Der Stromnetz-Ausbau in Europa hinkt den Erfordernissen hinterher…

…aber EVU’s wollen den Netzausbau in Deutschland bremsen.

„Hallo Niedersachsen“ berichtete am 21.5.2025: „Die Energiewende ist eins der wichtigsten Projekte beim Klimaschutz. Bis 2030 will die Bundesregierung erreichen, dass 80 Prozent des in Deutschland erzeugten Stromes aus erneuerbaren Quellen kommt. Dazu wurden konkrete Ziele gesetzt, doch der Erfolg ist durchwachsen. Dieses Jahr sollten nach Plänen der Bundesregierung Windkraftanlagen mit einer Leistung von 9,2 Gigawatt gebaut werden. Die bisher errichteten Anlagen haben eine Leistung von 1,2 Gigawatt, also etwa 14 Prozent der Zielvorgabe. Bei der Solarenergie sollten 2025 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 18 Gigawatt dazugebaut werden. Mit 5,2 Gigawatt erreichen die bisher gebauten Anlagen etwa 29 Prozent der Zielvorgabe.“

Weiterlesen

Massiver Stromausfall wurde Realität

Am 28. April 2025 kam es zu einem großflächigen Stromausfall, der große Teile Spaniens, Portugals und des Südwestens von Frankreich, insbesondere die Region zwischen Narbonne und Perpignan, lahmlegte. Der Wiederaufbau des Stromnetzes gestaltete sich komplex. Erst nach etwa sechs Stunden war die Stromversorgung in Spanien zu 99 Prozent wiederhergestellt. Besonders Regionen mit kritischer Infrastruktur wie Flughäfen und Krankenhäuser wurden vorrangig versorgt, während ländliche Gebiete teilweise länger auf die Rückkehr der Elektrizität warten mussten.

Weiterlesen

Verfügt Deutschland über ausreichend Gas?

“Wir haben immer noch Probleme mit der Gasversorgung”, hatte RWE-Chef Markus Krebber Ende November 2024 erklärt. “Wenn wir wirklich unabhängig von russischem Gas sein wollen, brauchen wir mehr Importkapazitäten, und das werden wir wahrscheinlich auch in diesem Winter wieder erleben, weil sich die Gasspeicher wegen des kalten Winterbeginns ziemlich schnell leeren.“

Seit Anfang 2025 sind die Gasspeicher deutlich leerer als in den Vorjahren. Sie sind derzeit zu (nur) 33 Prozent gefüllt. Sie enthalten sogar weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017-2021. Das liegt daran, dass es vergleichsweise kalt ist und die Industrie zuletzt mehr Gas verbraucht hat. Bis zum Jahreswechsel hatte der Füllstand immer deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2017-2021 gelegen. In der Woche vom 17.2.2025 bis zum 23.2.2025 wurden deutschlandweit 26 Terawattstunden (TWh) Gas verbraucht. Das sind 0,6 Prozent mehr als üblich waren – verglichen mit der entsprechenden Kalenderwoche in den Jahren 2018 bis 2021.

Weiterlesen

Primärenergie-Situation in Deutschland zum Ende 2024

Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2024 nach Angaben der AGEB [1] voraussichtlich auf ein neues Rekordtief fallen.  Die Arbeitsgemeinschaft rechnet mit einem Rückgang des Verbrauchs um etwa 1,3 Prozent auf 10.478 Petajoule (PJ) oder 357,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) gegenüber dem Vorjahr. Damit läge der Energieverbrauch in Deutschland aktuell um knapp 30 Prozent unter dem bisherigen Höchststand des Jahres 1990, als 14.905 PJ erreicht wurden. Einen wesentlichen Anteil am Rückgang des Energieverbrauchs in diesem Jahr hat die stagnierende Konjunktur. Einsparungen beim Verbrauch von Primärenergien ergeben sich auch durch statistische Effekte im Zuge des Ausstiegs aus der Kernenergie und der Verdrängung von fossilen Energien durch Erneuerbare in der Stromerzeugung.

