Japan nimmt stufenweise weitere Kernreaktoren in Betrieb

Japan will wieder weitere Kernreaktoren ans Netz bringen. Die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida erwägt neben einer Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden KKW auf mehr als 60 Jahre auch die Entwicklung und den Bau von Kernkraftwerken der nächsten Generation. Bis zum Ende des Jahres wolle man diesbezüglich zu einem Ergebnis kommen, wie Kishida am Mittwoch ankündigte.  Er und das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie fordern die Entwicklung von sicheren Reaktoren, deren Bau dann in den 2030er Jahren beginnen könnte. Dies wäre eine deutliche Abkehr von der bisherigen Linie Japans, keine zusätzlichen Kernkraftwerke zu bauen. Dies ist auch insofern bemerkenswert, da es auch in Japan Einwände gegen die Kernenergie gibt.

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Energie-Utopien und technische Realität

Schauen wir einmal über den nationalen Tellerrand. Auch in Großbritannien gibt es Kritik an dem vollständigen Verzicht auf Kohle, Gas und Erdöl zur Stromerzeugung. Nachfolgend das Urteil eines britischen Fachmannes zur Decarbonisierung und sein Urteil über die Energiewende in Deutschland. Seine Aussagen sind auszugsweise und übersetzt wiedergegeben.

Michael Kelly:

„Die Entscheidung Großbritanniens, eine umfassende Dekarbonisierung der Wirtschaft in Angriff zu nehmen, ist von oberflächlichem Denken geprägt, das die technische Realität ignoriert. Das Netto-Null-Ziel der Regierung für 2050 sei ohne größere soziale Störungen nicht erreichbar“. Professor Michael Kelly ist emeritierter Professor für Ingenieurwissenschaften an der Universität von Cambridge und ehemaliger Chefwissenschaftler des Ministeriums für Gemeinden und Kommunalverwaltung [1].

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