Die Denkfabrik R21 [1] hat in ihrer Veröffentlichung vom 24.01.2025 die Forderung erhoben, die deutsche und europäische Klimapolitik umzusteuern: „Subventionen für den Ausbau erneuerbarer Energien und keineswegs CO2-freier Technologien wie E-Autos sollten so schnell wie rechtlich möglich eingestellt und dafür der Emissionshandel als alleiniges Instrument des Klimaschutzes eingerichtet werden. Wir brauchen zudem eine vorbehaltlose Diskussion über unser Energiesystem, die auch das Potenzial der Kernenergie zur Erzeugung CO2-freien Stroms anerkennt. Nur durch einen mutigen Befreiungsschlag kann ein weiterer Niedergang der deutschen Wirtschaft gestoppt und der Wohlstand des Landes gesichert werden. Die EU würde durch einen solche Politikwechsel zu einem globalen Vorreiter einer rationalen Klimapolitik. Ein solcher wird bis heute in der geopolitischen Landschaft schmerzlich vermisst.“
Kernenergie
Was ist? – ‚Die Energiewende‘
Eins kann schon vorab gesagt werden: ‚Die Energiewende‘ ist mittlerweile international berühmt und zu einem feststehenden Begriff geworden.[1] Das gibt der Strategie der deutschen Energiepolitik den Anstrich einer Wahrheit, gar eines Erfolgsrezepts. Ist sie das wirklich? Jedenfalls wird sie nicht öffentlich in Frage gestellt, es werden lediglich die langsame Umsetzung und die hohen Energiekosten lamentiert. Warum ist es so schwierig, andere Wahrheiten zu denken, die Dinge ehrlich beim Namen zu nennen und dann öffentlich auszusprechen? Schließlich stellt ‚Die Energiewende‘ die deutsche Wirtschaft auf den Kopf und damit das gesamte Land.
„Zu sagen, was ist, bleibt die revolutionärste Tat.“ sagte Rosa Luxemburg. Und in der Tat scheint es revolutionär zu sein, zu sagen, was ‘Die Energiewende’ tatsächlich ist.
Strom-Neustart für Deutschland mit Kernenergie:
Sicher. Bezahlbar. Immer verfügbar. Jetzt!
Die laufenden Verhandlungen über eine Regierungsbildung bieten konkret die vermutlich letzte Chance, für Deutschland mit noch begrenztem Aufwand und vergleichsweise zügig die Stromerzeugung aus Kernenergie wieder zu ermöglichen. KernD e.V.*) will daher mit der nachfolgenden Pressemitteilung Aufmerksamkeit dafür schaffen, dass Wiederinbetriebnahmen der im April 2023 abgeschalteten Kernkraftwerke technisch möglich, ökonomisch tragfähig, u. U. auch mit neuen Betreibern unter staatlicher Führung, sowie volkswirtschaftlich sinnvoll sind. Dies steht in deutlichem Gegensatz zu vielen anderen bisher diskutierten Maßnahmen der Energiepolitik und ist in der Tat eine konstruktive Botschaft für die kommende Bundesregierung.
Deutschland hat gewählt – und steht jetzt wieder vor einer entscheidenden Wahl.
Es ist höchste Zeit, jetzt die richtige Entscheidung für eine stabile und zukunftsfähige Energiepolitik zu treffen. Denn die Deindustrialisierung, die zu hohen Strompreise, die Abhängigkeit von Stromimporten und die unsichere Versorgungslage müssen jetzt ein Ende haben!
Unser Angebot für die neue Bundesregierung:
- Strom-Grundlastsicherheit – wetterunabhängig & CO2-neutral
- Wettbewerbsfähige Strompreise für die Industrie – heute und morgen
- Unabhängigkeit von Stromimporten – für eine stabile und souveräne Energieversorgung
Fakt ist: Die Wiederinbetriebnahme von bis zu sechs Kernkraftwerken ist technisch möglich. Doch die Zeit drängt. Je schneller die Entscheidung fällt, desto weniger Geld kostet es – und desto früher können die grundlastsichernden, klimafreundlichen Kraftwerke wieder ans Netz gehen.
Die Vorteile des Weiterbetriebs deutscher Kernkraftwerke:
- Kernenergie kennt keine Dunkelflauten: Sie liefert rund um die Uhr sicheren, bezahlbaren und CO2-neutralen Strom!
