Wirtschaftlichkeit solarthermischer Anlagen

Wirtschaftlichkeit solarthermischer Anlagen
Strom aus Photovoltaik und Wärme durch Solarthermie – das sind die zwei Energieformen, die die Strahlung der Sonne direkt nutzen. Bekanntlich soll die Sonne keine Rechnung schicken. Bedeutet das aber auch, dass diese Formen der Energieerzeugung rentabel sind? Dieser Beitrag beschränkt sich auf die Solarthermie. Betrachtet wird die Wirtschaftlichkeit von Anlagen im Gebäudebestand, die entweder nur die Warmwasserbereitung oder zusätzlich auch die Gebäudeheizung unterstützen. 

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Engpässe im Stromnetz

Der Bonner GENERAL-ANZEIGER, wie auch viele andere deutsche Zeitungen, verbreitete am 5. Mai 2015 diese dpa-Meldung:

Viele Engpässe im Stromnetz
Reservekraftwerke bleiben notwendig

Deutschland braucht wegen des stockenden Stromnetzausbaus für den Winter weiter erhebliche Reservekapazitäten bei der Stromerzeugung. Wie die Bundesnetzagentur bestätigte, liegt der Bedarf für den bevorstehenden Winter 2015/2016 bei mindestens 6700 Megawatt – das ist mehr als doppelt so viel wie 2014/2015. Grund für den Zuwachs sei unter anderem die Abschaltung des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld in Bayern in diesem Jahr. Ein Großteil der Leistung sei allerdings bereits gesichert, teilte die Behörde mit. Die Kapazitäten werden unter anderem in Österreich vertraglich festgelegt, aber nur sehr selten abgerufen.

Eigentlich gibt es in Deutschland weit mehr Erzeugungskapazität als die 60 000 bis 70 000 Megawatt, die im Land im Schnitt gebraucht werden. Es fehlt aber an Transportleitungen von den großen Windstromerzeugern im Norden in Richtung Süden und zunehmend auch in den Südosten der Republik. Auch 2016/17 soll der Reservebedarf mit mindestens 6600 Megawatt hoch sein, wie die Bundesnetzagentur mitteilt. Kraftwerksbetreiber können sich für die Aufnahme in die Kraftwerksreserve bewerben.

Hans Stirnberg hat dazu einen Leserbrief geschrieben. Er wurde vom GENERAL-ANZEIGER am 8. Mai 2015 veröffentlicht.
StromengpässeDer letzte Satz des Leserbriefes wurde nicht abgedruckt (Zensur?). Er lautete:
“Wäre Politik eine rationale Angelegenheit, wäre ein Moratarium für den Bau weiterer Solar- und Windstromanlagen überfällig. Leider wurde das Wort Vernunft bereits vor vielen Jahren aus dem Wortschatz deutscher Energiepolitik gestrichen.”

Wer ist schuld an grünen Albträumen?

Bei der Gläubigerversammlung in Hamburg am 22. Juli 2014 stimmten die Gläubiger des insolventen Windkraftunternehmens Prokon – entgegen dem Willen des Firmengründers Carsten Rodbertus – dem vorläufigen Insolvenzplan zu. Redakteur Julian Stech vom Bonner General-Anzeiger kommentierte am 23. Juli 2014 im Wirtschaftsteil unter dem Titel “Grüne Albträume” wie folgt:

“Investieren in die gute Sache, das wollten Zehntausende beim Windkraftfinanzierer Prokon. Schon jetzt ist klar, dass die Anleger viel von ihrem Geld, das sie in die „Ökologische Kapitalanlage“, so die Prokon-Werbung, steckten, buchstäblich in den Wind werden schreiben müssen. Wie zuvor schon die Aktionäre und Gläubiger der Bonner Solarworld und vieler anderer Unternehmen, die mit erneuerbaren Energien unterwegs sind. Es ist immer das Gleiche: Viele glauben an die ökologisch gute Sache, die sich dann früher oder später zur ökonomischen Katastrophe entwickelt. Die Wertvernichtung geht längst in die Milliarden.

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Schwindel mit dem Ökostrom

Die Stromversorger sind selbst schuld, wenn viele Kunden das Vertrauen zu ihnen verlieren. Warum? Beinahe jeder Stromversorger wirbt mit Ökotarifen, um seine Kunden an sich zu binden oder neue zu gewinnen. Sehr häufig findet sich der Hinweis auf umweltfreundlichen Wasserkraftstrom aus Norwegen, der dem Verbraucher dann geliefert wird.

