Der dänische Buchautor und Gründer des Think Tanks Copenhagen Consensus Center, Björn Lomborg, hat sich in der New York Post zu den Bereitstellungen horrender finanzieller Mittel für den Klimaschutz geäußert [1]. Bekannt wurde er mit seinem Buch The Skeptical Environmentalist. Er zählt zu den Verfechtern des Klimaschutzes, allerdings ist er ein kritischer Betrachter der zum Klimawandel veröffentlichten Daten, Diagrammen und Ansichten sowie politischer Maßnahmen.
“Überall auf der Welt würden sich Politiker alle Mühe geben, eine fantastisch teure Klimapolitik zu versprechen”, beginnt er seine Ausführungen.
Präsident Biden habe versprochen, jedes Jahr 500 Milliarden Dollar für das Klima auszugeben – etwa 13 Prozent der gesamten Bundeseinnahmen. Die Europäische Union werde 25 Prozent ihres Haushalts für das Klima ausgeben.
„Die meisten reichen Länder versprechen jetzt, bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden. Erstaunlicherweise hat nur ein Land eine ernsthafte, unabhängige Schätzung der Kosten vorgenommen: Neuseeland stellte fest, dass es bis dahin, optimistisch betrachtet, 16 Prozent seines Bruttosozialproduktes BIP kosten würde, was dem gesamten aktuellen neuseeländischen Haushalt entspricht. „
„Die entsprechenden Kosten für die USA und die EU würden mehr als 5 Billionen US-Dollar betragen. Jedes Jahr. Das ist mehr als der gesamte US-Bundeshaushalt oder mehr als die EU-Regierungen in allen Haushalten für Bildung, Freizeit, Wohnen, Umwelt, Wirtschaft, Polizei, Gerichte, Verteidigung und Gesundheit ausgeben.“
Bezeichnenderweise habe der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, kürzlich zugegeben, dass die Klimapolitik so kostspielig sein würde, dass sie ohne große, schützende Grenzsteuern eine „Überlebensfrage für unsere Industrie“ wäre.
„Der Klimawandel ist ein echtes, von Menschen verursachtes Problem. Die Auswirkungen sind jedoch viel geringer als es die atemlose Klimaberichterstattung vermuten lässt. Das UN-Klimapanel stellt fest, dass die Gesamtauswirkungen des Klimas in den 2070er Jahren einer Einkommenssenkung um 0,2 bis 2 Prozent entsprechen werden, wenn wir nichts unternehmen. Angesichts der Tatsache, dass bis dahin jeder Mensch voraussichtlich um 363 Prozent reicher sein wird wie heute, bedeutet der Klimawandel, dass wir „nur“ um 356 Prozent reicher sein werden, nicht das Ende der Welt.“
„Die Klimapolitik könnte am Ende viel mehr schaden, wenn das Wachstum drastisch reduziert wird. Für die reichen Länder bedeutet ein geringeres Wachstum ein höheres Risiko für Proteste und politischen Zusammenbruch. Das ist nicht überraschend. Wenn sie in einer aufstrebenden Wirtschaft leben, wissen sie, dass es Ihnen und Ihren Kindern in den kommenden Jahren viel besser gehen wird. Daher verzeihen sie der Gegenwart mehr.“
Wenn das Wachstum fast nicht vorhanden sei, liefe die Welt in ein Nullsummen-Risiko. Bessere Bedingungen für die einen bedeuten wahrscheinlich schlechtere Bedingungen für die anderen, was zu einem Verlust des sozialen Zusammenhalts und des Vertrauens in eine lohnende Zukunft führe. Die Proteste gegen die Öko-Steuern, die Frankreich seit 2018 erlebe, könnten ein fester Bestandteil vieler oder der meisten reichen Gesellschaften werden.
Politiker sollten sich jedoch besser auf das Klima konzentrieren, das heißt, sich darauf einzustellen. Wachstumstötende „Korrekturen“ würden einige arbeitsplatzsichere Akademiker begeistern, aber sie würden zu tragischen Folgen von Stagnation, Streit und Zwietracht für normale Menschen führen.
„Die meisten Wähler sind nicht bereit, für diese extravagante Klimapolitik zu zahlen. Während Biden vorschlägt, umgerechnet 1.500 US-Dollar pro Amerikaner und Jahr auszugeben, ergab eine kürzlich durchgeführte Umfrage der Washington Post, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht einmal 24 US-Dollar zahlen wollte.
Und wofür? Wenn alle reichen Länder der Welt morgen und für den Rest des Jahrhunderts ihre CO2-Emissionen auf Null senken würden, würden die Anstrengungen bis 2100 zu einer fast unmerklichen Senkung der Temperaturen führen.“
Dies liegt daran, dass mehr als drei Viertel der globalen Emissionen im Rest dieses Jahrhunderts aus Asien, Afrika und Lateinamerika stammen werden. Diese Nationen sind entschlossen, ihre Bevölkerung aus der Armut zu befreien und eine breite Entwicklung mit reichlich Energie sicherzustellen, hauptsächlich aus billigen fossilen Brennstoffen.
„Die letzten 30 Jahre der Klimapolitik haben hohe Kosten und steigende Emissionen verursacht. Die einzigen zuverlässigen Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung waren Rezessionen und die COVID-19-Lockdown-Maßnahmen, die beide unangenehm sind. Die Erwartung, dass die Nationen keine billige Energie mehr verbrauchen, wird keinen Erfolg haben. Wir brauchen Innovation.“
Hierzu passend das Ergebnis einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) [2].
Die Studie ergab, dass die CO2-Emissionen aufgrund der durch COVID-19 auferlegten Abwehrmaßnahmen im Jahr 2020 weltweit um 8% niedriger geschätzt wurden. Bisherige Messungen haben jedoch keinen CO2-Rückgang in derAtmosphäre ergeben. Darüber hinaus heißt es in der Studie, dass das Erreichen des Ziels des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, jedes Jahr ähnliche COVID-ähnliche Lockdown-Maßnahmen erfordern würde. Wörtlich:
„Um die CO2-Konzentration in der Atmosphäre langfristig zu senken, müssten die während der Corona-Pandemie auferlegten Beschränkungen über Jahrzehnte fortgesetzt werden. Aber auch das würde bei weitem nicht ausreichen.“
Unfassbar, was dem The Spectator US vom 5. Februar 2021 zu entnehmen war [3]:
„Karl Lauterbach, SPD Bundestagsabgeordneter, schrieb im Dezember letzten Jahres in Die Welt: “Wir brauchen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, die den Einschränkungen der persönlichen Freiheit zur Bekämpfung der Pandemie ähneln.”
[2] https://www.mdpi.com/2072-4292/12/15/2387?mc_cid=dae9a33aba&mc_eid=2560bc397b
[3] https://spectator.us/topic/ready-climate-lockdowns-environment/?mc_cid=dae9a33aba&mc_eid=2560bc397b