CO₂-Minderung in Deutschland: Wirkungslos und extrem teuer

Print Friendly, PDF & Email

Die Bundesregierung hat sich zum Schutz des Klimas das Ziel gesetzt, die Kohlendioxid (CO2) –Emission bis 2020 um 40 Prozent gegenüber der Emission in 1990 zu senken. Zusätzlich sollen von den 300 Millionen Tonnen CO2, die von den Fossil-Kraftwerken in 2020 emittiert werden, 22 Millionen Tonnen eingespart werden.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel führte vor dem Deutschen Bundestag am 26.03.2015 zur Debatte um CO2-Reduktion und Kraft-Wärme-Kopplung unter anderem aus:

 

„Wenn man darauf verweist, wie viel CO2 China binnen weniger Tage emittiert, dann steckt dahinter doch immer die Idee, dass unser eigener Beitrag nicht so wichtig ist. Der Beitrag Europas und Deutschlands zum Klimaschutz bemisst sich nicht daran, ob wir 35, 38 oder 41 Prozent mindern, sondern daran, dass ein hoch industrialisiertes Land zeigt, dass ambitionierter Klimaschutz möglich ist und dass dabei die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung nicht gefährdet, sondern ausgebaut wird. Wenn wir Deutsche das nicht machen, wenn wir das als Europäer nicht tun und die Ziele des Klimaschutzes zurück nehmen aus Angst, wir könnten es nicht bezahlen, dann können Sie sicher sein, dass aus den Schwellen- und Entwicklungsländern uns niemand folgen wird, und dann ist der Internationale Klimaschutz im Eimer.“

 

Diese Ausführungen gehen von der (nicht belegbaren) Annahme aus, dass das vom Menschen verursachte CO2 einen Treibhauseffekt und dadurch einen Klimawandel auslöst und folglich das Klima durch CO2-Reduktionen geschützt werden muss. Man beschwört den anthropogenen Klimawandel und schafft sich dadurch eine selbst erfüllende Prophezeiung.

Was bedeutet das CO2 für das Leben auf der Erde?

Kohlendioxid bildet die Grundlage des Lebens auf der Erde. Durch die Kohlendioxid – Assimilation der Pflanzen werden aus dem Kohlendioxid der Luft und aus Wasser durch Fotosynthese Kohlenhydrate und andere organische Verbindungen gebildet. Fehlt eines von beiden, gäbe es kein Pflanzenwachstum. CO2 als Klimakiller oder Klimagift zu brandmarken, ist ideologischer Unsinn. Ebenso wenig sind CO2 – Emissionen keine Luftverschmutzung. Schließlich atmet auch der Mensch CO2 aus.

Die CO2 – Konzentration in der Atmosphäre ist folglich nicht gesundheitsschädlich. An der Atemluft mit 78 Prozent Stickstoff, 21 Prozent Sauerstoff und 0,96 Prozent Edelgase, zumeist Argon, hat CO2 einen Anteil von 0,04 Prozent. Von diesen 0,04 Prozent sind 97 Prozent natürlichen Ursprungs und nur 3 Prozent gilt als vom Menschen verursacht, was einen Anteil von 0,0012 Prozent an der Atemluft ausmacht.

Welchen Einfluss hat das CO2 auf die Klimaentwicklung?

Die Ansichten über die Auswirkung des vom Menschen verursachten CO2 auf das Klima sind extrem kontrovers. Die Argumente für und gegen einen anthropogenen Klimawandel in der ganzen Bandbreite darzustellen, würde hier den Rahmen sprengen. Daher in aller Kürze: Der Weltklimarat (IPCC) prognostiziert steigende Globaltemperatur (Treibhauseffekt) mit zunehmender CO2 – Konzentration in der Atmosphäre, ein Schmelzen des Polareises und dadurch steigender Meeresspiegel und fordert durch drastische CO2 – Verminderung eine maximal zulässige Globaltemperatur von 2 Grad Celsius.

