Aus der Feder des Global Warming Political Forum [1] stammt die folgende, auf Deutschland übertragene Einschätzung der Netto-Null-Entwicklung und ihre Folgen für Wirtschaft und Öffentlichkeit. Eine Einschätzung, die in einem kürzlich erschienenen Artikel bereits thematisiert wurde:
Der Netto-Null-Zug wird mit großer Wahrscheinlichkeit zum Stillstand kommen, wenn er auf harte Realitäten stößt. Wie Abraham Lincoln bemerkte, kann man nicht immer alle Menschen täuschen. Dem fügte der Physiker Richard Feynman die wichtige Erwiderung hinzu, dass man der Natur auch nichts vormachen kann.
Die Öko-Eiferer in den Think Tanks, im öffentlichen Dienst und im „Green Blob“ haben versucht, beides zu tun. Man denke zum Beispiel an die oft wiederholte Behauptung, dass Wind- und Solarenergie billig sind, was nachweislich falsch ist, und übersieht sorgfältig die Tatsache, dass ein von erneuerbaren Energien dominiertes Netz zig Milliarden Euro teure Stromspeicher erfordern würde, damit es ohne Backup-Kraftwerke funktioniert. Infolgedessen haben wir Gigawatt an Wind- und Solarenergie installiert und die Investitionen in konventionelle Energiequellen langsam abgewürgt. Die Natur weigert sich jedoch, sich von allen Behauptungen über “billige erneuerbare Energien” vereinnahmen zu lassen, und hat seit 20 Jahren mit unerbittlicher Strompreiserhöhungen reagiert.
Der Silberstreif am Horizont der sehr dunklen Wolke des Ukraine-Krieges und der darauffolgenden Energiekostenkrise ist, dass die meisten Menschen jetzt erkennen, dass eine Welt mit steigenden Energiekosten überhaupt nicht sehr angenehm ist. Andere wurden, vielleicht eher unerwartet, durch die Entscheidung der Biden-Regierung geweckt, einen eigenen Netto-Null-Ausgabenrausch zu starten. Es wird schnell klar, dass dies das Potenzial hat, zu einer nationalen Katastrophe zu werden.
Viele Unternehmen, die bereits nicht in der Lage sind, mit der billigen Energie und den billigen Arbeitskräften des Fernen Ostens zu konkurrieren, müssen sich nun der Realität stellen, dass sie bald auch nicht mehr in der Lage sein werden, mit den USA zu konkurrieren, wegen ihres Überflusses an billigem Gas und ihrer Flutwelle von Subventionen. Selbst Unternehmen, die schon seit Jahren hier sind, denken jetzt darüber nach, hier ihre Pforten zuschließen und den Atlantik zu überqueren, um die grüne Goldgrube zu nutzen, die angeboten wird. Deutschland und ein Großteil Europas sehen sich daher mit einer Abwanderung von Unternehmen und einem Austrocknen ausländischer Direktinvestitionen konfrontiert. Das könnte katastrophale Folgen für die Wirtschaft und für die Staatsfinanzen haben, die bereits von der Pandemie betroffen sind.
Die Realitäten von Netto-Null treffen auch die breite Öffentlichkeit. Die Bedrohung, die das Projekt für Lebensgrundlagen und Freiheiten darstellt, wird von Tag zu Tag deutlicher. Kürzlich twitterte der Mathematiker Norman Fenton einen Auszug aus einem von der Regierung finanzierten Bericht, in dem dargelegt wurde, wie Net-Zero UK aussehen könnte: keine Flughäfen, keine Schifffahrt, kein Rind- und Lammfleisch und die meisten Lebensmittelimporte werden eliminiert. Klingt düster, nicht wahr? Viele Leute dachten das, und der Tweet wurde viral und sammelte über drei Millionen Aufrufe.
Wenn man eine solche Politik zusammen mit den Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und des Lebensstils und der anhaltenden Zensur von Kritik und Opposition sieht, werden viele zu dem Schluss kommen, dass die Klimakatastrophe einfach die jüngste Manifestation der gewohnheitsmäßigen Tendenz der Menschheit zum Totalitarismus ist. Sie haben Recht damit: Grüne Fanatiker streben danach, jeden Aspekt des Lebens zu diktieren, für Sie und alle anderen auf der Welt, so wie es die Nationalsozialisten und die kommunistischen Kommissare versucht haben.
Ein kleiner Lichtblick ist, dass der grüne Kult in einigen Teilen der Welt Kompromisse eingehen muss. Die EU wurde kürzlich von Deutschland gezwungen, ihr geplantes Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor aufzugeben. Auf dem jüngsten G7-Treffen weigerten sich die Minister, ein Datum für den Ausstieg aus der Kohle aus den Energiesystemen des Blocks festzulegen, und machten damit ein auf dem Klimagipfel in Glasgow gemachtes Versprechen rückgängig.
Aber irgendwann wird ein Wendepunkt erreicht sein, und die Öffentlichkeit, die von der Realität überfallen wird, wird erkennen, wohin das Establishment sie führt. Sie werden sich die kalte, dunkle, elende Netto-Null-Welt ansehen, die Norman Fenton beschrieben hat, und sich weigern, weiter zu gehen. Stattdessen werden sie auf den Weg zurückkehren, den sie in der Vergangenheit gewählt haben, den Weg zu Freiheit und Wohlstand. Die etablierten politischen Parteien können die Unvermeidlichkeit dieser Umkehrung nicht erkennen, aber schließlich müssen sie sie akzeptieren und hinterherhinken, sonst werden sie irrelevant werden.