- Die Industrie bleibt in Deutschland: Unternehmen brauchen zeitnah verlässlichen und günstigen Strom, um wettbewerbsfähig zu bleiben und um die Transformation zu stemmen.
- Neue Zukunftstechnologien für Deutschland: KI, Rechenzentren und Hochtechnologie-Unternehmen benötigen massive Mengen Strom – und Deutschland kann liefern!
- Versorgungssicherheit statt Importabhängigkeit: In einer geopolitisch unsicheren Welt muss Deutschland auf eigene Kraft setzen. Auf Kernkraft.
Der nächste Schritt: Der Neustart-Check!
Schon vor 2030 kann auch Deutschland wieder von günstigem und sicherem Strom profitieren! Bei unseren europäischen Nachbarn wie Belgien und Schweiz gibt es natürlich Unternehmen, die Kernkraftwerke wirtschaftlich betreiben. Pro Kernkraftwerk-Neustart ist mit zwischen 1 bis 3 Mrd. Euro Investitionen, abhängig vom Rückbaustatus, zu rechnen.
Jetzt ist es an der neuen Bundesregierung, den Weg für eine sichere, bezahlbare und zukunftsfähige Stromversorgung freizumachen!
*) https://kernd.de/de/strom-neustart-fuer-deutschland-mit-kernenergie/
Belgien: Neue Regierung will Kernenergie wiederbeleben
Tihange ist einer von zwei Kernkraftwerksstandorten in Belgien. Der Langzeitbetrieb des Blocks 3 und eventuell des Blocks 1 soll zu einer gesicherten Stromversorgung in Belgien beitragen. Quelle: Engie-Electrabel
Während der Kernkraftwerksbetreiber Enegie-Electrabel eine Laufzeitverlängerung ablehnt, will die neue belgische Regierung unter DE Wever die Kernenergie wiederbeleben. In den kommenden Jahren sollen neue Reaktoren gebaut werde, darunter auch SMR’s.
Das absehbare Desaster der deutschen Stromwende und ihrer Klimaziele
Kernkraftwerk Neckarwestheim
Eine kritische Bestandsaufnahme und Bewertung
von Dr. Hans Wiedemann, ehem. Geschäftsführer des Kernkraftwerkes Neckarwestheim
- Einführung
Die zunächst nur auf die Stromerzeugung mit Öl und Uran beschränkte Energiewende wurde mit dem 1980 erschienenen Buch des Freiburger Öko-Instituts „Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“ in der Gesellschaft der Bundesrepublik begeistert aufgenommen. Sie entwickelte sich zum Mainstream für fast alle politischen Parteien, Funk- und Printmedien – nicht zuletzt aufgrund des ebenso verführerischen wie unrealistischen Slogans des Journalisten Franz Alt: „Die Sonne schickt keine Rechnung“. Die Politik versucht seither, sie mit zahlreichen Gesetzen umzusetzen. Ihre Kosten hielt sie für vernachlässigbar: „Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet – so viel wie eine Kugel Eis“ – so verkündete es der damalige Minister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Jürgen Trittin (1). Der Wirtschaftsminister Peter Altmaier schätzte die Kosten bis 2040 auf 1 Billion Euro und erntete für diese Zahl in Politik und Medien herben Spott (2).
Zum bisher nicht gelösten Problem für Bürger und Industrie wird die ursprünglich nur auf die Ablösung von Erdöl und Uran beschränkte Energiewende mit dem vorgesehenen Verbot der Verbrennung von Kohle und Erdgas. Bis 2045 soll die Elektrizitätserzeugung zu 100 % auf erneuerbare Energieträger umgestellt sein. Ob eine nur mit Wind, Sonne, Wasser und Biogas betriebene Stromversorgung „möglichst sicher, preisgünstig, verbraucherfreundlich, effizient und umwelt-verträglich“ gestaltet werden kann, ist bei diesem vom Gesetzgeber vorgegebenen multiplen Anspruch zu bezweifeln. Sein Ziel, die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern und Uran zu beenden und diese durch Erneuerbare Energien zu ersetzen, gleicht der Quadratur des Kreises. Dabei gibt es einfach nachvollziehbare Gründe, warum das von Politik und Gesellschaft vorrangig verfolgte Ziele des Klimaschutzes und der nachhaltigen Stromversorgung mit größerem Erfolg und zu erheblich geringeren Kosten als mit der gegenwärtigen Energiepolitik erreicht werden kann.
