolitik, dann kann man hier eine Analogie ziehen. Denn Deutschland marschiert schon seit Jahren konsequent, man kann sagen regelrecht hartnäckig, auf ein und demselben Pfad, mit dem Ziel, die sogenannte ‚Energiewende‘ als weltweiter Vorreiter erfolgreich zu vollziehen. Doch werden immer mehr Zeichen sichtbar, dass dieses Ziel über den bisher gewählten Pfad kaum erreichbar sein kann. Zumindest nicht ohne große Opfer für Gesellschaft und Wirtschaft. Sichtbar waren viele Erkenntnisse schon seit Jahren, doch wollte niemand von den politischen Entscheidern bisher innehalten und den Pfad sowie das Ziel überprüfen.

Weiterlesen

Brauchen wir eine ‘Verschwendungswende’?

 

Dr. Jürgen Schulz

Was, meinst Du, ändert sich leichter, ein Stein oder deine Ansicht darüber?” sagte Bertold Brecht einmal.

Das Containerschiff ist eine Verdinglichung der Globalisierung. Die Inhalte der Container sind Verdinglichungen unseres Wohlstands. Wir definieren uns unter anderem über sie. Wirtschaftlich aufsteigende Nationen nehmen sie als Maßstab für ihre Bestrebungen daran teilzuhaben.

Die Medaille hat eine Kehrseite:

  • Jede Produktion von jedem Ding benötigt immer Energie.
  • Jeglicher Einsatz von Energie produziert immer CO2.
  • Unser Wohlstand, unsere Bedürfnisse für Rohstoffe, Energie, Produktion und Konsum steigen stetig, und damit steigen auch zwangsläufig anthropogene CO2-Emissionen.
  • Die Erdbevölkerung beträgt heute ca. 8 Mrd., im Jahr 1800 waren es ca. 1 Mrd. Diese Menschen müssen alle versorgt werden, und das erfordert Energie, Rohstoffe und Ressourcen im Allgemeinen

    Weiterlesen

„Energiewende besser machen“

Der frühere Bundestagsabgeordnete Friedbert Pflüger*) (CDU) steht der deutschen Klima- und Energiepolitik kritisch gegenüber. In seinem in der Weltwoche [1] erschienenen Beitrag bestätigte sich aus meinen früheren Gesprächen mit ihm mein Eindruck, in denen er sich sachbezogen und kompetent zu Energie- und Umweltthemen äußerte. Hier sein Beitrag:

„Klimapolitik stürzt auf der Rangliste der von den Bürgern als wichtig erachteten Themen ab. Das ist keine gute Nachricht. Selbst wer vom Dauer-Hype um die Erderwärmung genervt ist und die radikalen Protestformen von Aktivisten ablehnt, muss zugeben, dass die überwältigende Mehrheit der seriösen Forscher den Klimawandel als ernste Realität betrachtet. Erfreulich, dass angesichts des Ukraine-Krieges andere Zukunftsthemen wie Frieden und Sicherheit in den Vordergrund rücken oder innere Sicherheit und Migration endlich auch in Deutschland Gehör finden. Aber es wäre fatal, wenn das Klima dauerhaft auf dem back seat bliebe. Um das zu verhindern, bedarf es allerdings einer Kurskorrektur der bisherigen Klimapolitik in der EU, in Deutschland und der Schweiz: weniger Ideologie und Reglementierung, mehr Freiheit und Technikoffenheit.

Weiterlesen

Schwachpunkte der Kraftwerksstrategie

„Deutschland soll bis 2045 ein klimaneutrales Industrieland werden. Damit die deutsche Industrie bis 2045 Stahl, Zement oder andere energieintensive Produkte ohne CO2-Ausstoß herstellen kann, sollen neue wasserstofffähige Gaskraftwerke gebaut werden. Die neuen Gas-Kraftwerke sollen nur noch übergangsweise mit Erdgas betrieben werden. Ab 2035 bis 2040 sollen sie von Erdgas auf grünen Wasserstoff umstellen. Die genauen Umstellungstermine sollen 2032 festgelegt werden“, verkündete die Bundesregierung am 5. Februar 2024 bei Vorstellung ihrer Kraftwerksstrategie [1]. Es soll „auch dann genügend Strom produziert werden, wenn wenig Sonnen- und Windenenergie zur Verfügung stehen.“ Diese Strategie soll Kernstück des Kraftwerkssicherheitsgesetzes werden.

Darin kommt das bemerkenswerte politische Eingeständnis zum Ausdruck: Für die nationale Sicherheit braucht es der Sicherheit durch fossile Kraftwerke. Das ist ein Frontalangriff auf die grüne Energiewende-Ideologie, die bisher unterstellte, Versorgungssicherheit auch durch „Säulen“ wie Sonne und Wind herstellen zu können. Bislang galt die These, man könne quasi sofort aus der Kohle raus.

Weiterlesen

‘Die Energiewende’ – Naturschutz oder Klimaschutz?

Von Dr. Jürgen Schulz 

Folgt man öffentlichen Debatten, so kommt man nicht umhin, sich zu fragen, was sich genau hinter dem Begriff ‘Klimaschutz’ verbirgt. Er wird mehrdeutig genutzt und oft synonym verwendet im Sinne von, und verwoben mit, ‘Naturschutz’, ‘Umweltschutz’ und ‘Artenschutz’. Diese Konfusion vergrößert sich noch in privaten Gesprächen mit Freunden und Familie.

