Bau von Gaskraftwerken: Eine Realisierung mit erheblichen Problemen

Die Stromerzeugung mit Windenergie- und Solaranlagen macht wegen ihrer Volatilität zwingend die Betriebsbereitschaft von steuerbaren Kraftwerken erforderlich, also von Kraftwerken, die rund um die Uhr bei Dunkelflaute die Stromversorgung sicherstellen.

Im jetzt vorliegenden „Versorgungssicherheitsbericht Strom“ [1] zu Stand und Entwicklung der Versorgung kommt die Bundesnetzagentur (BNA) zu dem Ergebnis, dass die Versorgungssicherheit mit Elektrizität in Deutschland nur gewährleistet werden kann, wenn zusätzliche steuerbare Kapazitäten von bis zu 22,4 GW (Zielszenario) bzw. bis zu 35,5 GW (Szenario „verzögerte Energiewende“) bis zum Jahr 2035 errichtet werden und zwar fristgerecht.  Die BNA legte sich bemerkenswerterweise auf keine Technologie fest und spricht nur von steuerbarer Kraftwerksleistung, obwohl offiziell die Rede von Gaskraftwerken ist. BNA rechnet damit, dass bis 2031 sämtliche Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke vom Netz gehen. Damit fehlen ab der Zeit 17 bis 21 GW Kraftwerksleistung.

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Deutsche Gasversorgung: Unsicherheiten bleiben

Die Bundesnetzagentur sieht die Gasversorgung in Deutschland zwar als „stabil an, dennoch bleibt ein sparsamer Gasverbrauch für sie wichtig“ [1]:

  • „Seit dem 1. Juli 2025 gilt wieder die Frühwarnstufe. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage genau und steht in engem Kontakt zu den Netzbetreibern.
  • Aufgrund des eingestellten Gastransits durch die Ukraine haben die Durchleitungen der Gasflüsse durch Deutschland zugenommen. Deutschland verfügt, auch dank der verfügbaren Kapazitäten an den LNG-Terminals, über ausreichend Transport-Kapazitäten für Exporte nach Südosteuropa.“

Das Missmanagement in der Energiewende lassen die zukünftige Gasversorgung als nicht gesichert erscheinen.

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Verfügt Deutschland über ausreichend Gas?

“Wir haben immer noch Probleme mit der Gasversorgung”, hatte RWE-Chef Markus Krebber Ende November 2024 erklärt. “Wenn wir wirklich unabhängig von russischem Gas sein wollen, brauchen wir mehr Importkapazitäten, und das werden wir wahrscheinlich auch in diesem Winter wieder erleben, weil sich die Gasspeicher wegen des kalten Winterbeginns ziemlich schnell leeren.“

Seit Anfang 2025 sind die Gasspeicher deutlich leerer als in den Vorjahren. Sie sind derzeit zu (nur) 33 Prozent gefüllt. Sie enthalten sogar weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017-2021. Das liegt daran, dass es vergleichsweise kalt ist und die Industrie zuletzt mehr Gas verbraucht hat. Bis zum Jahreswechsel hatte der Füllstand immer deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2017-2021 gelegen. In der Woche vom 17.2.2025 bis zum 23.2.2025 wurden deutschlandweit 26 Terawattstunden (TWh) Gas verbraucht. Das sind 0,6 Prozent mehr als üblich waren – verglichen mit der entsprechenden Kalenderwoche in den Jahren 2018 bis 2021.

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Der Europäische Rechnungshof weist auf Lücken der Gasversorgung hin

Der Europäische Rechnungshof kam bei seiner Prüfung, ob der politische Rahmen und die Maßnahmen der EU zur Erhöhung der Gasversorgungssicherheit wirksam waren, zu der Erkenntnis, „dass im EU-Rahmen zwar die einzelnen Aspekte der Gasversorgungssicherheit – wenn auch nicht in gleicher Weise – berücksichtigt wurden, aber oft nicht nachgewiesen werden kann, ob mit der Krisenreaktion die angestrebten Ziele erreicht wurden.“

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Ein revolutioniertes Verfahren der Schiefergas-Förderung

Seit der Unterbrechung des Gasimportes aus Russland besteht in Deutschland das Risiko des Gasmangels. Ein akuter Mangel konnte seither durch Import von Flüssiggas unter anderem aus den USA verhindert werden. Bei diesem Gas handelt es sich um Schiefergas oder auch als Fracking-Gas bezeichnet, das mit Schiffen angeliefert wird.

In der aktuellen Lagebewertung heißt es auf der Webseite der Bundesnetzagentur

  1. Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Die Bundesnetzagentur schätzt die Gefahr einer angespannten Gasversorgung im Augenblick als gering ein. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibt dennoch wichtig.
  2. Um die Gasversorgung für den kommenden Winter zu sichern, muss bis zum 1. Oktober 2024 ein Speicherfüllstand von 85 % erreicht werden.

