US-Energieminister Chris Wright im BBC-Interview über die Energiepolitik seines Landes

Chris Wright berichtete in dem Interview [1], dass er davon ausgeht, dass die Fusions-Technologie innerhalb von acht bis 15 Jahren Strom in die Stromnetze der Welt einspeisen wird und dass sie schnell zu einem großen Treiber für die Reduzierung von Treibhausgasen werden wird.

Seine Behauptungen werden wahrscheinlich selbst Enthusiasten der Fusion überraschen. Die Nutzung der Energie, die freigesetzt wird, wenn Atome miteinander verschmelzen, könnte riesige Mengen an kohlenstoffarmer Energie erzeugen, aber die meisten Wissenschaftler glauben, dass kommerzielle Fusionskraftwerke noch in weiter Ferne liegen.

Weiterlesen

Schweden will Kernkraftwerke gegen zukünftige politische Risiken absichern

Schweden plant den Neubau von Kernkraftwerken und ertüchtigt dazu die Gesetzgebung. Eine Sonderermittlerin der schwedischen Regierung soll Vorschläge erarbeiten, wie Kernkraftwerkseigentümer entschädigt werden können, wenn politische Entscheidungen zur Stilllegung führen. Damit sollen Investitionen in neue Reaktoren abgesichert und Planungssicherheit geschaffen werden.

Mit einer Absicherung dieser Art stände Deutschlands Energieversorgung heute besser dar.

Weiterlesen

Eine neue Ära für die Kernenergie

Mit dem deutschen Ausstieg aus der Kernenergie wurden zugleich Forschung und Förderung auf dem nuklearen Sektor drastisch heruntergefahren. Unseren Nachkommen wurde die Chance genommen, auf der Basis des bisher wissenschaftlich und technisch Erreichtem, die Zukunft ihrer Energieversorgung umfassend selbst zu bestimmen. Vielmehr muss es eine Verpflichtung jeder Politikerin und jeden Politikers sein, alle Alternativen der Energieversorgung offen zu halten und der jungen Generation ihre Einsatzfreudigkeit und die Begeisterung für ihren Beruf in der Kerntechnik zu erhalten wie auch ihre Zuversicht zu stärken, mit einer kerntechnischen Ausbildung einen zukunftsträchtigen Beruf ergriffen zu haben. Dass der Ausstieg aus der Kernenergie ein politischer Fehler war, zeigt sich in der gegenwärtigen Energiekrise geradezu täglich.

In den USA ist offensichtlich eine neue Ära für die Kernenergie angebrochen, die auch unserer Politik zu denken geben sollte. „Die Dynamik in den USA kann als starker Katalysator für den Einsatz der Kernenergie auf dem gesamten Kontinent dienen.“ Über diese neue Ära berichten:

Brian M. Smith und Andreas Pautz*)

Die Vereinigten Staaten nutzen eine einmalige Gelegenheit, um ihre Position als weltweit führende Kraft bei der Innovation und dem Einsatz von Kernenergie zu behaupten. Für die Partner und Verbündeten der USA in ganz Europa bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, von diesen Entwicklungen zu profitieren. Diese Botschaft wurde auf dem jüngsten Kernenergie-Gipfel deutlich, der von Arnova Capital veranstaltet und von Roger Köppel in Zürich moderiert wurde. Nach Jahrzehnten relativer Stagnation bei neuen kommerziellen Kernenergieprojekten beschleunigt eine Reihe von Faktoren den Zeitplan für den Einsatz fortschrittlicher Kerntechnologien, die das Potenzial haben, die Energielandschaft in Amerika und darüber hinaus neu zu gestalten.

Weiterlesen

Schweizer Bundesrat für Aufhebung des Kernkraftwerk-Neubauverbots

Kernkraftwerk Leibstadt, Schweiz

Eine technologieoffene Energiepolitik ist entscheidend, um Versorgungssicherheit, Klimaziele und steigenden Strombedarf in Einklang zu bringen. Diesem Grundsatz folgend beabsichtigt der Schweizer Bundesrat nach einer Mitteilung des Schweizer Nuklearforums, das Neubauverbot für Kernkraftwerke aufzuheben.

«Der Strombedarf wird bis 2050 auf über 90 TWh steigern – man denke nur an Elektrifizierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Angesichts von Klimazielen und der geopolitischen Lage sind Gaskraftwerke keine nachhaltige Option und der Ausbau der Erneuerbaren stockt. Es ist höchste Zeit für eine technologieoffene Planung», meint Hans-Ulrich Bigler, Präsident des Nuklearforums, zum heute (13.08.2025) vom Bundesrat verabschiedeten Gegenvorschlag zur sogenannten Blackout-Initiative. Eine Planung, die alle emissionsarmen Stromproduktionsarten einbezieht, kann diesem Zielkonflikten besser begegnen. Die Aufhebung des Technologieverbots ist aus Sicht des Nuklearforum ein wichtiger Schritt dazu.

