Sonnenminimum: Kühlt sich die Erde wieder ab?

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In unserem Artikel „Wolkenbildung: Frappierende Forschungsergebnisse“ (hier) berichteten wir unter anderem über mögliche Zusammenhänge zwischen der Sonnenaktivität und dem Wettergeschehen auf der Erde.

Eine inzwischen gesicherte Erkenntnis ist, dass ein Zusammenhang zwischen der beobachteten Sonnenfleckenzahl und der Sonnenaktivität besteht. Sonnenflecken sind dunkle Stellen auf der sichtbaren Sonnenoberfläche, die kühler sind und daher weniger sichtbares Licht abstrahlen als der Rest der Oberfläche. Sie spielen eine große Rolle bei der Aktivität der Sonne, einschließlich der Geburt von Sonneneruptionen und koronalen Massenauswürfen. Ihre Zahl und Größe bilden das einfachste Maß für die sogenannte Sonnenaktivität (Wikipedia). Ein Minimum der Sonnenaktivität tritt auf, wenn keine Sonnenflecken entdeckt werden. Sonnenminima sind Teil des Sonnenzyklus, sie treten etwa alle 11 Jahre auf.

Die Idee von Sonnenminima, die das Leben auf der Erde beeinflussen, ist eine anhaltende Debatte, bei der einige Wissenschaftler glauben, dass sie das Wetter und die Erdbeben beeinflussen können, während andere argumentieren, dass sie nur geringe Auswirkungen auf unseren Planeten haben.  GWPF [1] berichtet, einige Wissenschaftler haben frühere solare Minima mit dramatischen Temperaturabfällen auf der Erde in Verbindung gebracht, einschließlich der Entstehung der sogenannten „kleinen Eiszeit“ im 17. Jahrhundert – einige befürchten sogar, dass dies erneut passieren könnte.   Valentina Zharkova, Professorin für Mathematik an der Northumbria University, sagte in einer Erklärung: “Die Sonnenaktivität wird in den 2030er Jahren um 60 Prozent auf die Bedingungen sinken, die zuletzt während der” Mini-Eiszeit “, die 1645 begann, beobachtet wurden.”   In der Zwischenzeit sagte Georg Feulner, stellvertretender Vorsitzender des Forschungsbereichs Erdsystemanalyse am Potsdamer Institut für Klimawandelforschung: „Der erwartete Rückgang der globalen Temperatur würde höchstens 0,1 Grad Celsius betragen, verglichen mit dem Anstieg um etwa 1,3 Grad Celsius seit vorindustrieller Zeit bis zum Jahr 2030.“ Nähere Einzelheiten über Sonnenminima, Sonnenflecken und Wettergeschehen werden von Whitehouse beschrieben [2].

Sollte sich der Zusammenhang zwischen solarem Minimum und Temperaturabfällen auf der Erde als richtig erweisen, dann steuert die Erde erneut auf tiefere Temperaturen zu. GWPF [1] berichtet, dass die Sonne ein “sehr tiefes” Sonnenminimum aufweist, wobei an 100 Tagen in diesem Jahr 2020 keine Sonnenflecke auf der Sonnenoberfläche zu sehen sind. Nach Ansicht des Astronoms Dr. Tony Phillips sei das derzeitige Sonnenminimum eines der „tiefsten“ des vergangenen Jahrhunderts.

[1] Global Warming Policy Forum GWPF Newsletter 15/05/2020

[2] David Whitehouse, “The next Solar Cycle and why it matters for climate”, ebenfalls in [1]