Bilanz des Atomkraft-Untersuchungsausschusses
Abwürgen der KKW-Nutzung um jeden Preis
Auch wenn die Ära Kernkraftwerke in Deutschland vorerst beendet zu sein scheint, so werfen die politischen Machenschaften um die Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke ein düsteres Bild insbesondere auf die Politiker und Politikerinnen des BMWK und BMU. Der AKW-Untersuchungsausschuss des Bundestags hat bewiesen: Wirtschafts- und Umweltministerium haben die Öffentlichkeit und die Energieversorger bewusst getäuscht, um einen Weiterbetrieb zu verhindern. Die negativen Folgen für unsere Gesellschaft sind irreversibel.
von ULRICH WAAS*) erschien am 15. Januar 2025 der folgende Bericht in Cicero [1]:
Die Planungen der Bundesregierung zur Strategie „Klimaneutralität 2045“ beruhten Anfang 2022 für die Elektrizitätsversorgung u.a. darauf, durch umfangreichen Zubau von Gaskraftwerken und Einsatz von vergleichsweise billigem Erdgas aus Russland eine „Brücke“ zu schaffen. Mit der Brücke sollten Kern- und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden können, bevor eine rein regenerative Elektrizitätsversorgung möglich sein würde.
Dänemark erwägt Kauf des KKW Brokdorf
Der Vorsitzende der Dänischen Volkspartei, Morten Messerschmidt, bringt eine kontroverse Idee ins Spiel: Dänemark könnte das abgeschaltete Kernkraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein erwerben und erneut betreiben [1].
Mit dem 2011 beschlossenen beschleunigten Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie, musste das Kraftwerk Brokdorf am 31. Dezember 2021 seinen Leistungsbetrieb einstellen. Die Laufzeiten der Kernkraftwerke wurde auf eine regelmäßige Gesamtlaufzeit von ca. 32 Jahren begrenzt.
Kritische Anmerkungen zur „Neuen Energie-Agenda für Deutschland“
des Diskussionsentwurfs der CDU/CSU-Fraktion
Die Ampel-Regierung der 20. Legislaturperiode ist nach drei Jahren im Amt vorzeitig auslaufendes Modell. Täglich berichten die Medien über den schlechten Zustand der deutschen Wirtschaft. Im Wirtschaftswachstum 2024 rangieren beinahe alle EU-Länder vor Deutschland. CDU/CSU legten für den Energie-Kongress einen Diskussionsentwurf mit dem Titel „Neue Energie-Agenda für Deutschland“ [1] vor. Jene Parteien, die über 16 Jahre für die Energie- und Umweltpolitik mit verantwortlich waren und zum jetzigen Wirtschaftszustand maßgeblich beigetragen haben. Bietet der Diskussionsentwurf Verbesserungsvorschläge?
Strahlenangst als Mittel der Energiepolitik
Auch nachdem die Bundesregierung den Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie mit der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke am 15. April 2023 vollzogen hat, reißt die öffentliche Verunglimpfung der Kernenergie nicht ab. Weiterhin werden Halbwahrheiten oder gar Lügen verbreitet. So geschehen zum Beispiel in einer Debatte im Deutschen Bundestag im Mai. Dort sprach der SPD-Abgeordnete Helmut Kleebank [1] in einer Weise, die die Opferzahl des Tsunamis am 11. März 2011 in Japan direkt in Verbindung mit der Reaktorkatastrophe vermuten ließ. Die Strahlenangst wird wieder mal als ein Mittel der Energiepolitik benutzt.
‘Die Energiewende’ – Vorreiter oder Geisterfahrer?
Von Dr. Jürgen Schulz, 28.6.2024
Der Norweger Jan Emblemsvåg veröffentlichte im Mai 2024 im ‘International Journal of Sustainable Energy’ eine ausführliche Studie über die deutsche Energiewende [1]. Die historischen Wurzeln für diese Energiepolitik sind in der deutschen Anti Kernkraft Bewegung der 70er und 80er Jahre verankert. Die Ziele der Bundesregierung sind klar formuliert: ‘Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Bis 2030 soll sich der Anteil der Erneuerbaren Energien fast verdoppeln – ausgehend vom Jahr 2021. Dafür muss sich die Ausbaugeschwindigkeit sogar verdreifachen [2]. Das Bundesverfassungsgericht hat am 29. April 2021 Klimaschutz sogar zum deutschen Staatsziel erklärt [3a, b].