Ein nicht unerheblicher Teil der Fachwelt übt harsche Kritik an der Treibhaushypothese des IPCC sowie an der Klimamodellierung und wirft dem IPCC eine einseitig auf CO2 als Verursacher eines Klimawandels abgestellte Betrachtung vor und damit unzureichende Berücksichtigung von wesentlichen, das Klima bestimmende Einflussgrößen wie der Sonnenaktivität, der pazifischen Dekaden – Oszillationen (wechselseitiger Austausch von bestimmten Warm- und Kaltwassergebieten im nördlichen Pazifischen Ozean) und ganz besonders die ungenügende Beachtung des negativen Rückkopplungseffektes der Wasserdampf – Wirkung. Der Wasserdampf hat einen im Vergleich zum CO2 wesentlich größeren Einfluss auf die Temperaturentwicklung. Der IPCC überschätze den anthropogenen Klimaeinfluss und bliebe einen wissenschaftlich abgesicherten Beweis für seine Treibhaushypothese schuldig. Überdies seien die Computermodelle des Klimas nicht in der Lage, das Klima der Vergangenheit richtig wieder zu geben. Nach der IPCC – Hypothese hätte die Globaltemperatur infolge der Zunahme des vom Menschen in den letzten Jahrzehnten verursachten CO2 ansteigen müssen, stattdessen ist sie seit über 18 Jahren konstant geblieben. Die Unsicherheiten in den Klimakenntnissen seien noch immer riesig, dass es hoffnungslos naiv sei, die natürliche Variabilität des Klimas im Detail zu simulieren /1/.

Was von einer Korrelation zwischen CO2-Konzentration und Temperatur zu halten ist, schrieb vor Jahren bereits die FAZ /2/: „In der Zeit zwischen 8000 und 6000 Jahren vor Christus war es auf der Nordhalbkugel deutlich wärmer als heute, während der CO2-Gehalt der Atmosphäre ein Minimum von etwa 260 ppm (parts per million) durchlief, um danach ohne jeden menschlichen Einfluss anzusteigen, gleichzeitig sank die Temperatur.“ Also konträr zur IPCC-Hypothese.

Über die Urheber der „Klimakatastrophe“ schrieb die FAZ /2/: „Die Ideologie einer vom Menschen gemachten Klimakatastrophe wurde in den achtziger Jahren geboren, als englische Wissenschaftler bei der damals regierenden Margret Thatcher vorstellig wurden, um Geld für den Betrieb ihrer teuren Computermodelle zu erbitten. Sie versprachen ein schlüssiges Klimamodell zu erarbeiten und damit die englische Wissenschaft wieder an die Weltspitze zu führen. Als Grundlage für ihr Klimamodell nahmen sie den seit 1954 registrierten Anstieg des CO2 – Gehaltes in der Atmosphäre und behaupteten, dieser Anstieg wäre auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen und würde die Menschheit in namenloses Elend stürzen. Es ist auch nicht ein einziger Ansatz zu erkennen, dass die Mitglieder dieser Gruppe die Klimaänderungen der vergangenen Jahrtausende angesehen, geschweige denn nach einem Verständnis gesucht hätten.“

Was trägt Deutschland zu den weltweiten CO2-Emissionen bei?

 Die global fünf größten CO2-Emittenten trugen in 2014 über 50 Prozent an den Gesamtemissionen an Kohlendioxid bei /3/:

China  23,43 %,  USA  14,69 %,

Indien  5,7 %,   Russland  4,87 %,

Brasilien  4,17 %

Deutschland rangiert auf der Liste der größten Emittenten mit 2,23 Prozent an achter Stelle.

Nach verbreiteter Meinung sind etwa 3 Prozent des Kohlendioxids der Atmosphäre vom Menschen verursacht. Deutschland hat folglich hieran einen Anteil von circa 0,067 Prozent. Der politischen Zielsetzung entsprechend bis 2020 hiervon 0,027 Prozent einzusparen, wäre, wie schon Gabriel ausführte, im internationalen Kontext in der Tat „nicht so wichtig“.

