Warum ich nicht mehr an den menschengemachten Klimawandel glaube

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Hört auf mit der Umwelt-Hysterie. Sie lenkt nur vom Wesentlichen ab. 

Auf dieser Webseite haben wir in etlichen Artikeln mit naturwissenschaftlichen Fakten und Verweisen auf Fachquellen belegt, dass das vom Menschen erzeugte CO2 eine – wenn überhaupt – nur geringe Wirkung auf das Klima ausübt. Im Folgenden lassen wir einen Journalisten zu Wort kommen, wie er das inzwischen weltumspannende Meinungsbild zum Klimawandel sieht:

James Hamilton-Paterson*)

Gespräche, die ich in jüngerer Zeit mit befreundeten Geowissenschaftlern geführt habe, haben mich einige meiner Meinungen revidieren lassen und zur Überzeugung gebracht, dass unsere besessene Beschäftigung mit dem Klimawandel groteske Aspekte hat. Selbstverständlich wandelt sich das Klima. Die Erde ist ständig im Wandel, und zwar seit Milliarden von Jahren, Hitzewellen und Eiszeiten sind völlig normal.

Neuere DNA-Analysen von Bodenproben zeigten, dass während der letzten zwischeneiszeitlichen Wärmeperiode (ähnlich der gegenwärtigen Zwischeneiszeit, aber zehn Grad wärmer) Grönland von ausgedehnten Grasflächen und üppigen Wäldern bedeckt war. Und in viel jüngerer Zeit war Nordafrika bewaldet, und noch zur Zeit der alten Römer kam der Grossteil ihres Getreides aus Gegenden, die heute Wüsten sind. Im Lauf meines eigenen Lebens habe ich erlebt, wie 1963 in London die Themse gefror und dass in den sechziger und siebziger Jahren eine Mehrheit der Geowissenschaftler die furchterregende Hypothese einer «Erdabkühlung» vertraten.

Erde hat sich abgekühlt

Umgekehrt stellte der schwedische Chemiker und Nobelpreisträger Svante Arrhenius 1896 auf der Suche nach einer Erklärung für die Eiszeiten die These auf, dass Industrieabgase zu einem weltweiten Temperaturanstieg führen würden. Fest steht: Alle Lebewesen und Pflanzen der Welt wirken sich auf das Klima aus, indem sie Treibhausgase wie Kohlendioxid produzieren. Allerdings gibt es viel weniger CO2 als Wasserdampf. Da beinah 75 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt sind, ist die Entstehung von Wasserdampf nicht durch den Menschen kontrollierbar.

Verdunstung ist ein konstanter Prozess, unabhängig von den Meerestemperaturen. Sogar Eis verdunstet, wie sich am Schrumpfen von Eiswürfeln in einem Tiefkühlfach feststellen lässt. Auf der Liste der wichtigsten Treibhausgase steht Kohlendioxid weit abgeschlagen hinter dem Wasserdampf, nur wenig vor dem Methan, und es macht blosse 0,04 Prozent der Atmosphäre aus. Wir geraten in Panik, weil der CO2-Stand sich seit der industriellen Revolution verdoppelt hat, aber wir haben es hier mit Millionsteln zu tun.

Unser Fehler ist, dass unsere winzige Lebenszeit den Blick auf geologische Zeiträume verzerrt. In den letzten zehn Jahren ist die Temperatur zweifellos etwas angestiegen; betrachtet man die letzten 100 Jahre, ist die Variabilität ungefähr gleich gross wie in den letzten 1000 Jahren. Auf die letzten 100 000 Jahre gesehen, ist das Klima der Erde generell wärmer geworden, insbesondere in den letzten 10 000 Jahren, in denen die letzten Eisdecken Nordeuropas zurückwichen. Im Lauf der letzten 200 000 Jahre – ja der letzten 2 Millionen Jahre – hat sich das Klima der Welt insgesamt aber abgekühlt.

Die gegenwärtige Panik bemäntelt unser menschliches Eigeninteresse als Sorge um einen Planeten, dem wir piepegal sind. Für den Planeten Erde ist die Menschheit nur eine von Millionen Arten, die kommen und gehen. In geologischer Hinsicht sind wir von gegen null tendierender Bedeutungslosigkeit. Die hysterische Forderung unserer Spezies, «Rettet den Planeten!», ist nichts als jämmerlich. Die Erde wird bestens weiterexistieren, wie sie das schon seit 4,6 Milliarden Jahren tut. Was wir meinen, ist: «Erhalten wir den Planeten so, wie er uns passt!» Wir möchten nicht zu den geschätzten 99 Prozent Arten hinzukommen, die im Lauf der Erdgeschichte bereits ausgestorben sind. Wir erfinden Götter und Erlöser, von denen wir glauben, dass sie uns eine besondere Bedeutung verleihen, aber dass mit der Veränderung der Bedingungen Arten aussterben, ist die Norm auf diesem Planeten. Das ist Darwinismus: Ohne Aussterben keine Evolution.

Die Medien sollten frohlocken darüber, dass der Planet deutlich grüner ist als vor zwanzig Jahren.

Doch ist es nichts als recht, dass Aktivisten zu verhindern suchen, dass besonders beliebte Arten aussterben. Es ist traurig, mitzuerleben, wie uns Vertrautes für immer verschwindet. Es erinnert uns an die eigene Sterblichkeit und die Vergänglichkeit unserer Spezies. Früher oder später werden Schneeleoparden, Gorillas und wir alle verschwinden. Neue Arten werden sich entwickeln, wenn auch meist zu langsam, als dass wir es mitbekämen.

