Anhand öffentlich zugänglicher meteorologischer und geophysikalischer Daten analysiert Ole Humlum, vormals Professor für Physikalische Geographie am Universitätszentrum Svalbard, Norwegen die Entwicklung von Parametern, die das globale Klimasystem beeinflussen. Nach den Worten von Humlum wurde die Studie für Menschen geschrieben, die sich eine eigene Meinung über Geschehnisse bilden wollen, die mit dem Klima in Beziehung gesetzt werden [1].
Das globale Klima stellt ein hochkomplexes System dar aus Sonne, Planeten, Atmosphäre, Ozeanen, geologische Prozesse, biologisches Leben und den komplexen Wechselwirkungen zwischen ihnen. Viele Komponenten und ihre Wechselbeziehungen sind nach wie vor nicht vollständig verstanden oder vielleicht gar nicht erkannt. Unter all diesen Einflüssen leisten die menschlichen CO₂-Emissionen aller Wahrscheinlichkeit nach nur einen bescheidenen Beitrag zur aktuellen Erwärmung.
„Das Weltklima befindet sich innerhalb bestimmter Grenzen weiterhin in einem stabilen Zustand seit Millionen von Jahren, wenn auch mit bedeutenden Variationen, die sich über Zeiträume von Jahren bis Jahrhunderten oder mehr abspielen. Das Klima war aber nie in einem völlig stabilen Zustand. Moderne Beobachtungen zeigen, dass dieses Verhalten auch für die letzten Jahre kennzeichnend ist. Es gibt keine Beobachtungshinweise auf eine globale Klimakrise“, sagt Humlum im Vorwort.
Die hier vorgestellten beobachteten Datenreihen zeigen eine Vielzahl natürlicher Variationen, von denen einige die in verschiedenen Datenreihen immer wieder auftauchen. Das Vorhandensein solcher natürlichen klimatischen Schwankungen werden nicht immer in vollem Umfang anerkannt oder in heutigen Klimamodellen in der Regel nicht berücksichtigt.
Die Triebkräfte für all diese wiederkehrenden klimatischen Unterschiede sind noch lange nicht vollständig verstanden und sollten nach Humlum einen wichtigen Schwerpunkt für klimatische Forschung (und daraus abgeleitete politische Initiativen) in den kommenden Jahren bilden.
Zehn Fakten aus dem Jahr 2024, die im Bericht [1] textlich ausführlich und umfänglich mit Diagrammen belegt sind:
- 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in allen wichtigen Temperaturdatensätzen. Es wurde maßgeblich von einem starken El-Niño-Ereignis beeinflusst, das über weite Strecken des Jahres anhielt. Die jüngste Erwärmung ist global asymmetrisch, da sie hauptsächlich in der nördlichen Hemisphäre auftrat.
- Die Lufttemperaturen in der Arktis sind während des Satellitenzeitalters (seit 1979) gestiegen. Die Temperaturen in der Antarktis sind im Wesentlichen stabil geblieben.
- Seit 2004 haben sich die oberen 1900 m der Ozeane um 0,037 °C erwärmt. Die maximale Netto-Erwärmung (ca. 0,2 °C) in den oberen 100 m der Ozeane trat hauptsächlich in Äquator-Regionen auf, wo die höchste Sonneneinstrahlung auftritt.
- Seit 2004 zeigt sich bei den nördlichen Ozeanen (55–65°N) eine ausgeprägte Abkühlung bis 1400 m Tiefe und eine leichte Erwärmung in größeren Tiefen. Bei den südlichen Ozeanen (55–65°S) wurden seit 2004 höchstens eine leichte Erwärmung in Tiefen bis zu 1900 m beobachtet, aber hauptsächlich in der Nähe der Oberfläche.
- Der globale Meeresspiegel ist nach Satellitenmessungen um etwa 3,7 mm pro Jahr oder mehr angestiegen, aber nur 1–2 mm pro Jahr nach Küstenpegeln-Messungen. Lokal und regional weichen Meeresspiegelangaben häufig weit von den globalen Durchschnittswerten ab.
- Die Ausdehnung des Meereises blieb seit den Satellitenmessungen weltweit leicht unter der seit 1971 festgestellten mittleren Ausdehnung. Seit 2018 ist die Meereisausdehnung stabil geblieben ist oder sogar geringfügig angestiegen.
- Die globale Schneedecke ist seit 1971 (Beginn der Satellitenmessungen) stabil, wenn auch mit bedeutenden regionalen und saisonale Schwankungen.
- Die Niederschlagsmenge variiert zwischen mehr als 3000 mm pro Jahr in feuchten Regionen bis hin zu fast nichts in Wüstenregionen. Der durchschnittliche Niederschlag schwankt von Jahr zu Jahr und von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, aber seit 1901 gibt es keine klare Tendenz zu feuchteren oder trockeneren Bedingungen.
- Stürme und Hurrikane haben weltweit im Laufe der Zeit eine variable Häufigkeit, jedoch in Häufigkeit und Stärke ohne klaren Trend nach oben oder unten.
- Die Beobachtungen bestätigen die Variabilität der durchschnittlichen meteorologischen und ozeanographischen Bedingungen, bestätigen aber nicht die Vorstellung von einer fortlaufenden Klimakrise.
Quelle
[1] https://thegwpf.org/content/uploads/2025/10/The-State-of-the-Climate-2024.pdf?mc_cid=c24bff90e8