Sie liebt mich, sie liebt mich nicht,…..die große Frage

Aus Kindertagen ist noch bekannt, um eine Antwort auf diese große Frage zu bekommen, wurden nach und nach die Blütenblätter eines Gänseblümchens abgezupft. Am Schluss war man nicht klüger, die Ungewissheit blieb.

Diese Erinnerung stellte sich ein, als Friedrich Merz bei einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden von CDU und CSU am 7.2.2022 in Saarbrücken verkündete, die Union werde sich „vorurteilsfrei“ auch über mögliche neue Nutzungsmöglichkeiten der Kernenergie sprechen. Die Ziele der Bundesregierung für die Umstellung großer Teile der Energieversorgung auf regenerative Energie seien nach Ansicht der Union „nicht erreichbar“. Die in den nächsten 10 bis 15 Jahren erwartete Verdoppelung des Strombedarfs sei „mit dem gegenwärtigen Konzept der Bundesregierung nicht zu leisten“.

Die CDU wolle sich daher „sehr ausführlich mit allen Fragen der Energiewirtschaft und Energieerzeugung beschäftigen“, sagte Merz. „Das betrifft Gaskraftwerke, das betrifft aber auch Fusionsenergie, das betrifft auch neueste Formen der Energieerzeugung aus Kernenergie.“ Merz fügte hinzu: „Das ist kein Plädoyer für den Wiedereinstieg in die Kernenergie. Sondern das ist ein Plädoyer dafür, vorurteilsfrei diese Fragen auch einmal in der Union zu behandeln.“

Die Frage sei, wie man angesichts der „notwendigen Dekarbonisierung“ Unternehmen und Privathaushalte „auf Dauer sicher, preisgünstig und verlässlich mit Energie, insbesondere mit Strom versorgen“ könne. „Diese Fragen werden wir vertiefen. Darauf ist es heute noch zu früh eine abschließende Antwort zu geben.“

„Der Ausstieg aus der jetzigen Nutzung der Kernenergie ist beschlossen und wird von niemandem von uns infrage gestellt.“ Es gebe allerdings neue technologische Entwicklungen. Er verwies auf die Kernfusion sowie auf neue Reaktoren wie den sogenannten „Dual Fluid Reaktor“ oder den Thoriumreaktor. Dort könnten zum Beispiel abgebrannte Brennstäbe wiederverwendet und deren Halbwertzeit deutlich reduziert werden.

„Wir wollen uns mit diesen technologischen Fragen, die völlig neu sind und die mit der alten Kernenergie nichts zu tun haben, beschäftigen, weil wir wissen wollen, was das für Technologien sind und ob sie möglicherweise eine Zukunft haben können“.

Kommentar

Die weltweite Nutzung der Kernenergie, deren Ausbau und deren Weiterentwicklung zum Beispiel der Modulreaktoren (SMR) zeigt unmissverständlich ihre Notwendigkeit zur – CO2-freien – Stromerzeugung. Es wird endlich Zeit, dass sich unsere maßgeblichen Politiker davon überzeugen. Rationale Entscheidungen sind dringend erforderlich. Dies umso mehr, als aktuell uns vor Augen geführt wird, wie abhängig Deutschland von der Gasversorgung ist und somit auch von der Stromerzeugung aus Gaskraftwerken, die bei der politischen Fokussierung auf Windenergie- und Solaranlagen unabdingbar sein werden.

 

Die Zitate von Merz wurden der Süddeutschen Zeitung entnommen, die aber auch in anderen Medien zu finden sind.

https://www.sueddeutsche.de/politik/parteien-saarbruecken-merz-union-will-ueber-neue-formen-der-kernenergie-sprechen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220207-99-18969