Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass der geplante Ausbau der Windenergie- und Solaranlagen ohne eine geeignete Energiespeicherung in einem für die Verbraucher teuren Desaster enden wird. Eine geeignete, zudem wirtschaftliche Energiespeicherung ist Wunschdenken.
Betrachten wir als Beispiel die Stromerzeugung im Juli 2024, auf die Rolf Schuster mit seinen nachfolgenden Diagrammen hinweist. Am Freitag, 23.Aug. lieferten Wind + Solarenergie in der Spitze 69,3 GW in das deutsche Stromnetz. Der Bedarf oder Last erreichte 63,7 GW. Wind+ Solar lieferten ca. 6 GW über den Bedarf. Vergleicht man die Prognosen mit den Ist-Zahlen, mussten ca. 6 GW der Wind und Solarenergie abgeregelt werden (linke Bildhälfte). Und das wird zunehmend zu einem Problem nicht nur in Deutschland auch im europäischen Verbundnetz. Die rechte Bildhälfte zeigt die zeitgleiche französische Situation, wo die Differenz zwischen Wind- und Solarstrom, der Last (obere schwarze Kurve), im Wesentlichen durch Kernenergie ausgeglichen wird.
Da es keine Speichermöglichkeiten gibt und das Stromnetz, trotz Behauptung grüner Politiker kein Speicher ist, werden die zusätzlichen Kosten auf den Stromkunden und Steuerzahler abgewälzt.
Der Physiker Friedrich Keller hatte im Jahr 2012 die deutsche Energiewende wie folgt beschrieben:
„Die Energiewende wurde begonnen, ohne die elementarsten Voraussetzungen für ein Vorhaben dieser Größenordnung zu schaffen.
- Es gab und gibt keinen Projektverantwortlichen,
- keinen umfassenden sachlich-zeitlichen Projektablaufplan,
- keine Engpassanalyse,
- keine Kostenanalyse
- und schon gar keine Kosten/Nutzen-Analyse,
- keine Koordination der Maßnahmen in den deutschen Gebietskörperschaften und
- keine Koordination der zwischenstaatlichen Maßnahmen.
Alles wesentliche Voraussetzungen, ohne deren Erfüllung auch kleinere Infrastrukturprojekte zum Scheitern verurteilt wären.
Mit anderen Worten: Zur Verbesserung der Reputation Deutschlands auf dem Gebiet der Infrastrukturprojekte ist kein Projekt ungeeigneter als die „Deutsche Energiewende“!
Nun werfen wir noch einen Blick auf das letzte August-Wochenende 2024. Das zeigt mit erschreckender Deutlichkeit,
wie sich das in langen Berufsjahren erworbene Fachwissen durch eine ideologiegetriebene Politik buchstäblich in Rauch auflöst. Mit jedem weiteren Ausbau der Windenergie- und Solaranlagen häufen sich die negativen Strompreise, alles zu Lasten der Verbraucher. Insbesondere mit dem stark wachsenden Anteil von Solarstrom fallen an sonnigen Tagen die Preise auf dem Strommarkt drastisch. Mit dem Verkauf des Photovoltaikstroms lässt sich in diesen Phasen kein Geld verdienen. Bereits im vergangenen Jahr mussten die Netzbetreiber an 301 Stunden des Jahres auf jeglichen Verkaufserlös verzichten und sogar noch Geld für die Entsorgung dazu zahlen. In diesem Jahr wurde der Rekordwert von 2023 bereits im Juli gebrochen. Ausführlich haben wir diese Situation in dem Bericht „Fehlanreize der “grünen” EE-Förderung“ erläutert.
Das Handelsblatt berichtete: Rekord im Juli: So viel Strom aus Sonne wie nie zuvor.
Die erschreckende Wahrheit über diesen Rekord: Im Juli kostete „die Kugel Eis“ (Trittins Vergleich) ca. 18,71 €/Kopf.
Nach Abschätzung von Rolf Schuster wird sich der Gesamt-Zuschuss aus Steuermitteln zum EEG
im Jahr 2024 ca 23 bis 24 Mrd € erreichen. Bisher wurden ca. 10 Mrd € im Haushalt eingestellt.