Schweden hebt Verbot des Uranabbaus auf

Das schwedische Parlament (Riksdag) hat dem Vorschlag der Regierung zugestimmt, den Uranabbau im Land wieder zuzulassen. Das im August 2018 in Kraft getretene Verbot der Erkundung, des Abbaus und der Verarbeitung von Uran wird damit zum 1. Januar 2026 aufgehoben.

Schweden verfügt über sehr grosse Uranvorkommen, die zu den bedeutendsten in Europa zählen. Seit August 2018 galt im Land jedoch ein Verbot der Erkundung, des Abbaus und der Verarbeitung von Uran. Dieses Verbot hatte die damalige sozialdemokratisch-grüne Regierungskoalition unter Stefan Löfven auf den Weg gebracht und vom Parlament als Teil des schwedischen Umweltgesetzbuchs beschliessen lassen.

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Nukem und Paul Scherrer Institut unterzeichnen Absichtserklärung zur Stärkung der nuklearen Forschung und Zusammenarbeit

Deutschland wolle „auf praktische Weise“ zur Atomkraft zurückkehren, sagt der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation. Rafael Grossi beruft sich dabei auf Gespräche mit Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU):

„Sie hat mir gegenüber geäußert, dass das Thema sehr ernsthaft geprüft wird“.

Zum Thema SMR sagte Reiche im Mai auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel: „Wir müssen zumindest Technologien mitshapen und entwickeln können. Wenn wir das auch verpassen, verpassen wir, glaube ich, eine große Chance.“ Ähnlich äußerte sie sich im Oktober beim Berlin Global Dialogue.

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Globaler Fossilenergie-Bedarf weiter steigend

Auf der Klimakonferenz COP30 in Belém/Brasilien wird erneut um die Reduktion der CO2-Emissionen zur Begrenzung des Erdtemperatur-Anstiegs gerungen. Auch dieses Mal wird die Konferenz den weiteren CO2-Anstieg in der Atmosphäre nicht verhindern können. Die erneuerbaren Energien boomen zwar weltweit, trotzdem deckten fossile Energieträger 2024 weiterhin mehr als 80 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs.  Der Anstieg des Fossilenergie-Bedarfs war in 2024 besonders stark. Die größte Nachfragezunahme verzeichnete Erdgas.

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CO2-Speichergesetz beschlossen

Der Bundestag hat das Gesetz zur Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes (KSpG) beschlossen [1]. Die Bundesregierung hatte die Novelle am 6. August auf den Weg gebracht. Sie soll künftig die Abscheidung und Speicherung von CO2 auch in größerem Maßstab ermöglichen. Bisher ist dies nur zu Forschungszwecken zulässig. Das kann für die Abkehr von fossilen Brennstoffen in sehr energieintensiven Industrien eine wichtige technologische Möglichkeit sein. Denn Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden.

Nach dem Bundestag muss noch der Bundesrat der Gesetzesnovelle abschließend zustimmen. Nach Verkündung im Bundesgesetzblatt kann das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz in Kraft treten.

Im Bericht „Kabinett hebt CO2-Speicher-Verbot auf“ erläutern wir den Grund für die politische Wende.  In einem zweiten Bericht fragen wir, ob die CO2-Abtrennung eine Alternative oder Notlösung ist.

Ursprünglich wurde mit dem Kohlendioxid-Speicherungsgesetz nur ein Rechtsrahmen für Forschung und Demonstration der dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid in Deutschland geschaffen. Mit dem neuen Gesetz darf die Technik zukünftig auch in größerem Umfang genutzt werden.

In bestimmten Bereichen und Prozessen werden auch in Zukunft CO2-Abgase entstehen, zum Beispiel in der Zement- und Kalkindustrie, in Bereichen der Grundstoffchemie und in der Abfallverbrennung. Daher sind Technologien zur Abscheidung, zum Transport und zur dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid in tiefen geologischen Gesteinsschichten unverzichtbar.

[1] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/speicherung-von-kohlendioxid-2376946

Deutsches Klimaziel zu Lasten der Wirtschaft

Die Umweltminister der Europäischen Union einigten sich nach zähem Ringen in der Nacht zum 6. November 2025 auf eine Absenkung der Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990. Diese Festlegung bedarf noch der Zustimmung des EU-Parlamentes. Dieses Klimaziel soll in die Klimaverhandlungen in Belém/Brasilien eingebracht werden.

Warum halten die EU-Staaten und insbesondere Deutschland weiterhin an diesem Klimaziel fest, obwohl offensichtlich ist, dass der überwiegende Teil der Welt diesem Kurs nicht folgen wird? Die folgende Grafik von Rolf Schuster zeigt überdeutlich das Verhältnis der europäischen zu den globalen Emissionen:

Selbst wenn es Deutschland gelingen sollte, seine Emissionen bis 2040 um weitere 474 Mio. Tonnen zu reduzieren, werden die weltweiten CO₂-Emissionen im gleichen Zeitraum voraussichtlich um rund 9 000 Mio. Tonnen ansteigen. Der globale Effekt deutscher Klimapolitik wäre somit faktisch nicht messbar – die ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen hingegen sind real und tiefgreifend.