Lüdecke et.al. /5/ schreiben dazu im Schlusskapitel ihres Buches: „Das Nutzen-Ertragsverhältnis der CO2-Emissionsvermeidung ist geradezu absurd…. Nimmt man eine CO2-Klimasensitivität von 3 0C an, die nach den (im Buch) geschilderten Fakten hoffnungslos zu hoch angesetzt ist, erhält man mit der aktuellen CO2-Konzentration von 380 ppm den deutschen Beitrag von unmessbaren 0,001 Grad an eingesparter globaler Erwärmung bis 2020“ (Anm.: Derzeit aktuelle CO2-Konzentration beträgt 400 ppm). Geht man von der nunmehr durch Messungen belegten Wasserdampf-Gegenkopplung aus, wird der anthropogene Einfluss auf Erdtemperaturen infolge erhöhter CO2-Emissionen so gut wie verschwindend /5/.

 Wie ist es um die Verminderung der weltweiten CO2-Emission bestellt?

 Die weltweite Energienachfrage wird trotz Zunahme der alternativen Energien unverändert überwiegend durch fossile Brennstoffe gedeckt. Nach IEA-Analyse von 2013 /4/ verschiebt sich der Schwerpunkt der Energienachfrage maßgeblich in Richtung der aufstrebenden Wirtschaftnationen, insbesondere nach China, Indien und in die Länder des Nahen Ostens, die den weltweiten Energieverbrauch um ein Drittel erhöhen. Indien soll sich bis zum Beginn der 2020er Jahre zum größten Kohleimporteur entwickeln. Der Energiesektor ist für zwei Drittel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Im IEA-Szenario /4/, das die Auswirkungen der von den Regierungen bereits angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, der Förderung alternativer Energien, der Reduktion der Subventionierung fossiler Brennstoffe berücksichtigt, steigen die energiebezogenen CO2-Emissionen bis 2023 immer noch um 20 Prozent an.

„Ambitionierter Klimaschutz“ in Deutschland?

 Fehlanzeige: Trotz massiver rechtlicher und finanzieller Förderung der Stromerzeugung mit Windkraft- und Solaranlagen in Deutschland fällt die Klimabilanz der Energiewende ernüchternd aus. Im Jahr 2000 betrug die CO2-Emission der Stromerzeugung nach Angaben des Bundesumweltamtes 319 Millionen Tonnen CO2, im Jahr 2012 immer noch 317 Millionen Tonnen CO2. In den dazwischen liegenden Jahren war die Emission schwankend mit einem Maximum von 339 Millionen Tonnen in 2007. Im gleichen Zeitraum stieg die Stromerzeugung aus alternativen Energiequellen von 32,6 Milliarden kWh auf 147 Milliarden kWh an. Der Anteil von Kohle und Gas am Strommix blieb in dieser Zeit nahezu konstant. Das erklärte Ziel, mit der Energiewende einen Beitrag zum Klimaschutz zu liefern, ist nicht aufgegangen. Konnte auch nicht aufgehen, denn der Ökostrom ersetzte vor allem den Strom der in 2011 per politischen Beschlusses abgeschalteten Kernkraftwerke. Mit der Abschaltung weiterer Kernkraftwerke und dem endgültigen Ausstieg in 2022 ist die Erreichung des Minderungszieles von 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 illusorisch.

Zudem hat sich das europäische System des Zertifikatehandels bislang als unwirksam erwiesen. Es sorgt dafür, dass die CO2-Einsparung in einem europäischen Staat das dadurch frei gewordene Zertifikat von einem anderen EU-Staat aufgekauft und genutzt werden kann, wodurch die CO2-Emissionen in Europa folglich nicht gemindert werden.

Ausbau der alternativen Energie in Deutschland als Vorbild?

