Mittlere Temperaturanomalie für Januar 2022

Alle Klimadatenzentren geben die global gemittelte Oberflächentemperatur in der Regel als eine solche Abweichung (Anomalie) von einer Basisperiode an. Der Grund dafür ist, dass sich die Veränderungen der globalen Temperatur wesentlich präziser messen lassen (auf ein Zehntel Grad genau) als ihr Absolutwert (der nur auf rund ein Grad genau bekannt ist). Und bei den Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Mensch und Natur kommt es auch nur auf diese Veränderung an [1]. Über die Schwierigkeiten in der „Handhabung“ der mittleren Temperatur hatte wir in einem früheren Artikel berichtet.

Die folgende Angabe der NASA [2] möge daher nur als Orientierung gelten: Für den globalen Mittelwert produzieren die vertrauenswürdigsten Modelle einen Wert von ungefähr 14 0C, kann aber leicht irgendwo zwischen 13,7und 14,2 0C liegen. Regional, geschweige denn lokal, ist die Situation noch schlimmer.

Das Pariser Klimaabkommen zielt daher auch nicht darauf ab, die globale Temperatur auf (sagen wir) maximal 14 °C zu begrenzen, sondern darauf, die Erwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten.

In dieser Grafik sind die Schwankungen der globalen durchschnittlichen Temperaturanomalien der unteren Troposphäre seit 1979 aufgetragen. Für Januar 2022 betrug die Anomalie +0,03 0C, gegenüber dem Wert von +0,21  0C im Dezember 2021. Diese Angaben werden regelmäßig von Roy Spencer [3] veröffentlicht. UAH in der Grafik steht für: University of Alabama in Huntsville.

Der lineare Erwärmungstrend seit Januar 1979 liegt nun bei +0,13 0C/Dekade (+0,12 0C/Dekade über die global gemittelten Ozeane und +0,18 0C/Dekade über global gemitteltes Land).

Trotz der CO2-Zunahme in der Atmosphäre seit 1979 liegt die Anomalie weit unter dem oben genannten Schwellenwert von 2 0C.

 

[1] https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/verwirrspiel-um-die-absolute-globale-mitteltemperatur/

[2] https://data.giss.nasa.gov/gistemp/faq/abs_temp.html

[3] http://www.drroyspencer.com