Tatsächlich fließt keine einzige Kilowattstunde bis zur Steckdose des deutschen Verbrauchers, denn es gibt keine Direktleitung zwischen Norwegen und Deutschland. Nur auf dem Papier wird per Zertifikat sogenannter grüner Strom europaweit gehandelt. Diese Kosten trägt natürlich der Stromkunde, nicht sein Versorger.

Die Ursache dieses Bluffs liegt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Strom, der eine Vergütung nach dem EEG erhält, darf nicht als Ökostrom bezeichnet werden. Er ist Teil des bundesweiten Strommixes und wird zwangseingespeist. Eine weitere Folge dieses Scheinhandels: Die norwegische Stromdeklaration für 2012 weist nur noch 20 Prozent Wasserkraft, aber fast die Hälfte aus Kohle und ein Drittel aus Atomkraft aus. Dabei erzeugt das Land seinen Strom nahezu vollständig aus Wasserkraft, und ein Kohle- oder Atomkraftwerk findet man dort gar nicht.
Jeder Stromkunde, der diesen Schwindel mit dem Ökostrom begriffen hat, ist zu Recht sauer und fühlt sich an der Nase herumgeführt. Hört man dazu deutliche Worte der Verbraucherverbände?

(Abdruck im General-Anzeiger Bonn am 10. Juli 2014)

Ökostrom – Öko oder großer Bluff?

Fragt man den Mann/die Frau auf der Straße, woher denn der so nachgefragte “Ökostrom” komme, könnte eine Antwort lauten „aus der Steckdose“, „von meinem Stromanbieter“ oder auch „das weiß ich nicht“. Während die erste Antwort zwar richtig, aber trivial ist, kann die zweite Antwort richtig, aber auch falsch sein. Richtig ist sie nur, wenn der Stromanbieter tatsächlich nur “Ökostrom” erzeugt und der Kunde in enger räumlicher Nähe wohnt, denn Strom nimmt immer den Weg des geringsten elektrischen Widerstandes.

Falsch wäre die Antwort, wenn zum Beispiel ein Haushalt in Bonn seinen “Ökostrom” von den Stadtwerken Flensburg bezöge. Denn mit dem Strom ist es so wie mit einem großen See, der aus vielen Zuflüssen gespeist wird und viele Abflüsse hat. Kraftwerke, egal ob fossil oder nuklear, Windkraftanlagen, Biomassekraftwerke und Photovoltaikanlagen speisen diesen „Stromsee“ – Haushalte, Gewerbebetriebe, Industrie etc. entnehmen aus ihm Strom. Aus der Steckdose kann also beispielsweise nicht reiner Kohle- oder Solarstrom fließen, sondern nur ein „Strom-Mischmasch“, der so genannte “Strom-Mix”. Strom kann also nur bei seiner Einspeisung, aber nicht mehr bei seiner Entnahme aus dem Netz unterschieden werden.

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Schwarz-rote Speziwirtschaft auch in der Energiewende

Im General-Anzeiger Bonn erschien am 19. Februar 2014 unter der Überschrift „Schwarz-rote Speziwirtschaft“ ein Interview mit Christian Lindner, Vorsitzender der FDP im Bund und in NRW, über den Fall Edathy, die Energiewende und die Inklusion. Mit Lindner sprach Wilfried Goebels von der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Nachfolgend finden Sie seine Fragen zur Energiewende, Lindners Antworten (kursiv) und eine Bewertung aus AGEU-Sicht:

Bundeswirtschaftsminister Gabriel will die Kosten der Energiewende begrenzen. Reichen die Maßnahmen aus?
Lindner
: Nein. Es werden immer noch zu hohe Subventionen gezahlt. Zudem muss das Tempo aus der Energiewende genommen werden. Wer die Ausbauziele der Bundesregierung addiert, kommt zu Überkapazitäten. Das ist eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand. Ich bin für einen europäischen Energie-Binnenmarkt mit Wettbewerb statt Subventionen. Wasserkraft aus dem Norden und Sonnenenergie aus dem Süden Europas wären besser als der deutsche Sonderweg.

Was ist mit der geplanten EEG-Umlage von einem Cent pro Kilowattstunde auf Eigenstrom?
Lindner: Eine Frechheit. Wer selbst Strom für sich produziert, soll trotzdem zahlen. Das zerstört Investitionspläne und gefährdet Industriearbeitsplätze. Die Eigenstromumlage muss weg. Das ist wichtiger für NRW als das Betteln um Windkraft-Subventionen. Ich verstehe ohnehin nicht, dass SPD, Grüne und sogar die CDU für Windräder in Wäldern sind. Gleichzeitig werden Stromtrassen torpediert. Es ist ein Schildbürgerstreich, wenn der Trassenbau nicht vorankommt, das Tempo beim Ausbau von Wind und Solar aber nicht angepasst wird.

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