Im Laufe der Erdgeschichte hat es immer wieder Zeiträume globaler Abkühlungen und Erwärmungen gegeben, Eiszeiten wechselten mit höheren Erdtemperaturen als die heutigen. Wie es zu diesen Temperaturschwankungen kam, ist ungeklärt und weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Während der IPCC die These von dem vom Menschen durch seine CO2-Emissionen verursachten aktuellen Klimawandel vertritt, wird diese These im vorausgehenden Artikel von namhaften Wissenschaftlern widerlegt.
„Es wird deutlich, dass wir grundsätzliche Zusammenhänge (der Erdtemperatur-Entwicklung) nicht verstehen“, so Reinhard Hüttl, Chef des Geoforschungszentrums Potsdam. Wissenschaftler wie Henrik Svensmark und Jasper Kirkby sehen wie auch Valentina Zharkova in der Sonnenaktivität eine der wesentlichen Ursachen der Temperaturschwankungen. Aufgrund der seit einigen Jahren abnehmenden Sonnenaktivität sagten sie eine Abnahme der Erdtemperatur für die kommenden Jahre voraus. Hat diese Wende zu tieferen Temperaturen nun eingesetzt?
Aktuell liegen Europas Temperaturen unter den zu dieser Jahreszeit üblichen Temperaturen. Ein so genanntes Trogsystem lenkt polar-maritime Luftmassen nach Mitteleuropa und bringt ungewöhnlich niedrige Temperaturen im Hochsommer. Die NCEP-NOAA-Daten [1][2] in der nachfolgenden Grafik zeigen einen anhaltenden Rückgang der globalen Temperaturanomalien an der Erdoberfläche (2 Meter) seit Jahresbeginn von 0,66 OC gegenüber dem WMO-Durchschnitt von 1981 bis 2010. In der nördlichen Hemisphäre (NHem) beträgt der Temperaturrückgang 0,81 OC.
Eine Analyse der sommerlichen Meereisgebiete in der Westarktis, einschließlich der NW-Passage, durch die kanadische Regierung zeigt, dass die Eisflächen nach wie vor über dem Durchschnitt liegen.
Die Daten des Canadian Ice Service [3] zeigen, dass die Meereisflächen im Zeitraum vom 25. Juni bis zum 16. Juli 2025 weiterhin überdurchschnittlich (ganz rechts) und sogar größer als zu Beginn der Messungen im Jahr 1981 (ganz links) sind. Diese Meereisflächen im genannten Zeitraum sind die dritthöchsten seit über 20 Jahren. Datenquelle: Canada Ice Service für Meereisgebiete in der westlichen Arktis.
Zu guter Letzt noch ein Blick auf den Satelliten-Temperaturdaten UAH von Roy Spencer [4] für Juli, der die Temperatur verschiedener Atmosphärenschichten aus Satellitenmessungen der Sauerstoffstrahlung im Mikrowellenbereich ableitet, die direkt proportional zur Temperatur verschiedener, tiefer Schichten der Atmosphäre ist. Somit ein objektiver Messwert, frei von menschlichen Einflüssen.
Auch hier zeigt sich eine Temperaturabnahme gegenüber Juni mit 0,48 OC auf nunmehr 0,36 OC im Juli. Da aber (vorerst?) die Maximaltemperaturen von Mitte 2020 beziehungsweise 2016 erreicht wurden, ist hier kein Trend abzulesen.
Fazit
Es gibt weltweit etliche weitere Meldungen über für die Jahreszeit zu tiefe Temperaturen. Wie die Hitzewelle vor wenigen Wochen können auch die beschriebenen Temperaturabnahmen lediglich ein meteorologischer „Ausrutscher“ sein. Ein Trend lässt sich daraus nicht ablesen und erst recht nicht eine Bestätigung der Temperaturabnahme infolge schwächelnder Sonnenaktivität. Erst Messungen über längere Zeiträume werden Aufschluss geben. Ob gewissermaßen ein Kipppunkt erreicht wurde, wird sich daher erst in den nächsten Jahren zeigen. Derzeit beträgt der mittlere Temperaturanstieg noch immer 0,15 bis 0,2 OC in zehn Jahren.
Quellen
[1] https://psl.noaa.gov/data/gridded/data.ncep.reanalysis.html
[2] https://www.cen.uni-hamburg.de/icdc/data/atmosphere/reanalysis-atmosphere/ncep.html
[4] https://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/