Allzeithoch der Kohlenachfrage macht globale CO2-Abnahme unmöglich

…oder die Sinnlosigkeit von Netto-Null- und Dekarbonisierungszielen

Gegen Ende 2020, als die Covid-19-Pandemie weiter wütete, machten einige Klimawissenschaftler und Energieexperten eine Vorhersage. Sie schätzten, dass die Emissionen aus fossilen Brennstoffen – die gerade dank der globalen Pandemie gesunken waren – nie wieder die Höhen von 2019 erreichen könnten. Vielleicht, so spekulierten sie, hatte die Welt nach über einem Jahrhundert, in dem immer mehr Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre abgegeben wurde, endlich “Spitzenemissionen” erreicht.

Sie haben sich geirrt.

Laut einem Bericht, der letzten Monat vom Global Carbon Project veröffentlicht wurde, werden die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen im Jahr 2022 voraussichtlich 37,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid erreichen, den höchsten, der jemals aufgezeichnet wurde. Das bedeutet, dass trotz der anhaltenden Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie, die zu einem Rückgang der Emissionen um über 5 Prozent im Jahr 2020 führte, die CO2-Emissionen stärker sind als je zuvor.

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Deutschland und Europa verlieren als Industriestandort an Wettbewerbsfähigkeit

Die Wirtschaftsexperten*) Roland Berger, Clemens Fuest, Hans-Werner Sinn, Christoph Teis und Peter-Alexander Wacker veröffentlichten in der FAZ vom 3.11.2022, was die Energiepolitik der kommenden Jahre zur Bewältigung der gegenwärtigen Energiekrise beinhalten muss.

Eingangs wird vorausgeschickt, dass die Stromproduktion auf ein Vielfaches des heutigen Wertes steigen werde, weil der Verkehr, die Heizung der Häuser und industrielle Prozesse elektrifiziert werden sollen. Nach Szenarien wird der Stromverbrauch auch bei steigender Energieeffizienz in Deutschland schon bis 2030 um rund 25 Prozent zunehmen. Im Jahr 2021 kamen noch rund 40 Prozent der Stromversorgung aus Kernkraft und Kohle. Die letzten Kernkraftwerke sollen schon im kommenden April abgeschaltet werden, die Kohlekraftwerke bis 2030. Falls das so umgesetzt wird, muss der Bedarf an regelbaren Energien in den kommenden Jahren primär durch den massiven Ausbau von Gaskraftwerken gedeckt werden.

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Die weltweite Energiekrise zwingt Staaten, ihre Klimaziele zu überdenken.

„Ein Jahr nach seinem Amtsantritt ist Bidens ambitioniertes Klimaziel so gut wie tot“, überschrieb Bloomberg [1] den Bericht über die aktuelle Energie-Situation in den USA. Danach erkennen politische Verbündete nun an, was Wissenschaftler, die die politischen Optionen der USA analysieren, bestätigt haben: Es gibt praktisch keinen gangbaren Weg, um die US-Emissionen im Einklang mit Bidens Ziel für 2030 zu senken – zumindest nicht ohne wichtige Gesetze, die immer weiter entfernt erscheinen.

Ein vom Weißen Haus befürworteter Vorschlag, rund 555 Milliarden Dollar für Klima- und saubere Energiemaßnahmen auszugeben, ist ins Stocken geraten, und die bevorstehenden Zwischenwahlen machen eine Verabschiedung unwahrscheinlich.

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Umdenken in der Energiepolitik ist zwingend

Die deutsche und europäische Abhängigkeit von russischem Erdgas, der Kernenergieausstieg und die Probleme einer sichere Energieversorgung angesichts des Krieges in der Ukraine, sind die Themen eines Podcast im neuen Internetradio „Kontrafunk“ (Schweiz), wo von Burkhard Müller Ullrich mit den Sachkundigen Professor Fritz Vahrenholt und Dipl.-Ing. Manfred Haferburg über die Energiekrise diskutiert wird.

Link: https://kontrafunk.radio/de/

Im Hinblick auf die dort vermittelten Informationen kann man nur hoffen, dass Vernunft über Ideologie siegt und dass es für ein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft noch nicht zu spät ist. Vielleicht gibt es erst ein schmerzhaftes Erwachen, wenn wir alle unsanft aus der Wohlstandshängematte gefallen sind.

Der Energiemarkt spielt verrückt

Deutliche Gefahren bei einem Kohleausstieg

Durch die diesjährige Energiekrise droht die wirtschaftliche Erholung Europas zu entgleisen, da die Gas- und Stromkosten auf neue Rekorde steigen. Steigende Preise drohen Industrien in ganz Europa zum Erliegen zu bringen. Die Preise stiegen am Dienstag (21.12.) um mehr als 20%, nachdem Russland die Gasflüsse nach Europa eingeschränkt hatte [1].

Der Anteil der Braunkohle an der Bruttostromerzeugung stieg nach vorläufigen Angaben der BDEW in diesem Jahr von 16,2 auf 18,6 und der Anteil der Steinkohle von 7,6 auf 9,3 Prozent. Leichter Anstieg auch bei der Kernkraft von 11,4 auf 11,9 Prozent. Der Ökostromanteil fiel von 44,1 auf 40,9 Prozent.

Erneut ein klarer Beweis, dass es ohne fossile Brennstoffe keine gesicherte Stromversorgung geben kann.

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