Die Auflösung jeder Ordnung beginnt mit der Verwirrung der Begriffe”, sagte Konfuzius. Was ist z.B. ‘Klimaschutz’?

Weiterlesen

‘Die Energiewende’ – Vorreiter oder Geisterfahrer?

Von Dr. Jürgen Schulz, 28.6.2024 

Der Norweger Jan Emblemsvåg veröffentlichte im Mai 2024 im ‘International Journal of Sustainable Energy’ eine ausführliche Studie über die deutsche Energiewende [1]. Die historischen Wurzeln für diese Energiepolitik sind in der deutschen Anti Kernkraft Bewegung der 70er und 80er Jahre verankert. Die Ziele der Bundesregierung sind klar formuliert: ‘Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Bis 2030 soll sich der Anteil der Erneuerbaren Energien fast verdoppeln – ausgehend vom Jahr 2021. Dafür muss sich die Ausbaugeschwindigkeit sogar verdreifachen [2]. Das Bundesverfassungsgericht hat am 29. April 2021 Klimaschutz sogar zum deutschen Staatsziel erklärt [3a, b].

Weiterlesen

Wasserstoff – Sekt oder Selters der Energiewende?

Dr. Jürgen Schulz

Claudia Kemfert, Energieexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaft (DIW), bezeichnete Wasserstoff einmal als den ‚Champagner der Energiewende[1]. Viele Politiker, und besonders die Leitmedien, haben diesen Ausdruck wiederholt aufgegriffen, so dass er mittlerweile fest etabliert in den Köpfen der Gesellschaft verankert ist. Champagner ist jedoch teuer, und er wird nur zu besonderen Anlässen konsumiert, das weiß jeder. Die Medien haben es jedoch geschafft, die Idee in die Köpfe zu pflanzen, dass eine ‚Champagner-Wirtschaft‘ erstrebenswert, machbar und vor allem bezahlbar ist. Der Champagner-Vergleich gilt sicherlich, wenn man an die Nationale Wasserstoff Strategie (NWS) vom Ende her denkt [2a, b]. Die NWS wurde 2020 von der Bundesregierung verabschiedet. Sie bildet ein Kernelement der deutschen Energiewende. Der Wasserstoff wird dabei sowohl als Brennstoff als auch als Baustoff (Werkstoff) angesehen [2a, b]. Vornehmlich jedoch ist er als Brennstoff für die NWS von zentraler Bedeutung, denn bezogen auf die Masse, enthält eine Menge von 10% Wasserstoff dieselbe Energie wie 100% Erdgas [3].

Weiterlesen

Die Grünen Energievernichter

Der nachfolgende Artikel von Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel erschien als Pressemitteilung 2410 des Stromverbraucherschutz NAEB e.V.:

Von der Primärenergie wird nur ein Drittel  genutzt. Mit der Energiewende sinkt dieser Anteil ständig. Es wird immer mehr Energie durch die grünen Ideologien vernichtet, bevor sie den Endverbraucher erreicht.

Die grünen Weltverbesserer von der CDU bis zu den Linken jubeln. Die Energiewende komme voran. Im letzten Jahr seien mehr als 50 Prozent „Ökostrom“ in das Netz eingespeist worden. Vor allem Wind- und Solarstromanlagen müssten weiter ausgebaut werden. Es wird mit installierten Leistungen geprahlt, die niemals erreicht werden. Verschwiegen wird, dass Wind- und Solarstrom keine gesicherte Leistung liefern können und damit auch kein stabiles Stromnetz aufbauen und halten können. Dazu sind Kraftwerke erforderlich, denn nur sie stellen jederzeit die verlangte Leistung bereit. Der Strom aus Wind und Sonne ist FAKEPOWER (Fake = Täuschung), denn die grünen Politiker versichern uns den Unsinn, man könne Deutschland mit diesem Strom vollständig, sicher und preiswert versorgen.

Weiterlesen

Bürgermeisterämter warnen vor der Scheinlösung „Wasserstoff“

Durch das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (seit 01.01.2024 in Kraft) sind die Kommunen Deutschlands verpflichtet, Wärmepläne zu erstellen.

Kürzlich beschloss der Bundestag im Rahmen des Energiewirtschaftsgesetzes ein Gesetz zum Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes. Das Gesetz muss noch den Bundesrat passieren. Das Kernnetz soll die wichtigsten Leitungen der Wasserstofftransport- und Importinfrastruktur umfassen. Vorgesehen sind nahezu 10.000 km an Leitungen, die schrittweise von 2025 bis 2032 in Betrieb genommen werden sollen. In großen Teilen soll es sich um die „Umwidmung des derzeitigen Gasnetzes handeln“. Erwartet werden Investitionen von rund 20 Milliarden Euro.

Die Gaslieferer sehen hier eine Chance, allmählich von fossilem Erdgas auf höhere Wasserstoff-Anteile umzuschalten und so mittel- bis langfristig das bestehende Geschäftsmodell zu sichern. Entsprechend aktiv ist deren Lobby.

Vor diesem Hintergrund haben mehrere Organisationen unter Federführung des Umweltinstituts am 21.03.2024 einen offenen Brief [1] an die Bürgermeisterämter aller Gemeinden Deutschlands geschickt, in dem vor der Scheinlösung Wasserstoff gewarnt wird:

Weiterlesen