Mit dem deutschen Ausstieg aus der Kernenergie wurden zugleich Forschung und Förderung auf dem nuklearen Sektor drastisch heruntergefahren. Unseren Nachkommen wurde die Chance genommen, auf der Basis des bisher wissenschaftlich und technisch Erreichtem, die Zukunft ihrer Energieversorgung umfassend selbst zu bestimmen. Vielmehr muss es eine Verpflichtung jeder Politikerin und jeden Politikers sein, alle Alternativen der Energieversorgung offen zu halten und der jungen Generation ihre Einsatzfreudigkeit und die Begeisterung für ihren Beruf in der Kerntechnik zu erhalten wie auch ihre Zuversicht zu stärken, mit einer kerntechnischen Ausbildung einen zukunftsträchtigen Beruf ergriffen zu haben. Dass der Ausstieg aus der Kernenergie ein politischer Fehler war, zeigt sich in der gegenwärtigen Energiekrise geradezu täglich.
In den USA ist offensichtlich eine neue Ära für die Kernenergie angebrochen, die auch unserer Politik zu denken geben sollte. „Die Dynamik in den USA kann als starker Katalysator für den Einsatz der Kernenergie auf dem gesamten Kontinent dienen.“ Über diese neue Ära berichten:
Brian M. Smith und Andreas Pautz*)
Die Vereinigten Staaten nutzen eine einmalige Gelegenheit, um ihre Position als weltweit führende Kraft bei der Innovation und dem Einsatz von Kernenergie zu behaupten. Für die Partner und Verbündeten der USA in ganz Europa bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, von diesen Entwicklungen zu profitieren. Diese Botschaft wurde auf dem jüngsten Kernenergie-Gipfel deutlich, der von Arnova Capital veranstaltet und von Roger Köppel in Zürich moderiert wurde. Nach Jahrzehnten relativer Stagnation bei neuen kommerziellen Kernenergieprojekten beschleunigt eine Reihe von Faktoren den Zeitplan für den Einsatz fortschrittlicher Kerntechnologien, die das Potenzial haben, die Energielandschaft in Amerika und darüber hinaus neu zu gestalten.