Weiterlesen

Ein revolutioniertes Verfahren der Schiefergas-Förderung

Seit der Unterbrechung des Gasimportes aus Russland besteht in Deutschland das Risiko des Gasmangels. Ein akuter Mangel konnte seither durch Import von Flüssiggas unter anderem aus den USA verhindert werden. Bei diesem Gas handelt es sich um Schiefergas oder auch als Fracking-Gas bezeichnet, das mit Schiffen angeliefert wird.

In der aktuellen Lagebewertung heißt es auf der Webseite der Bundesnetzagentur

  1. Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Die Bundesnetzagentur schätzt die Gefahr einer angespannten Gasversorgung im Augenblick als gering ein. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibt dennoch wichtig.
  2. Um die Gasversorgung für den kommenden Winter zu sichern, muss bis zum 1. Oktober 2024 ein Speicherfüllstand von 85 % erreicht werden.

In Deutschland bestände kein Risiko ausreichender Gasversorgung, wenn die Bundesregierung bereit wäre, die im Lande vorhandenen mächtigen Gasvorkommen zu fördern und zu nutzen.  Das mit dem Fracking-Verfahren zu fördernde Gas ist in Deutschland gesetzlich untersagt. Wir berichten hier, hier, und hier darüber.

Das Fracking-Verfahren in Deutschland zu verbieten, gleichwohl Fracking-Gas zu importieren, ist eine nicht nachvollziehbare politische Logik.

Weiterlesen

Analyse des Bundes zur Strom-Versorgungssicherheit: Ein Blendwerk

Anhand von 15 Indikatoren untersucht das Beratungsunternehmen McKinsey seit 2012 halbjährlich den Status der Zielentwicklung, entlang der drei Dimensionen des energiewirtschaftlichen Dreiecks: Klima- und Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Zuletzt berichteten wir im September 2019 um den Status der Zielentwicklung. Konkret geht es um die Frage, wie realistisch es ist, dass die für 2030 gesteckten Ziele erreicht werden.

Wie die neueste Analyse [1] im Frühjahr 2023 zeigt, gerät die „historisch stabile Stromversorgung in Deutschland unter Spannung: Die verfügbare Leistung zu Spitzenlastzeiten sinkt durch den Plan, aus Kernkraft und aus allen fossilen Energien auszusteigen, von heute 99 GW auf 90 GW im Jahr 2030. Und dies bei insgesamt steigender Spitzenlast, die 2030 auf bis zu 120 GW ansteigt. Damit droht eine Stromlücke von bis zu 30 GW im Jahr 2030 – dies entspricht umgerechnet etwa 30 thermischen Großkraftwerken“.

Weiterlesen

Fragwürdige Einschätzung der Stromversorgungssicherheit

Die deutsche Stromversorgung ist nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums auch ohne Kernkraft und bei einem kompletten Kohleausstieg bis 2030 mittelfristig gesichert. Das gelte auch bei einem deutlich steigenden Stromverbrauch etwa durch Wärmepumpen oder E-Autos, hieß es am 04. Januar 2023 aus dem Ministerium unter Bezug auf einen Bericht zur Versorgungssicherheit im Stromsektor für die Jahre 2025 bis 2031. Der Bericht der Bundesnetzagentur wird nun innerhalb der Bundesregierung beraten.

Der Bericht beruht den Angaben zufolge auf zwei wissenschaftlichen Analysen, bei denen die Versorgungssicherheit in verschiedenen Situationen durchgespielt wurde, bei wechselndem Wetter und mit Ausfällen. Es sei auch geprüft worden, ob der Strom unter unterschiedlichen Bedingungen auch bei den Verbrauchern ankommt, Krisenszenarien seien aber nicht beleuchtet worden. Das Wirtschaftsministerium leitet daraus Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung ab.

Weiterlesen