Die Stromausfälle in Texas sollten uns eine Warnung sein

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Was ist in der politischen Bewertung prioritär? Weiterhin der Ausstieg aus Kohle und Kernenergie, um die Grünen bei Laune zu halten? Oder die Sorge um eine gesicherte und bezahlbare Energieversorgung für die Bürger unseres Staates?

„Der gleichzeitige Atom- und Kohleausstieg ohne jegliches Backup-System führt dieses Land derzeit in eine profunde Energie-, Wirtschafts- und Versorgungskrise. Kaum noch jemand bestreitet die auf uns zurollende “Stromlücke” und die gefährlichen Folgen immer höherer Energiepreise“ (Paulitz).

Gleichwohl drängt die Bundesregierung auf den massiven Ausbau der wetterabhängigen Windenergie- und Solaranlagen, ohne dass gesicherte Backup-Kraftwerke zur Verfügung stehen werden.

Ein warnendes Beispiel verfehlter Energiepolitik bietet gegenwärtig Texas. Über ein Jahrzehnt fehlgeleiteter grüner Energiepolitik richtet derzeit in Texas und im unteren Mittleren Westen verheerende Schäden an – trotz ununterbrochener gegenteiliger Behauptungen, wie dem Bericht von USA Today [1] zu entnehmen ist.

Die unmittelbare Ursache für die Stromausfälle in Texas in dieser Woche war extreme Kälte und unzureichende winterfeste Energiesysteme des Staates. Seit Jahren bevorzugen die texanischen Regulierungsbehörden den Bau stark subventionierter erneuerbarer Energiequellen gegenüber einer zuverlässigeren Stromerzeugung. Diese Politik verdrängte Kernkraft und Kohle. Jetzt lernen Millionen Menschen in Texas und den Great Plains-Staaten (trockenes Gebiet östlich der Rocky Mountains), wie stark sie davon betroffen sind, wenn extremes Wetter zuschlägt.

Die Windressource von Texas sei “zuverlässig unzuverlässig”: Man kann sich nicht darauf verlassen, wenn sie am meisten gebraucht wird. Der Staat hat zig Milliarden Dollar für Windturbinen ausgegeben, die nicht funktionieren, wenn Millionen von Menschen dringend Strom benötigen. Durch die extreme Kälte sei die Hälfte der Windenergieanlagen Texas’ eingefroren und unbeweglich. Wo Wind am 7. Februar 42% des staatlichen Stroms lieferte, fiel er am 11. Februar auf 8% ab.

Der Stromausfall in Texas war unvermeidlich

Es überrascht nicht, dass der Ausfall des Windes ein konkurrierendes Narrativ ausgelöst hat, dass fossile Kraftwerke die wahre Ursache für Stromausfälle gewesen sei. Diese Behauptung kann mit einem Blick auf Daten von ERCOT, der staatlichen Stromregulierungsbehörde, schnell zerstreut werden. Obwohl die extreme Kälte die Kühlsysteme von Kohlekraftwerken und Erdgaspipelines beeinträchtigt hatte, steigerten die Kohlekraftwerke des Staates ihre Produktion als Reaktion auf die steigende Nachfrage um 47%. Erdgasanlagen im ganzen Bundesstaat steigerten ihre Leistung um erstaunliche 450%. Fossile Brennstoffe hätten ganze Arbeit geleistet, um die „zuverlässige Unzuverlässigkeit“ des Windes auszugleichen.

Leider waren selbst diese Herkulesanstrengungen nicht genug. Der Verlust von Wind wurde durch den Verlust eines Teils der Erdgas- und Kohleerzeugung und eines Kernreaktors verstärkt, der ein kältebedingtes Sicherheitsproblem hatte und abgeschaltet wurde. Die Dinge verbessern sich, aber dauernde Stromausfälle betreffen immer noch Millionen von Menschen. Hätte der Staat stärker in Kernkraftwerke investiert, anstatt die Windenergie voranzutreiben, hätten die Texaner reichlich, zuverlässig, sicher, emissionsfreien Strom, der ihr Leben vor der Kälte schützen würde. Stattdessen hätten über 20 den Kältetod gefunden.

Dieser traurige Ausgang war unvermeidlich. Erneuerbare Energiequellen haben vor allem aufgrund staatlicher Mandate und Bundessubventionen an Popularität gewonnen. Da sie immer beliebter geworden sind, hätten zuverlässige Energie wie Kernkraft und Kohle den Druck gespürt.

Dies wird nicht die letzte Stromkrise sein

Die texanische Energiekrise ist auch kein Einzelfall. Das Gleiche geschah 2019, als Michigan den Polarwirbel zu spüren bekam. Extreme Kälte gepaart mit begrenzten Erdgasvorräten und nicht vorhandenen erneuerbaren Energien. Die Bewohner wurden aufgefordert, ihre häuslichen Temperaturen zu reduzieren, um einen systemweiten Ausfall abzuwenden.

Kaliforniens dauernde Stromausfälle im letzten Sommer sind ein weiteres Beispiel. Schwindende Solarenergie am späten Nachmittag, stillgelegte Kernkraftwerke und unzureichende Versorgung durch Gaskraftwerke konnten mit dem steigenden Energiebedarf aufgrund extremer Hitze (!) nicht mithalten.

Da immer mehr Staaten unzuverlässige wetterabhängige Energien vorschreiben, würden Vorfälle wie die Genannten häufiger und nicht weniger. Jede neue Windenergieanlage und jedes neue Solarpanel bedeute weniger zuverlässige Energie – die Energie, die Amerikaner brauchen, um die kältesten Nächte und die heißesten Tage zu überstehen.

Fazit

Das Streben nach Netto-Null durch wetterabhängige Energien und die zunehmende Elektrifizierung in Industrie, Verkehr und Haushalt ist ohne Kernenergie- und Fossilkraftwerke oder ausreichende Energiespeicher grundsätzlich unvereinbar mit dem Ziel der Energieversorgungssicherheit.

 

[1] https://eu.usatoday.com/story/opinion/2021/02/22/renewable-energy-part-cause-texas-blackouts-column/6772677002/?mc_cid=b78b42456a