Eine öko-besessene Elite hat Energie und Ernährungssicherheit der Klimaagenda geopfert

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Der Assistenzprofessor für Volkswirtschaft und Politikwissenschaften an der Webster University Vienna, Dr. Ralph Schoellhammer, ist ein Mann deutlicher Worte: “Deutschland begeht nationalen Selbstmord”, “Europa vor den Trümmern seiner Energiepolitik”, wie auch aus seinem folgenden Artikel*) hervorgeht:

 

“Die Bundesregierung hat vergangene Woche beschlossen, den Ausstieg aus zwei Kernkraftwerken vorübergehend zu stoppen (Anm: Noch ist die Entscheidung nicht gefallen). Dies ist ein Versuch, die Energieversorgung Deutschlands zu sichern, nachdem Russland seine Gasexporte nach Deutschland effektiv eingestellt hat.

Aber es gibt noch viel mehr, was die deutsche Regierung tun könnte, wenn sie es ernst meinen würde, ihre Energiesicherheit zu stärken. Sie könnte beispielsweise ihr Fracking-Verbot von 2017 aufheben. Wie ein Regierungsbericht aus dem Jahr 2016 zeigt, sitzt Deutschland auf Schiefergasvorkommen von mehr als zwei Billionen Kubikmetern – das 20-fache seines jährlichen Gasverbrauchs. Fracking könnte realistischerweise 10 Prozent des deutschen Gasbedarfs pro Jahr decken. Noch ermutigender ist, dass der Bericht zeigt, dass Fracking in Deutschland ohne Schädigung der öffentlichen Gesundheit oder der Umwelt durchgeführt werden könnte. Fracking könnte daher dazu beitragen, eine langfristige Lösung für die sich verschärfende Energiekrise zu finden.

Deutschland starrt dank der Energiekrise in den Abgrund. Die deutsche Schwerindustrie muss möglicherweise sogar die Produktion drosseln, um die steigenden Energiekosten zu bewältigen. Der Stahlhersteller ArcelorMittal hat bereits angekündigt, in einigen seiner Werke Hochöfen stillzulegen.

Fracking würde diese Probleme nicht über Nacht lösen – es würde einige Jahre dauern, bis die Lagerstätten vollständig ausgebeutet sind. Aber Fracking grünes Licht zu geben, würde sicherlich das Signal aussenden, dass Berlin es ernst meint, der deutschen Industrie zu helfen.

Der Gasmangel hat sich auch auf die deutsche Nahrungsmittelproduktion ausgewirkt. Derzeit wurden 70 Prozent der europäischen Düngemittelproduktion, die von Gas abhängt, eingestellt. Dies könnte die landwirtschaftliche Produktion im Jahr 2023 ernsthaft behindern und zu massiven Engpässen bei der Nahrungsmittelversorgung führen.

Doch Deutschlands politische Führung scheint ihr Bekenntnis zur grünen Orthodoxie über alles andere zu stellen – einschließlich der Notwendigkeit, die vielfältigen Krisen anzugehen, mit denen Deutschland jetzt konfrontiert ist.

Nehmen wir Cem Özdemir, den deutschen Ernährungs- und Landwirtschaftsminister. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er, dass “Hunger nicht als Argument missbraucht werden sollte, um Kompromisse in Bezug auf Biodiversität oder Klimaschutz einzugehen”.

Hier tat Özdemir die Besorgnis der Menschen über die Nahrungsmittelproduktion effektiv als nichts anderes als einen Versuch ab, die Umweltpläne seiner Regierung zu untergraben. Und so verdoppelt die deutsche Regierung, die starr an der grünen Agenda festhält, ihre selbstmörderische Politik.

Tatsächlich plant Berlin, den ökologischen Landbau in Deutschland bis 2030 auf rund 30 Prozent der gesamten Landwirtschaft zu erhöhen. Wie der Wissenschaftsjournalist Axel Bojanowski betont, würde diese Politik Deutschland von einem autarken Getreideproduzenten zu einem Nettoimporteur von Getreide machen.

Dies wäre eine Katastrophe mit globalen Auswirkungen. Wir haben bereits gesehen, wie die Entscheidung der westlichen Nationen, die inländische Gasexploration zugunsten des Gaskaufs auf dem Weltmarkt abzulehnen, die Preise auf ein hohes Niveau getrieben hat. Der deutsche Schritt in Richtung ökologischer Landbau, dem der Rest Europas folgen soll, wird sich ähnlich auf die Preise für Getreide und andere Lebensmittel auswirken.

Nicht, dass die deutsche Regierung über irgendetwas davon besorgt zu sein scheint. Sie scheint glücklich zu sein, ihren Agrarsektor im Namen des Umweltschutzes zu verringern. Daher hat sie 2016 beschlossen, den Anbau von Nutzpflanzen mit Hilfe der Technologie der genetischen Veränderung zu verbieten – einer Technologie, die die Nahrungsmittelproduktion insbesondere in wärmeren Klimazonen widerstandsfähiger machen würde.

Nichts davon sollte uns überraschen. Immer wieder haben sich Regierungen dem für das menschliche Gedeihen notwendigen Fortschritt in den Weg gestellt und die Entwicklung der Nahrungsmittel- und Energieproduktion eingeschränkt. Sie taten dies mit dem Mittel der Angst, mit Panikmache über die Gefahren von Gas, Kernenergie und gentechnisch veränderten Organismen.

Es ist verlockend zu fragen, was im Moment gefährlicher ist – der Klimawandel oder die destruktive, unwissenschaftliche und ideologische Politik, die in seinem Namen umgesetzt wird.

Im Jahr 2004 versprach Bundesumweltminister Jürgen Trittin, dass die Energiewende von fossilen Brennstoffen zu kohlenstofffreien Energiequellen den durchschnittlichen Haushalt nicht mehr als 1 Euro pro Monat kosten würde – “der Preis für eine Kugel Eiscreme”. Diese Behauptung sieht heute absurd aus. Stattdessen wird die Energiewende, wie bei vielen anderen Politiken, die von grün gesinnten Politikern befürwortet werden, wahrscheinlich große Teile Europas verarmen.

Das ist beschämend. Moderne Technologie bietet so viele Lösungen für unsere Probleme. Aber Deutschlands grüne Politiker stehen der Nutzung im Weg.”

 

*) https://www.spiked-online.com/2022/09/14/germany-is-committing-national-suicide/?mc_cid=02c9414454