Keine Zunahme von Hurrikans und Waldbränden in 2020

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2020 war ein Jahr mit etlichen Hurrikanen und ausgedehnten Waldbränden. Sind diese Naturereignisse ein Beweis für Klimakatastrophen und werden sie immer häufiger? Berichte in den Medien lassen dies vermuten. Satellitendaten geben Aufschluss: Keine Anomalien bei Häufigkeiten von Hurrikans und Waldbränden; leichter Erderwärmungstrend seit 1979.

Hurrikans

Tatsächlich erlebte das Atlantikbecken mit 30 Stürmen eine aktive Hurrikan-Saison. Sie war die fünfte aufeinander folgende Saison mit überdurchschnittlicher Aktivität. 12 der 30 Stürme trafen die USA und angrenzende Gebiete und brachen den Rekord von 1916 mit neun Stürmen. Andererseits lag die pazifische Hurrikan-Saison mit 17 tropischen Stürmen hinsichtlich der Gesamtaktivität weit unter dem Normalwert, und 2020 war das am wenigsten aktive Jahr seit 2010. In der klimatischen Bedeutung überwiegt der Pazifik, wenn die globalen tropischen Aktivitäten im Jahr weit unter den normalen Werten liegen [1]. Die nachfolgende Abbildung 1 weist für das Jahr 2020 keine Häufigkeitszunahme der Hurrikans aus.

Abb. 1: Globale über 12 Monate aufsummierte Hurrikan-Häufigkeit. Die obere Zeitreihe ist die Anzahl der globalen tropischen Wirbelstürme, die mindestens die Hurrikan-Stärke erreicht haben (die maximale Windgeschwindigkeit größer 64 Knoten). Die untere Zeitreihe zeigt die Anzahl der globalen tropischen Wirbelstürme, die eine Hurrikan-Stärke von größer 96 Knoten erreichten. [1] entnommen

Waldbrände

Die Arktis und die USA verzeichneten im Sommer 2020 ein Rekordniveau an Waldbränden. Dagegen erreichten die Waldbrände in Kanada und im tropischen Afrika Rekordtiefs. Diese Tiefststände haben dazu beigetragen, dass 2020 bislang eines der am wenigsten brandaktiven Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen des Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS *) im Jahr 2003 war [2] (Abb.2).

Täglich überwacht CAMS die Waldbrandaktivität auf der ganzen Welt mithilfe von Satellitenbeobachtungen der Strahlungswärmeabgabe der Brände. Das CAMS Global Fire Assimilation System (GFAS) ermittelt dabei orts- und intensitätsbezogene Emissionen einer Vielzahl von Luftschadstoffen. In dem Artikel [2] wird ein Blick auf die CAMS-Überwachung der Feueraktivität in den letzten Monaten geworfen, wobei die Waldbrandsaisonen 2020 im Westen der USA, in Zentral-Südamerika und im tropischen Afrika aufgezeigt wird.

Abb. 2: Ermittlung der globalen von Waldbränden verursachten Kohlenstoff-Emissionen vom 1. Januar bis 7. Dezember 2020. [2] entnommen.

Die CAMS-Daten zeigen seit Beginn der Aufzeichnung in 2003 einen Abwärtstrend der Emissionen auf, wobei der Emissionswert für 2020 sogar einer der niedrigsten ist.

Erdtemperatur

Nach Angaben des Roy Spencer Blogs [3] endete 2020 als zweitwärmstes Jahr in der 42-jährigen satellitengestützten, troposphärischen Temperaturaufzeichnung bei +0,49 0C, hinter dem Wert von 2016 von +0,53 0C. Die Abkühlung im Dezember war über Land am größten, mit einem Rückgang von 0,6 0C innerhalb eines Monats (Abb. 3), der sechstgrößte Rückgang innerhalb 504 Monaten. Dies ist wahrscheinlich das Ergebnis des anstehenden La Nina-Prozesses. Der lineare Erwärmungstrend seit Januar 1979 liegt weiterhin bei +0,14 0C / Dekade (+0,12 0C / Dekade über den global gemittelten Ozeanen und +0,18 0C / Dekade über dem global gemittelten Land) [3].

Abb. 3: Satellitengestützte, troposphärische Temperaturaufzeichnung, [3] entnommen

[1] https://www.perspectaweather.com/blog/a-look-back-at-global-tropical-activity-and-us-tornadoes-in-2020global-tropical-activity-below-normalus-tornado-activity-below-normal-and-no-reported-ef-5s?mc_cid=ef4659fc5d&mc_eid=2560bc397b

[2] https://atmosphere.copernicus.eu/how-wildfires-americas-and-tropical-africa-2020-compared-previous-years?mc_cid=ef4659fc5d&mc_eid=2560bc397b

[3] http://www.drroyspencer.com/2021/01/uah-global-temperature-update-for-december-2020-0-27-deg-c/?mc_cid=ef4659fc5d&mc_eid=2560bc397b