Vor allem die westlichen Medien schüren die Umwelthysterie. Freudig werden Katastrophen beschworen – «Experten stellen die Doomsday Clock auf 90 Sekunden vor Mitternacht!» – und Worst-Case-Szenarien präsentiert. Viel dazu beigetragen hat 2006 Al Gores Dokumentarfilm «An Inconvenient Truth». Die Medien sollten vielmehr frohlocken darüber, dass sich nicht nur die Ozonschicht rasch erholt, sondern dass der Planet, von Satelliten aus gesehen, deutlich grüner ist als vor zwanzig Jahren, insbesondere in Indien und China. Der Grund dafür ist die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Wie jedes Schulkind lernt, brauchen Pflanzen CO2 für die Fotosynthese, weshalb kommerziell arbeitende Gemüsebauern und Blumenzüchter in ihren Folientunneln und Gewächshäusern Kohlendioxidgeneratoren einsetzen.

Natürlich ist es sinnvoll, alle Aktivitäten, die Treibhausgase produzieren, so weit wie möglich einzuschränken, wobei dieses «möglich» sehr stark davon abhängt, wo man lebt und wie es um die Wirtschaft des betreffenden Landes steht. Das mythische Ziel von «netto null» Kohlenstoffausstoss ist absurd, weil es schlicht unmöglich zu erreichen ist und es keinerlei vereinten Willen gibt, dies zu tun. Während ich dies schreibe, wird in Deutschland ein Dorf dem Erdboden gleichgemacht, um dort im Tagebau Braunkohle abzubauen, die Kohlensorte, die am wenigsten Hitze erzeugt und von der Belastung der Atmosphäre her der menschlichen Gesundheit am meisten schadet.

Wahrer Grund zur Beunruhigung

Wir können sicher sein, dass weniger entwickelte Länder mit Millionen hungernder Menschen in Südamerika und Asien nie freiwillig zulassen werden, dass durch den Verzicht auf Kohle und Erdöl ihre Wirtschaft lahmgelegt wird, so wenig wie Indien und China. Ebenso unerlässlich für die wirtschaftliche Entwicklung ist Beton – und jedes Jahr erzeugt die weltweite Zementproduktion allein schon 9 Prozent des menschengemachten CO2.

Wenn am Schluss von Uno-Klimakonferenzen rituell verkündet wird, man sei sich einig darüber, wie dringend der Kohlenstoffausstoss reduziert werden müsse, fragt man sich, wie viel dieser Konsens bewirken mag, da die globale Wirtschaft und die Bedürfnisse von acht Milliarden Menschen diesen Ausstoss verursachen.

Beim WEF in Davos war von einer weltweit übergreifenden Politik die Rede. Sie beruht auf ESG (Environment, Social & Governance), was bedeutet, dass bei der Unternehmensführung auch die Umwelt und soziale Überlegungen mit einbezogen werden sollen. Diese Politik soll die durch den Tod der Globalisierung entstandene Lücke füllen. Das hört sich verdächtig nach dem Embryonalzustand einer zukünftigen «Weltregierung» an, freilich keiner demokratisch gewählten, sondern einer, die von so unterschiedlichen multinationalen Konzernen wie Philip Morris, Gazprom und BP bestimmt wird.

Dass Greta Thunberg und Big Oil von dieser Entwicklung ähnlich begeistert zu sein scheinen, ist Grund zu Beunruhigung. Und dass es einen angeblichen «Konsens» geben soll über so komplexe Fragen wie das globale Klima, sollte bei Geowissenschaftlern die Alarmglocken schrillen lassen. Die sozialen Medien und die internationale Presse beziehen ihre Informationen im Wesentlichen aus denselben Quellen. Deshalb klingt «Konsens» offiziell, ist aber zweifelhaft. Die Einstellung zum Klimawandel wird stark beeinflusst durch die von den Medien geschürte «öffentliche Meinung», und die mag es nicht, wenn man ihr widerspricht.

Rückkehr ins Mittelalter

Wir leben in einer Zeit, in der ein Mensch oder eine Institution gecancelt werden kann, wenn sie eine unliebsame Meinung äussert. Eine solche Situation hat es in Westeuropa seit den Tagen des Faschismus nicht mehr gegeben. Das ist eine echte Gefahr für Wissenschaftler, sollten ihre Forschungen Daten ergeben, die sie dazu bringen, anderer Meinung zu sein und die offizielle Doktrin in Frage zu stellen. Gleichzeitig können einzig die Wissenschaften Möglichkeiten aufzeigen, wie sich die Schäden, die die Menschheit der Umwelt zufügt, auf ein Mindestmass beschränken lassen und sich unser Aufenthalt auf diesem Planeten dadurch hoffentlich verlängern lässt.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Geowissenschaften ist es, der Heuchelei von Umweltaktivisten entgegenzutreten, die klagen, wie schlimm Big Oil ist, obschon sie, wie wir alle, völlig davon abhängig sind. Praktisch jeder Aspekt des modernen Lebens wird bestimmt durch aus prähistorischem abgestorbenem organischem Material entstandenes Erdöl, das nur Erdölgeologen auffinden können und das einfallsreiche Industriechemiker in Millionen Produkte verwandeln: Nahrung und Kleidung, Farben und Plastik, Brennstoffe und Pharmazeutika, auf die wir tagtäglich angewiesen sind. Daran wird sich nichts ändern – es sei denn, wir einigen uns weltweit darauf, ins Mittelalter zurückzukehren.

 

*) James Hamilton-Paterson ist Journalist und Schriftsteller. Im April erscheint im Verlag Head of Zeus sein neustes Buch: «Stuck Monkey: The Deadly Planetary Cost of the Things We Love». Darin zeigt er die Folgen unseres Konsumverhaltens für die Umwelt in einem überraschenden Licht.

Aus dem Englischen von Thomas Bodmer.