Plädoyer für die Kernenergie

Bis vor nicht allzu langer Zeit war die Notwendigkeit der Kernenergie in westlichen Ländern in Diskussion geraten. Der Anteil an erneuerbaren Energien nahm zu und erhöhte die Zuversicht, langsam auf fossile Brennstoffe verzichten zu können, ohne auf Kernkraft zurückgreifen zu müssen. Die Realität aber sah anders aus, wie Thomas Fazi [1] schreibt:

Ziel westlicher Länder ist, auf fossile Brennstoffe zu verzichten, um CO2-Emissionen zu reduzieren. In dem Maße, wie die westlichen Nationen in den letzten zwei Jahrzehnten einen großen Teil ihrer Produktion nach Asien verlagerten, haben sie ihre Klimaverschmutzung einfach in diese Länder „ausgelagert“. Die Wahrheit ist, dass sich der globale Energiemix in den letzten 35 Jahren kaum verändert hat und die Welt nach wie vor von fossilen Brennstoffen abhängig ist.

Das vergangene Jahr hat die westlichen Länder auf bedrohliche Art und Weise daran erinnert. Als die Invasion der Ukraine die europäischen Länder zwang, sich Kohle und sogar Fracking zuzuwenden, in einem verzweifelten Versuch, russische Gaslieferungen zu ersetzen, wurden wir daran erinnert, wie abhängig wir immer noch von fossilen Brennstoffen sind, um genügend Strom und Energie für Haushalte, Verkehr und Fabriken zu haben. Tatsächlich erreichte der weltweite Kohleverbrauch im Jahr 2022 ein Allzeithoch und wird voraussichtlich 2023 seinen Höhepunkt erreichen. Noch düsterer ist das Bild in den Schwellen- und Entwicklungsländern, wo steigende Energiepreise zu Engpässen, Stromausfällen, Protesten und extremer Armut geführt haben.

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Bayerisches Kabinett befürwortet Weiterbetrieb der Kernkraftwerke

Am 2. März 2022 erklärte Ministerpräsident Markus Söder auf einer Pressekonferenz, er setze angesichts des Kriegs in der Ukraine zur Sicherung der Energieversorgung auf Kernenergie statt auf Kohlekraftwerke.

„Wir sind keine Anhänger der Kernenergie mehr, wie wir es vor vielen Jahren waren. Wir sehen die Herausforderungen.“ Es sei ihm aber lieber, die Laufzeit von Kernkraftwerken für drei bis fünf Jahre zu verlängern als die von Kohlekraftwerken.

Entsprechend wird im Bericht aus der Bayerischen Kabinettssitzung vom 17. Mai 2022 [1] die Kernenergie im Abschnitt „Versorgungssicherheit“ aufgeführt. „Eine befristete Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke (sei) sinnvoll. Es macht derzeit keinen Sinn, das abzuschalten, was noch läuft.“

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Korrektur der Energiewende dringend erforderlich

Unsere Leser werden sich noch an den Beitrag „Deutschland’s Energiepolitik mit massiven wirtschaftlichen Folgen“ erinnern. Dem Beitrag lag eine Wertung von Prof. Henrik Paulitz zugrunde. Paulitz ist seit Jahrzehnten mit der Energiepolitik befasst und sagt: Die Versorgungssicherheit ist nicht theoretisch in einer fernen Zukunft gefährdet, sondern sehr akut. Es geht um Gefahren für Wohlstand, Leben und Gesundheit, für die Zukunft dieser Industriegesellschaft, für das Wohlergehen künftiger Generationen und für die Stabilität und den Frieden Europas. Er wirbt seit Jahren für eine Neujustierung der Energiepolitik.

In seinem jetzt erschienen Buch „StromMangelWirtschaft“ begründet Paulitz, warum eine Korrektur der Energiewende dringend erforderlich ist. Der Deutsche Arbeitgeberverband stellt in seiner Kolumne „Die Energiefrage #79″〈1〉 das Buch mit folgendem Text vor:

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