Weiterlesen

UK – Sizewell C erhält endgültige Investitionsentscheidung

Nachdem die britische Regierung am 10. Juni 2025 Investitionen in der Höhe von GBP 14,2 Mrd. (CHF 15,8 Mrd.) für das Kernkraftwerk Sizewell C an der Küste von Suffolk zugesagt hatte, folgte nun der endgültige Investitionsentscheid und damit das grüne Licht für den Bau. Quelle: EDF Energy

Bereits am 16. Juni 2025 zeichnete sich im Rahmen des Spending Review (mehrjähriger finanzpolitischer Planungsprozess zur Festlegung künftiger Staatsausgaben) der britischen Regierung ein positiver Investitionsentscheid für Sizewell C ab. Nun unterzeichnete der britische Energieminister Ed Miliband am 22. Juli 2025 den endgültigen Investitionsentscheid zum Bau von Sizewell C mit seinen zwei EPR-Einheiten. Dies sei «ein wichtiger Schritt hin zu einer neuen ‹goldenen Ära› der Kernenergie» schrieb die Regierung. Man erhalte dadurch nicht nur sauberen Strom für 6 Millionen Haushalte, sondern sichere auch 10’000 Arbeitsplätze und kurble das Wirtschaftswachstum an. «Die Investitionsvereinbarung […] sieht ein Finanzierungsmodell vor, bei dem die Kosten für den Bau von Sizewell C in Höhe von rund 38 Milliarden Pfund zwischen Verbrauchern, Steuerzahlern und privaten Investoren aufgeteilt werden.»

Weiterlesen

Nukleartrend in Brüssel

In Brüssel mehren sich die Stimmen, die Kernenergie als verlässliche, CO-arme und heimische Energiequelle wieder stärker ins Zentrum der Diskussion rücken. Jessica Johnson, Director of Communications & Advocacy, und Andrei Goicea, Policy Director beim europäischen Industrieverband Nucleareurope, sprechen im Interview mit dem Nuklearforum Schweiz über die politische Stimmungslage, regulatorische Hürden, die Bedeutung technologischer Innovationen und die Notwendigkeit eines industriepolitischen Umdenkens [1].

Weiterlesen

Italien tritt der europäischen Nuklear-Allianz bei

Italien widerruft den Ausstieg aus der Kernenergie. Nach einer Meldung der Morgenpost [1] trat Italien der europäischen Nuklear-Allianz bei. Sie wurde 2023 gegründet, um Kernkraft als eine zentrale Säule der Energiewende zu fördern. Bisher hatte Italien lediglich einen Beobachterstatus in der Allianz. Italien will wieder per Gesetz in die Kernenergie-Nutzung und zwar mit Mini-Reaktoren einsteigen.

Weiterlesen

Deutsch-französischer Neustart in der Energiepolitik

Wirtschaftsministerin Katharina Reiche nahm im Rahmen des Treffens der EU-Energieministerinnen und -minister in Luxemburg am 15. Juni 2025 als Beobachterin an der parallel stattfindenden Zusammenkunft der Europäischen Nuklear-Allianz teil. Die Nuklear-Allianz ist ein Zusammenschluss von EU-Ländern, die sich für eine stärkere Nutzung der Kernenergie einsetzen.

»Ich habe zugehört und bin in Kontakt getreten«, sagte die CDU-Politikerin im Anschluss an das Treffen.

Ihre Teilnahme wurde von Allianz-Vertretern begrüßt. Schwedens Wirtschaftsministerin sprach von einem deutschen Comeback in Sachen Technologieneutralität. Besonders der französische Energieminister Marc Ferracci begrüßte die Wende Deutschlands zur Energieoffenheit. Unter der Ampel-Regierung hatte sich Deutschland gegen eine nukleare Förderung durch die EU ausgesprochen. Diese ablehnende Haltung wurde bereits korrigiert:

In einem am 7. Mai 2025 veröffentlichten gemeinsamen Papier der Regierungen in Paris und Berlin heißt es, man werde einen deutsch-französischen Neustart in der Energiepolitik durchführen. Das beinhalte auch, die Gleichbehandlung auf EU-Ebene aller emissionsarmer Energien sicherzustellen. Auch Kernenergie, die in Frankreich eine bedeutende Rolle spielt, gilt als emissionsarm.

Nordische Strahlenschutzbehörden wappnen sich für neue Herausforderungen

Nach einer Meldung des Schweizer Nuklearforums [1] haben die Strahlenschutz- und Nuklearsicherheitsbehörden von Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht. Er benennt 13 konkrete Empfehlungen, um die Zusammenarbeit der Behörden angesichts neuer Reaktortechnologien und einer verschärften sicherheitspolitischen Lage neu auszurichten. Ein gemeinsamer Aktionsplan soll folgen [2].

Weiterlesen

„Klimapolitik ist zum Scheitern verurteilt“

Es gibt sie erfreulicherweise noch, die ehrlichen und weitblickenden Politiker. Der britische Ex-Premier Tony Blair kritisiert die „irrationale“ Energie- und Klimapolitik der britischen Labourpartei. Die Frankfurter allgemeine Zeitung berichtete am 3.Mai darüber.

Tony Blair hat sich mit einer Kritik an einer „irrationalen“ Klimapolitik zu Wort gemeldet, die den aktuellen Labour-Regierungschef Keir Starmer in die Bredouille bringt. Die Wähler hätten das Gefühl, „dass sie zu finanziellen Opfern und Änderungen ihres Lebensstils aufgefordert werden, obwohl sie wissen, dass die Auswirkungen auf die globalen Emissionen minimal sind“, schrieb Blair in einem Bericht des Tony Blair Institute. Er warnte, dass die Wähler sich deshalb vom Ziel der Klimaneutralität („Net Zero“) abwenden könnten. Trotz hoher Investitionen in erneuerbare Energien funktioniere der gegenwärtige Kurs nicht.

Weiterlesen