Elektroautos aus Gründen des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung?

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Wozu brauchen wir die Energiewende? Dazu die Antwort des Umweltbundesamtes:

„Die Art und Weise wie wir gegenwärtig Energie erzeugen und nutzen ist nicht nachhaltig. Die dabei entstehenden Treibhausgasemissionen und der immense Ressourcenverbrauch gefährden unsere natürlichen Lebensgrundlagen.“

CO2 ein Treibhausgas?

Nicht nur das CO2 ein für die Pflanzen unabdingbar notwendiges Spurengas unserer Atmosphäre ist, sein Beitrag an der Erdtemperaturerhöhung von derzeit 0,14 Grad Celsius in 10 Jahren wird nach wissenschaftlichen Erkenntnissen als marginal bewertet. Der CO2-Anstieg in der Erdatmosphäre fördert nachweislich (durch Satellitenaufnahmen) das Pflanzenwachstum, trägt aber wegen der Sättigung [1] nicht zur Temperaturerhöhung bei. Der allmähliche Ausstieg aus der Kohle hat sich inzwischen als Kardinalfehler erwiesen und zu erneuter Inbetriebnahme von Kohlekraftwerken geführt, die bereits „ausgemustert“ waren. Die Verfehlung der zeitlich gestaffelten Ziele der CO2-Reduktionen war vorhersehbar. Überdies, das CO2 dient als untauglicher Buhmann für andersartige politische Ziele.

Elektroautos JA; Benzin- und Dieselautos NEIN?

Und nun das – bedingte – Verbot der Verbrenner und Umstieg auf Elektrofahrzeuge? Auf dem Weg zu Netto-Null-CO2-Emissionen wird uns gesagt, dass wir unsere alten, umweltschädlichen Autos gegen umweltschonende Elektroautos austauschen sollen.

Im Allgemeinen werden Elektroautos als wichtiger Treiber für Netto-Null gepriesen. Aber der Heiligenschein beginnt zu trüben, wenn man versteht, dass Elektroautos alles andere als sauber oder gar ethisch vertretbar sind, wenn es heißt, dass Teile eines E-Autos aus der Arbeit von Elfjährigen in der sehr unreinen Umgebung der kongolesischen Kobaltminen stammen.  Oder dass in Südamerika Streitigkeiten über den Zugang zu Wasser ausbrechen, das in großen Mengen für die Produktion des in Batterien verwendeten Lithiums, aber auch für die Landwirtschaft und den menschlichen Verzehr benötigt wird.

Politik und Behörden sind der Ansicht, dass die dringende Notwendigkeit, die Luftverschmutzung in den Städten zu reduzieren, extreme Maßnahmen zur Reduzierung der Nutzung konventioneller Autos rechtfertigt. Dies ist nicht nur eine finanziell regressive Politik, die denjenigen schadet, die sich die erforderlichen Anpassungen am wenigsten leisten können, sondern sie verlagert die Umweltverschmutzung effektiv an andere Orte fernab von Europa.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur benötigen Elektroautos 173 Kilogramm mehr Mineralien pro Fahrzeug als ein herkömmliches Auto, darunter mehr als doppelt so viel Kupfer, ein begrenztes Mineral, dessen Nachfrage aufgrund seiner Verwendung in elektrischer Infrastruktur wie Windparks und Stromleitungen in die Höhe schnellt. Elektroautos benötigen außerdem fast neun Kilo Lithium, 40 Kilo Nickel, 12 Kilo Kobalt und ein halbes Kilo Seltene Erden, während herkömmliche Autos nichts davon verwenden [2].

Einige Studien deuten darauf hin, dass Sie mit Ihrem Elektroauto möglicherweise bis zu 50.000 Meilen fahren müssen, bevor Sie mit einem herkömmlichen Auto die „Gewinnschwelle“ erreichen, da der Energiebedarf und damit die Emissionen des Herstellungsprozesses höher sind. Andere Studien nennen eine geringere Laufleistung, aber immer noch in die Zehntausende. Eine viel zitierte Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass die Produktion von Elektroautos 18-mal mehr Kohlendioxid ausstieß als ein herkömmliches Äquivalent, und obwohl sich die Produktionsmethoden für Elektrofahrzeuge verbessert haben, ist dies eine sehr große Lücke, die es zu schließen gilt [2].

Natürlich hängen diese Angaben von der Stromquelle ab, die für das Laden von Elektrofahrzeugen verwendet wird. In Ländern mit großen Mengen an erneuerbarer oder nuklearer Erzeugung wird die „Gewinnschwelle“ schneller erreicht sein als an Orten, an denen noch große Mengen fossiler Brennstoffe verbraucht werden.

Befürworter argumentieren, dass die Betriebskosten niedriger sein können, aber das ist nicht eindeutig, da sowohl Benzin/Diesel als auch Strom derzeit teuer sind und die Kosten für das Aufladen stark variieren, je nachdem, ob es zu Hause oder an öffentlichen Ladegeräten erfolgt. Im Allgemeinen sind Elektroautos, die zu Hause aufgeladen werden, billiger zu betreiben als herkömmliche Autos, aber nicht solche, die über öffentliche Infrastruktur geladen werden.

Manko der E-Autos aber ist und bleibt ihre gegenüber Verbrenner-Fahrzeugen deutlich geringere Reichweite mit einer „Batteriefüllung“.

In Großbritannien sind über diesen gesamten Themenkomplex heftige Diskussionen entbrannt. Was nicht wundert. Wie Telegraph [2] schreibt, habe die britische Regierung sich verpflichtet, den Verkauf neuer Benzin- und Diesel-Pkw und -Lieferwagen bis 2030 einzustellen und bis 2035 alle neuen Pkw und Lieferwagen vollständig emissionsfrei am Auspuff zu haben. Im Mai beriet sie über neue Regeln, die vorschreiben, dass mindestens 22 Prozent der im Jahr 2024 hergestellten Neuwagen und Kleintransporter keine Abgasemissionen aufweisen dürfen, was auf 80 Prozent im Jahr 2030 und 100 Prozent im Jahr 2035 ansteigen würde. Obwohl dieses Mandat am 1. Januar in Kraft treten soll, muss die Regierung noch alle Details dieses Mandats bestätigen oder ob es tatsächlich umgesetzt wird, was die Autohersteller in Schwierigkeiten bringt. In Schwierigkeiten gerät auch die Regierungspartei. Ihre Wiederwahl ist gefährdet. Die Labour-Partei versucht, diese Situation für sich zu nutzen.

Die EU hat ihr EV-Mandat verwässert, um die deutschen Hersteller zu besänftigen, so dass Neuwagen mit Verbrennungsmotor auch nach 2035 weiter verkauft werden dürfen, solange sie mit kohlenstoffneutralen Kraftstoffen betrieben werden. Aber generell wird ihre Netto-Null-Politik von einigen EU-Staaten heftig kritisiert.

 

[1] https://dserver.bundestag.de/btd/11/080/1108030.pdf

[2] https://www.telegraph.co.uk/news/2023/08/20/electric-cars-expensive-unreliable-not-green-charging/?mc_cid=7a05f1520a