Die dunkle Seite der Windkraft

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Windenergie, eine seit Jahrtausenden vom Menschen genutzte Naturkraft, soll im heutigen Industriezeitalter in Deutschland zusammen mit Fotovoltaik, Wasserkraft und Biomasse weitgehend Kohle, Erdöl, Gas und erst recht die Kernenergie ersetzen. Durch die Energiewende.  Schon der Müller musste damals mit der Unzuverlässigkeit des Windes klarkommen, was Wilhelm Busch so nett in einem Gedicht belegt:

Aus der Mühle schaut der Müller, der so gerne mahlen will. Stiller wird der Wind und stiller, und die Mühle stehet still. So geht’s immer, wie ich finde, rief der Müller voller Zorn. Hat man Korn, so fehlt’s am Winde, hat man Wind, so fehlt das Korn.

Und die Unzuverlässigkeit des Windes, seine Volatilität,  ist das unveränderte Problem für eine gesicherte Stromversorgung. In etlichen Berichten haben wir auf dieser Webseite aus den verschiedenen Blickwinkel die grundlegenden Schwächen der Windenergie für die Stromversorgung beschrieben: zum Beispiel hier, hier, hier, hier, hier, hier.

Die Energiewende wurde vor über 20 Jahre “eingeläutet”. Das Erneuerbare Energiegesetz (EEG) förderte sie und räumte ihr vorrangige Einspeisung ein. In 2022 speisten die rund 30.000 Windenergieanlagen nach destatis 122,6 Mrd. kWh ins Stromnetz ein. Dies entspricht einem Anteil von (nur) 24,1 Prozent an der gesamten Stromeinspeisung. Nun soll der Ausbau vorangetrieben werden…

In der Weltwoche (https://weltwoche.ch/story/die-dunkle-seite-der-windkraft/) erschien am 07.06.2023 ein Artikel von Axel Robert Göhring, in dem er die Problematik der Stromerzeugung durch Windenergie beschreibt.

Sein Eingangsstatement:

“Die Politik propagiert Windräder als günstige und ökologische Energieform. In Wirklichkeit sind Windparks ökologisch und wirtschaftlich verheerend.”

Nachfolgend ein Paar Auszüge aus dem Artikel:

“Windkraftanlagen sind energetisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll, da ihre Leistungsdichte viel zu gering ist. Gemeint ist damit, wie viel Energie pro Zeiteinheit eine Maschine bereitstellen kann. Zum Vergleich: Energiemais liefert 0,2 Watt pro Quadratmeter Fläche, Fotovoltaik 10 bis 15, Wind in den Mittelgebirgen (Hessen) 45 Watt, Wasserkraft etwa 100 000, Kohle 250 000 und Urankernkraft 300 000 Watt. Man kann sich also leicht vorstellen, dass man viel mehr «erneuerbare» Kraftanlagen auf viel mehr Fläche benötigt, um dieselbe Menge elektrischer Energie – wie ein Kernkraftwerk – zu erzeugen. Beispiel: Um Deutschland ausschließlich mit Windstrom zu versorgen, müsste man das Bundesland Bayern komplett mit Propelleranlagen vollstellen.” (Dazu eine Anmerkung: Bei Windstille ist trotz der ‘Vollstellung’ deren Stromerzeugung Null.)

“Die Windenergie rangiert beim sogenannten Erntefaktor mit dem Verhältnis 3,9 unterhalb der Wirtschaftlichkeitsschwelle gemäß OECD-Beurteilung von 7 bis 8 – im Gegensatz zu Gas- und Kohlekraftwerken mit etwa 30 und Kernkraftwerken mit etwa 75. Die neuesten Reaktortypen sollen sogar Erntefaktoren von bis zu 7000 erreichen.”

“Die vom Hersteller angegebene Leistungsfähigkeit eines Windrades, die Nennleistung, ist in der Regel graue Theorie, da sie nur bei optimalen Windverhältnissen erreicht wird – an Land selten. So verwundert es nicht, dass im Mittel die Volllaststunden bei Nennleistung nur knapp 19 Prozent der gesamten Betriebszeit ausmachen.”

Ein weiteres Problem sieht Göhring in der “Verbundstoffmischung der besonders windbelasteten Rotorblätter – sie bestehen in verschiedener Kombination aus Balsaholz, Epoxidharz (und Ähnlichem) sowie Aluminium- oder Karbonfaserstreben. So stabil diese Materialien auch sein mögen – wiederverwerten lassen sie sich meist nicht, eigentlich nur verbrennen. In den USA, in Wisconsin, wurden sogar viele alte Rotorblätter schlicht vergraben, weil man sie nicht verbrennen konnte.”

Göhring beklagt, dass dem nicht hörbaren Infraschall (unter 16 Hertz) zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. “Das niederfrequente Brummen erreicht hohe Schalldruckpegel von hundert Dezibel (ugs. «Lautstärke») und Reichweiten von zehn Kilometern. Es kann daher sehr wohl wahrgenommen werden und stört die Gesundheit besonders empfindlicher Anwohner.”

Göhrings Artikel endet mit einem Zitat von Graichen: Die meisten der Nachteile sind auch schon lange bekannt, auch den grünen Eliten. So diktierte ausgerechnet der gerade geschasste deutsche Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen den Journalisten der Zeit bereits Ende 2014 ins Notizheft: «Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht das, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen werden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Doch sie tun das nicht.»