In Deutschland bestände kein Risiko ausreichender Gasversorgung, wenn die Bundesregierung bereit wäre, die im Lande vorhandenen mächtigen Gasvorkommen zu fördern und zu nutzen.  Das mit dem Fracking-Verfahren zu fördernde Gas ist in Deutschland gesetzlich untersagt. Wir berichten hier, hier, und hier darüber.

Das Fracking-Verfahren in Deutschland zu verbieten, gleichwohl Fracking-Gas zu importieren, ist eine nicht nachvollziehbare politische Logik.

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Fracking-Stellungnahme aus geowissenschaftlicher Sicht

Im Bericht „Verzicht auf Förderung von Fracking-Gas wäre nächster großer Fehler der Energiewende“ wurde bereits die Bedeutung des Fracking-Gases für Deutschland hervorgehoben.

Eine umfassende Beurteilung dieser so wesentlichen potentiellen Energiequelle aus geowissenschaftlicher Sicht wurde von dem damaligen Präsidenten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel gegeben und zwar in der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages am 10. Juni 2015 anlässlich der Vorlage eines Gesetzentwurfes zur Ausdehnung der Bergschadenshaftung auf den Bohrlochbergbau und Kavernen‘, BT-Drs. 18/4714 [1].

In Kursivschrift wurde die von Prof. Kümpel am 22.Nov.2022 vorgenommene Aktualisierung hinzugefügt [2].

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Verzicht auf Förderung von Fracking-Gas wäre nächster großer Fehler der Energiewende

Fracking ist weiterhin ein politisches Tabu-Thema in Deutschland. Völlig zu Unrecht nach Expertenmeinung. Fracking ist ein Verfahren, mit dem sich Erdgas aus undurchlässigem Gestein lösen lässt. Um das Gas aus dem Gestein zu lösen, muss der Untergrund aufgebrochen (fracken) werden. Vor dem Fracking wird zunächst bis zu fünf Kilometer in die Tiefe gebohrt, dann horizontal in die gasführende Gesteinsschicht. Kritik wird an dem Auspressen des Gases mittels hohem Druck bis zu 1000 bar durch ein Gemisch aus Wasser, Quarzsand oder Keramikkügelchen und diversen Chemikalien geübt.

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Speicherbetreiber schließen Gasmangel nicht aus

Mit fast 79 Prozent Füllmenge waren die Gasspeicher in Deutschland zum 1. Februar 2023 sogar fast doppelt so voll wie von der Bundesregierung anvisiert – ein Wert von 40 Prozent der Kapazität war das ausgegebene Ziel [1]. Laut Bundesnetzagentur bleibt ein sparsamer Gasverbrauch dennoch wichtig. So sei für eine sichere Versorgung im Winter ein Speicherstand von 75 Prozent am 1. September 2023 nötig (siehe Abbildung).

Dass der gute Füllstand der Gasspeicher keinen Anlass zur Sorglosigkeit gibt, geht aus aktualisierten Modellierungen hervor, die nach Information der dpa der Branchenverband Initiative Energien Speicher (Ines) vorgestellt hat. Demnach könnte im Szenario eines kalten Winters wie 2010 ein von den derzeitigen Einsparungen geprägtes Verbrauchsniveau im Januar, Februar und März 2024 nicht mehr vollständig gedeckt werden. Die Speicherbetreiber schließen auch bei vollständig gefüllten Erdgasspeichern zu Winterbeginn einen Gasmangel im Frühjahr 2024 nicht aus.

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Europas Energiekrise könnte sich in den kommenden Jahren noch verschlimmern

Die düstere Prognose über die Gasverfügbarkeit in unserem Bericht vor wenigen Wochen wird durch immer mehr Medien bestätigt. Trotz der erfolgreichen Befüllung des Gasspeichers vor dem Winter in diesem Jahr ist die Energiekrise in Europa noch lange nicht vorbei. Hieran ändert auch die jetzt gestartete Anlieferung von LNG in Wilhelmshaven nur sehr wenig. Die Situation für Europa könnte sich im nächsten Winter sogar verschlechtern, wenn die russische Pipeline-Gasversorgung bestenfalls auf ein Rinnsal reduziert wird.

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LNG-Anlieferung: Regierung springt über ihren ideologischen Schatten

In 2020 befanden sich für die Anlieferung durch Flüssiggastanker 36 Liquified-Natural-Gas (LNG)-Terminals an Europas Küste. Die Abbildung zeigt, welche europäischen Länder über Terminals verfügen. Aus Umweltschutzgründen einerseits und durch preiswerte Gaslieferungen aus Russland andererseits verzichtete Deutschland bislang auf Terminals an seiner Küste. Durch den Gaslieferstopp aus Russland hat sich die Gassituation zumal in Deutschland dramatisch geändert. Im Eiltempo werden jetzt an der deutschen Küste schwimmende LNG-Terminals geplant, gebaut und an das Gasnetz angeschlossen.

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