Französische Rebellion gegen EU-Ziel für erneuerbare Energien

Die gemeinsame Erklärung der von Frankreich geführten Nuklearallianz betont einen entscheidenden Punkt: Die Wahl des Energiemixes ist eine Frage der nationalen Souveränität gemäß den EU-Verträgen – ein Prinzip, das ihrer Meinung nach gewahrt werden muss.

Frankreich trieb diese Argumentation in einem im Januar vorgelegten Gesetzentwurf zur “Energiesouveränität” auf die Spitze, der die Kernenergie als eine Möglichkeit des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen fördert und die EU-Ziele für erneuerbare Energien bis 2030 ignoriert.

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Frankreichs klares Bekenntnis zur Kernkraft

Frankreich will bis 2050 zusätzlich zu den bereits geplanten sechs Kernkraftwerken acht weitere Reaktoren bauen. Dies sieht ein aktueller Gesetzentwurf vor, der Anfang nächsten Monats zunächst dem Kabinett und dann den Gesetzgebern vorgelegt werden soll.  Dies sei ein klares Bekenntnis zur Kernkraft als Teil der nationalen Energiestrategie, um „Energiesouveränität“ zu gewährleisten. Zentrale Zielsetzung ist es dabei, den Verbrauch fossiler Energieträger bis 2030 um 45 Prozent und bis 2035 um 60 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012 zu senken. Die aktuelle Zielvorgabe liegt bei einer 40-prozentigen Senkung bis 2030.

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Zunehmend europäischer Widerstand gegen Netto-Null

Eine zentrale Behauptung der Bewegung für grüne Energie ist seit langem, dass die intermittierenden “erneuerbaren Energien” – Wind und Sonne – die billigste Form der Energie liefern. Unsere Leserinnen und Leser erinnern sich, die Energiewende werde im Durchschnittshaushalt umgerechnet nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat kosten (Trittin). Deshalb, so die Befürworter, sollte man einfach genügend Windturbinen und Sonnenkollektoren bauen, den gesamten Energieverbrauch in Elektrizität umwandeln und sich zurücklehnen und eine Zukunft mit bezahlbarer Energie ohne nachteilige Folgen für die Umwelt genießen. Unsere Politiker leben in einer ökologischen Traumwelt…

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Brüssels Green Deal Strategie macht Europa ärmer, kälter und dunkler

Anfang des Monats begrüßte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die “erstaunlichen Fortschritte”, die durch die EU-Gesetzgebung zum Green Deal erzielt wurden. Es ist jedoch eine merkwürdige Art von Fortschritt. Die Kommission setzt unzählige Vorschriften durch, um Europa zu “dekarbonisieren” und die Mitgliedstaaten bis 2050 zu Netto-Null zu zwingen. Das Tempo der Regulierung ist inzwischen so groß, dass der Vorsitzende des europäischen Arbeitgeberverbands für das verarbeitende Gewerbe von einem Regulierungs-“Tsunami” gesprochen hat. Er sagt, es habe der Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder auf den Weltmärkten schwer geschadet.

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Frankreich: Spannungsrisskorrosion bei bestimmten Kernreaktoren

Dr. Benedikt Galliker, Nuklearforum Schweiz [1]

Die Kernkraftwerksbetreiberin Électricité de France (EDF) hat seit Oktober 2021 vor allem bei den leistungsstärkeren Reaktoren ihres Kernkraftwerksparks Spannungsrisskorrosionen entdeckt. Letztmals hat sie am 6. März 2023 der französischen Autorité de sûreté nucléaire (ASN) neue Befunde von Spannungsrisskorrosion gemeldet. Diese betreffen vier Kernkraftwerkseinheiten, vor allem aber den Block 1 von Penly. Die Ursachen und betroffenen Leitungen sind nicht immer dieselben, wie wir [1] in unserem Hintergrundartikel erklären.

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„Frankreich schmiedet Atom-Allianz gegen Deutschland“

Mit diesen markigen Worten betitelt das Handelsblatt vom 28.02.2023 ihren Bericht über die Gründung eines Pro-Atom-Klubs, der die Bundesregierung in der EU in die Defensive drängen soll. Zugleich will Frankreich die Kernkraft als Teil der Energiewende in Europa verankern.

Neben Frankreich zeichneten Rumänien, Bulgarien, Slowenien, die Tschechische Republik, die Slowakei, Polen, Ungarn, Kroatien, die Niederlande und Finnland eine Erklärung*), in der es heißt:

„Atomenergie ist eines der vielen Instrumente für das Erreichen unserer Klimaziele, für die Produktion der Strom-Grundlast und für die Versorgungssicherheit“.

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Frankreich: Baugenehmigung für geologisches Tiefenlager beantragt

Die französische Entsorgungsorganisation Andra hat am 16. Januar 2023 den Baugenehmigungsantrag für ihr geologisches Tiefenlager Cigéo eingereicht. Diese Anlage kann frühestens 2027 gebaut werden und dient der Entsorgung langlebiger hochaktiver und mittelaktiver Abfälle. Zum langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt werden die Abfälle dort 500 Meter tief unter dem Erdboden im Tongestein eingeschlossen.

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Stromversorgungsengpass in Frankreich

Die gesicherte Stromversorgung in Frankreich bereitet gegenwärtig Sorgen. Nur gut die Hälfte der französischen Kernkraftwerksleistung stand im Dezember 2022 zur Verfügung. Grund für die Versorgungsengpässe, die insbesondere im Januar erwartet werden, ist die verzögerte Wartung vieler Reaktoren. Das neue Kernkraftwerk in Flamanville soll erst 2024 ans Netz gehen, ein weiteres Jahr später als geplant.

Frankreich probt derzeit den Ernstfall, heißt es in den Medien. Die Bevölkerung müsse sich deshalb auf die Unterbrechung der Versorgung von jeweils zwei Stunden vorbereiten. Es soll sich um lokale Stromausfälle handeln, die kleine Gebiete und nicht ganze Städte oder ein komplettes Département betreffen.

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Frankreich baut nukleare Stromerzeugung weiter aus

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl in Frankreich nannte Präsident Emmanuel Macron am 10.02.2022 am Produktionsstandort von GE Steam Power in Belfort als Hauptziel der neuen Politik, den Energieverbrauch des Landes zu senken und gleichzeitig seine kohlenstofffreie Energieerzeugungskapazität zu erhöhen. Er kündigte den Bau von sechs neuen Kernreaktoren an, einer Weiterentwicklung des EPR.  Der Bau weiterer acht Reaktoren werde in Betracht gezogen und die Entwicklung modularer Reaktoren vorangetrieben.

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Deutschland, ein energiepolitischer Geisterfahrer

Jeder kann sich selbst davon überzeugen: Es geht nicht mehr um die Frage, ob die Kernkraft global eine Zukunft hat, sondern welche Entwicklung zum Zuge kommt. Die Preiskapriolen auf dem Energiemarkt, die sichere Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe, neuerdings von Gas und mehr noch der Verzicht hierauf, um die Decarbonisierung voranzutreiben und selbstverständlich die Unzuverlässigkeit der erneuerbaren Energien unabhängig von deren Kapazität, sind die wesentlichen Gründe für eine Neubewertung der Kernkraft.

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