 Unnötig. Alternative Energien werden nach IEA-Auffassung /4/ in etwa die Hälfte des Anstiegs der weltweiten Stromerzeugung bis 2035 abdecken. Der Strom aus fluktuierenden Ressourcen – Windenergie und Photovoltaik – wird 45 Prozent der Zunahme alternativer Energien ausmachen wird, wodurch deren Anteil am weltweiten Strommix auf 30 Prozent ansteigen wird. In China soll der absolute Zuwachs der Stromerzeugung aus alternativer Energie am größten sein. Er soll den Zuwachs in der Europäische Union, den USA und Japan zusammen übertreffen. Gleichzeitig baut China aber auch seine Stromerzeugung durch Kernenergie und Fossilenergie beträchtlich aus.

„Angst vor den Klimaschutzkosten“ berechtigt?

 Eindeutig ja. Eine maßgebliche Begründung für die in 2011 von der Bundesregierung beschlossene Energiewende war der Klimaschutz, also die Verhinderung des Treibhauseffektes durch CO2-Reduktion. In einem in der FAZ /6/ abgedruckten Interview antwortete der vormalige Bundesumweltminister Peter Altmaier auf die Frage, ob er schon mal ausgerechnet habe, wie teuer die Energiewende wird: „Die scheinbare Paradoxie besteht darin, dass in den ersten Jahren, als die Vergütung besonders hoch war, die Gesamtkosten noch relativ überschaubar waren. Aber jetzt, da die Einspeisevergütung für Neuanlagen deutlich gesunken ist, schießen die Kosten in die Höhe. Das hat mehrere Gründe: Einerseits wird die Vergütung 20 Jahre gewährt. und es fallen bisher kaum alte Anlagen aus der Förderung, es kommen aber viele neue hinzu. Auch ist der Preis an der Börse, wo der EEG-Strom vermarktet wird, stärker gefallen, als viele „Experten“ gesagt haben. Das alles kann dazu führen, dass sich die Kosten der Energiewende und des Umbaus unserer Energieversorgung bis Ende der dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts auf rund eine Billion Euro summieren könnten.“

Nach dem bisher Gesagten steht diesen Kosten kein annähernd adäquater Nutzen gegenüber. Vielmehr werden sie sich hemmend auf das Wirtschaftwachstum auswirken und die Wettbewerbfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährden. Sie werden für energieintensive Industriezweige von entscheidender Bedeutung sein, wie beispielsweise Chemie, Aluminium, Zement, Eisen und Stahl, Papier, Glas und Ölraffination, insbesondere wenn die hergestellten Waren international gehandelt werden.

EFI /7/ schreibt dazu in ihrem Gutachten: „Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist eines der zentralen Instrumente der Klima- und Energiepolitik in Deutschland. Im europäischen Emissionshandelssystem führt das EEG aber nicht zu mehr Klimaschutz, sondern macht ihn nur teurer. Da das Klimaschutzargument zur Legitimation des EEG ausscheidet, stellt sich die Frage, ob das EEG zumindest Innovationen stimuliert. Empirische Studien zur Innovationswirkung des EEG weisen aber keine messbaren Innovationswirkungen nach.

Eine Fortführung des EEG ist nach Ansicht der Expertenkommission daher weder aus Klimaschutzgründen noch durch positive Innovationswirkungen zu rechtfertigen.“

 

/1/ www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/ROECK_Klimabroschuere_2010.pdf

/2/ Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. März 2007, „Mehr Licht im Dunkel des Klimawandels“, Fakten und Folgerungen von Christian Bartsch

/3/ http://de.statista.com/

/4/www.iea.org/publications/freepublications/publication/WEO2013_Executive_Summary_German.pdf

/5/ Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Dr. Rainer Link, „Der Treibhauseffekt“, Jan. 2010

/6/ FAZ vom 19.02.2013 Rubrik „Wirtschaft“

/7/ EFI Expertenkommission Forschung und Innovation „Gutachten zur Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands“, 2014