Bundeswirtschaftsministerin stellt Klimaziel 2045 infrage

Die Wahrheit lässt sich auf Dauer nicht leugnen. Auf dem „Tag der Industrie“ am 22. und 23. Juni 2025 in Berlin erklärte die Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche [1], frühere Regierungen hätten sich einseitig auf den Ausbau erneuerbarer Energien konzentriert und dabei die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Strom aus dem Blick verloren. Die Politik habe den Fehler gemacht, die Transformation als linearen Prozess zu verstehen.

Die Politikerin forderte einen flexibleren Umgang mit den Klimazielen. „Wenn Klimaschutz so organisiert ist, dass damit kein Geld zu verdienen ist (…), dann geht das in die falsche Richtung“.

Die Ziele zur CO₂-Reduktion bis 2030 und 2035 seien zu starr und sie wisse nicht, ob es die frühere Bundesregierung vorher durchgerechnet habe, als sie für Deutschland das Ziel der Klimaneutralität auf 2045 vorgezogen hat. Diese Jahreszahl steht allerdings im Klimaschutzgesetz und seit der Einrichtung des Sondervermögens für Investitionen und Klimaschutz im März auch im Grundgesetz.

 Sie würde eine Rückkehr zum EU-Ziel 2050 bevorzugen, das auch im Abkommen von Paris festgelegt ist. „Ich glaube, eine Harmonisierung mit internationalen Zielen täte gut – ist aber im Koalitionsvertrag nicht festgelegt“, sagte Reiche. „Trotzdem müssen wir schauen, was in welchem Zeitraum machbar ist zu welchem Preis.“

„Wir reparieren hier mit Steuergeld etwas, was Politik über Jahrzehnte falsch angelegt hat. Alle Entlastungsmaßnahmen, die wir jetzt teuer aus dem Haushalt bezahlen, sind am Ende das Ergebnis von einer bestenfalls suboptimal geplanten Energiewende.

Weiterlesen