Trotz eindringlicher Warnungen aus der Wirtschaft hält die Bundesregierung, an der CO₂-Besteuerung und an der Klimaneutralität der CO2-Emissionen fest – im Bewusstsein, dass diese Maßnahmen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie schwächen und den industriellen Kern unseres Landes gefährden werden.
Das Ergebnis wäre eine fortschreitende Deindustrialisierung mit verheerenden Folgen für Beschäftigung, Wohlstand und Sozialstaat.

Bill Gates mischt die Klimadiskussion auf

Ist es nun ehrliche Überzeugung oder ein unternehmerisches Kalkül? Vor wenigen Tagen gab Bill Gates, ehem. CEO bei Microsoft, den Teilnehmern an der COP30 drei „Wahrheiten“ mit auf den Weg [1], die eine willkommene Dosis Klimarealismus in die Diskussion einbringen könnte:

  1. Der Klimawandel ist ernst, aber wir haben große Fortschritte gemacht. Wir müssen weiterhin die Entwicklungen unterstützen, die der Welt helfen werden, Null-Emissionen zu erreichen.
  2. Aber wir können die Mittel für Gesundheit und Entwicklung nicht kürzen, um Programme zu erreichen, die den Menschen helfen, angesichts des Klimawandels widerstandsfähig zu bleiben.
  3. Es ist an der Zeit, das Wohlergehen der Menschen in den Mittelpunkt unserer Klimastrategien zu stellen, zu denen auch die Reduzierung der Ökoprämie auf null und die Verbesserung von Landwirtschaft und Gesundheit in armen Ländern gehören.

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Wasserstoff-Strategie läuft finanziell aus dem Ruder

Die Wasserstoff-Strategie der Bundesregierung klingt wie die Beschreibung eines Weges in die Zukunft, von dem die Realität irgendwann abgebogen ist.

Der Bundesrechnungshof warnt wegen Verzögerungen beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland vor Milliardenrisiken für den Steuerzahler. Trotz milliardenschwerer Förderungen verfehle die Regierung ihre Ziele – es drohe eine Dauerförderung mit erheblichen Folgen für die Bundesfinanzen, heißt es einem Sonderbericht der Behörde [1].

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Bau von Gaskraftwerken: Eine Realisierung mit erheblichen Problemen

Die Stromerzeugung mit Windenergie- und Solaranlagen macht wegen ihrer Volatilität zwingend die Betriebsbereitschaft von steuerbaren Kraftwerken erforderlich, also von Kraftwerken, die rund um die Uhr bei Dunkelflaute die Stromversorgung sicherstellen.

Im jetzt vorliegenden „Versorgungssicherheitsbericht Strom“ [1] zu Stand und Entwicklung der Versorgung kommt die Bundesnetzagentur (BNA) zu dem Ergebnis, dass die Versorgungssicherheit mit Elektrizität in Deutschland nur gewährleistet werden kann, wenn zusätzliche steuerbare Kapazitäten von bis zu 22,4 GW (Zielszenario) bzw. bis zu 35,5 GW (Szenario „verzögerte Energiewende“) bis zum Jahr 2035 errichtet werden und zwar fristgerecht.  Die BNA legte sich bemerkenswerterweise auf keine Technologie fest und spricht nur von steuerbarer Kraftwerksleistung, obwohl offiziell die Rede von Gaskraftwerken ist. BNA rechnet damit, dass bis 2031 sämtliche Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke vom Netz gehen. Damit fehlen ab der Zeit 17 bis 21 GW Kraftwerksleistung.

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USA und Katar drohen EU wegen Nachhaltigkeitsregeln mit LNG-Stopp

EU-Nachhaltigkeitsregeln verpflichten Unternehmen, in ihren Lieferketten auf Umweltschutz und Menschenrechte zu achten. Bei Verstößen können die EU-Mitgliedstaaten Geldbußen von bis zu fünf Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängen. Die umstrittene Richtlinie soll schrittweise ab 2027 in Kraft treten. Unternehmen sollten mit Vorschriften in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) gezwungen werden, nicht nur für den Moment zu wirtschaften, sondern auch die Umwelt und Menschen im Blick zu behalten.

Bereits am Anfang dieses Jahres hatte der US-Handelsminister mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollte die EU die geplanten ESG-Kriterien wie geplant verabschieden. Er sah in der Anwendung der Regel auch einen Eingriff die US-Souveränität.

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Der Zustand des Klimas 2024. Eine Auswertung meteorologischer Daten

Anhand öffentlich zugänglicher meteorologischer und geophysikalischer Daten analysiert Ole Humlum, vormals Professor für Physikalische Geographie am Universitätszentrum Svalbard, Norwegen die Entwicklung von Parametern, die das globale Klimasystem beeinflussen. Nach den Worten von Humlum wurde die Studie für Menschen geschrieben, die sich eine eigene Meinung über Geschehnisse bilden wollen, die mit dem Klima in Beziehung gesetzt werden [1].

Das globale Klima stellt ein hochkomplexes System dar aus Sonne, Planeten, Atmosphäre, Ozeanen, geologische Prozesse, biologisches Leben und den komplexen Wechselwirkungen zwischen ihnen. Viele Komponenten und ihre Wechselbeziehungen sind nach wie vor nicht vollständig verstanden oder vielleicht gar nicht erkannt. Unter all diesen Einflüssen leisten die menschlichen CO-Emissionen aller Wahrscheinlichkeit nach nur einen bescheidenen Beitrag zur aktuellen Erwärmung.

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