Eines der Ziele war die Verminderung der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen. Inzwischen liegen 28 Energiewende-Jahre hinter uns. In 1997 wurden in einem internationalen Klimaabkommen, dem Kyoto-Protokoll, erstmals verbindliche Reduktionsziele für Treibhausgase (wie CO2, Methan) für Industrieländer festgelegt, um den Klimawandel zu bekämpfen. In 2005 trat das Abkommen in Kraft. Es hatte zwei Verpflichtungsperioden: bis 20212, dann 2013 – 2020. Es wurde schließlich vom Pariser Abkommen in 2015 abgelöst, das in 2021 in Kraft trat. Es führte Mechanismen wie Emissionshandel und „Clean Development Mechanism“ (CDM) ein, um die Ziele zu erreichen. Dieses Abkommen scheiterte an der Nicht-Ratifizierung durch die USA und an mangelnder Wirksamkeit.
Was wurde erreicht? Dazu ein Blick auf den aktuellen globalen Primärenergie-Verbrauch (Abb.):

Energiequellen-Anteile am globalen Primärenergie-Verbrauch in 2024, Quelle: Energy-Institute [1]
Fossile Brennstoffe bilden mit einem Anteil von 86 % am Energiemix weiterhin die Grundlage des Energiesystems. Im Jahr 2000 lieferten fossile Brennstoffe etwa 88 % der weltweiten Primärenergie. 25 Jahre sind vergangen mit mehreren Billionen Euro für Windenergie und Solaranlagen und 30 Klimakonferenzen, um 2 % Primärenergie einzusparen. Windenergie- und Solaranlagen verzeichneten ein Rekordwachstum und decken dennoch nur etwa 6 % des Primärenergieverbrauchs, enthalten in den 33 % „other Renewables“ der Grafik.
Der weltweite Energiebedarf stieg in allen Energieformen in 2024 sogar um 2 %, wobei Nicht-OECD-Staaten sowohl beim Anteil als auch bei den jährlichen Wachstumsraten dominierten [1].
Der geforderte Energiewandel verdrängte die fossile Energie nicht, sondern ergänzte sie lediglich, um den Bedarf Asiens an billiger, zuverlässiger Energie zu decken. China zum Beispiel begann in 2024 mit dem Bau von 94,5 GW Kohlekraftwerken, den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt.
Sie verbrennen jetzt mehr Kohle als der Rest der Welt zusammen, exportieren grüne Technologien, halten die Preise niedrig und sehen zu, wie sich der Westen selbst deindustrialisiert [2].
Die starke Zunahme der Kohleverbrennung zeigte sich auch in der ständig steigenden CO2-Konzentrtion in der Erdatmosphäre. Sie lag im Jahr 2000 bei etwa 369 ppm (parts per million) und liegt aktuell bei ca. 421 ppm. Die kostenträchtigen Netto-Null-Maßnahmen der Staaten des Pariser Abkommens sind an der ständigen Zunahme der CO2-Konzentrationen nicht erkennbar mit anderen Worten: Sie waren wirkungslos.
Mit preisgünstigen Versprechungen wurde die Energiewende den Stromverbrauchern schmackhaft gemacht. Was hat die Energiewende mit der Ausrichtung auf Windenergie- und Solaranlage für Deutschland seit der sicheren und preisgünstigen Stromversorgung in den neunziger Jahren bewirkt? Antwort:
- Der Strompreis gehört zu den höchsten in der Europäischen Union.
- Der preisgünstig und CO2-frei erzeugte Strom mittels Kernkraftwerke wurde aus ideologischen Gründen verboten. Die Kernkraftwerke wurden stillgelegt.
- Der vorrangige Betrieb von Windenergie- und Solaranlage erzeugt einen Flatterstrom, der zwingend den Betrieb von Fossilkraftwerke erforderlich macht, weil kostengünstige Energiespeicher mit der für eine sichere Stromversorgung erforderlich Leistung weder zur Verfügung stehen noch gebaut werden können.
- Flatterstrom und Überschussstrom (Hellbrise) machen mehrere tausend Netzeingriffe pro Jahr erforderlich, um die Netzstabilität zu sichern. Das Risiko von weitreichenden Stromausfällen (vgl. Spanien/Portugal) nimmt zu.
- Die Ableitung von Überschussstrom in Nachbarländer werden von ihnen trotz kostenloser Abgabe kritisch gesehen.
- Der geforderte Ausstieg aus der Kohle bis 2030 ist mehr als fraglich, da die dann für erforderlich gehaltenen Gaskraftwerke nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen werden. Der in Gaskraftwerken erzeugte Strom ist die teuerste Erzeugungsart auf fossiler Basis (Merit-Order-Prinzip).
- Die künftige Erdgasversorgung gilt nach bisherigen Verlautbarungen nicht als dauerhaft gesichert.
- Der Backup-Betrieb der Gaskraftwerke ist zwangsläufig unwirtschaftlich.
- Das vorhandene Stromnetz ist ungeeignet. Zig Tausende Kilometer neuer Stromleitungen sind erforderlich, um den Strom der Windenergieanlagen im Norden in den Süden zu transportieren. Zum Teil als Erdkabel, die das Mehrfache der Freileitungen kosten.
- Besteuerung sämtlicher CO2-Emissionen treibt den Strompreis in die Höhe.
- Übersteigt die Stromnachfrage das Stromangebot können – aus Gründen der Netzstabilität – Strom-Großabnehmer vorübergehend von der Stromversorgung „abgeklemmt“ werden.
- Geplant ist: „Die Nachfrageflexibilität und die Digitalisierung des Stromsystems als systemischen Hebel zur Effizienzsteigerung und Voraussetzung für effiziente Synchronisierung von Netz-, erneuerbaren Energien-, Speicher- und Elektrolyseurzubau“ einzusetzen. Diese Maßnahme würde in jeden privaten Haushalt eingreifen und ihm vorschreiben, zu welcher Tageszeit er seine Elektrogeräte nutzen darf.
Fazit
Die Entwicklung der Energiewende wird der von der Bundeswirtschaftsministerin geforderten Prämisse:
Die Energieversorgung muss die Herausforderungen Kosteneffizienz, Versorgungssicherheit und internationale Wettbewerbsfähigkeit erfüllen,
in keiner Weise gerecht.
Durch die serienweise Abschaltung von grundlastfähigen Kraftwerken – erst die KKW, jetzt Kohle – ist die Stromversorgung, auch gemessenen an den notwendigen Netzeingriffen, unsicherer geworden. Die Kosten für Netzstabilisierungsmaßnahmen (Redispatch) in Deutschland lagen 2024 bei rund 2,8 bis 2,9 Milliarden Euro.
Die CO2-Minderung in Deutschland und in der EU sind angesichts weltweit steigender CO2-Emissionen absolut bedeutungslos.
Diese Fehlentwicklung der Energiewende führte mit zur aktuellen desolaten Wirtschaftsentwicklung bei.
[1] https://www.energyinst.org/statistical-review/home
[2] https://irrationalfear.substack.com/p/chinas-coal-paradox-driving-renewables