Gedanken zur Bonner Erklärung zur Forschungsfreiheit

EU-Ministerinnen und Minister für Forschung bestärkten auf der EFR Ministerkonferenz am 2o.1o.2020 die Freiheit der Forschung. Zur Stärkung der Forschungsfreiheit wurde die „Bonner Erklärung“ [1] [2] auf den Weg gebracht.

Dr. rer.oec., Ing. Dietmar Ufer machte sich dazu nachfolgende Gedanken:

„Diese Gedanken sind zwar von allgemeiner Bedeutung, werden jedoch aus dem Gesichtswinkel eines ehemals auf dem Gebiet der Energiewirtschaft tätigen Forschers und seinen langjährigen Erfahrungen formuliert.

Bei der „Bonner Erklärung zur Forschungsfreiheit“ handelt sich um ein Papier mit grundsätzlich richtigen und notwendigen Forderungen, die eigentlich für die Europäische Union oder Deutschland als selbstverständlich anzusehen sind und daher keiner weiteren Hervorhebung durch ein offizielles, von Ministern unterschriebenes Dokument bedürften. Jedoch weiß jeder in der Forschung Tätige, dass die Forschungsfreiheit tatsächlich immer wieder verletzt wird.

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Hat die Kohle Zukunft? Ein Fachmann berichtet

Der deutsche Strommix setzte sich 2019 zu 46% aus erneuerbaren Energien und zu 54% aus konventionellen Energieträgern zusammen. Der konventionelle Energiemix besteht aktuell aus Stein- und Braunkohle, Erdgas, Kernkraft (Abb.).

Strommix Deutschland 2019

Der Kernenergiebeitrag ist fast 14 %, der Kohlebeitrag fast 30 %. Mit Kernenergie ist, trotz CO2-freier Stromerzeugung 2022 Schluss, bis 2038 soll auch die Kohle nicht mehr zur Stromerzeugung herangezogen werden. Für die Stromerzeugung stehen dann ausschließlich die erneuerbare Energie und das Erdgas zur Verfügung. Erstere ist, da überwiegend wind- und sonnenabhängig, anerkanntermaßen nicht grundlastfähig. Bliebe nur das teure importierte Erdgas, vorwiegend aus Osteuropa, zur sicheren Stromerzeugung. Was Deutschland mit dieser Energiepolitik an CO2-Emissionen einspart, ist so viel wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, global also nicht erkennbar. Da politisch der völlige Verzicht auf fossile Energiequellen zur Stromerzeugung angestrebt wird (Decarbonisierung), laufen wir einer höchst fragwürdigen und unsicheren Stromerzeugung entgegen.

Das Thema „Die Zukunft von Energie und Kohle“ ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere in einer Zeit, in der die westlichen Volkswirtschaften mit einer zweiten Welle zu kämpfen haben und die industriellen und persönlichen Auswirkungen von Covid19 berücksichtigt werden.

Bitte nehmen Sie sich 30 Minuten Zeit, um die Keynote-Präsentation von Dr. Lars Schernikau auf der Coaltrans-Konferenz in diesem Jahr online zu sehen: <https://youtu.be/T6PEyEPirik>

 

Peinliche UN-Berichterstattung

In den letzten Tagen erschienen Medien-Meldungen, neue UN-Katastrophenforschungen würden zeigen, dass die Klimanotfälle in den letzten 20 Jahren „erstaunlich“ gestiegen seien.

Der neue Bericht der Vereinten Nationen über die „Human Cost of Desasters“ [1] wurde als „peinlich“ und „ein Katalog von Fehlern“ beschrieben, nachdem die Schlagzeile eines „erstaunlichen Anstiegs klimabedingter Katastrophen“ durch eigene Daten widerlegt wurde [2].

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Globalisierung der Gefühle. Wie die Massenmedien die Weltgesellschaft konstruieren

Worum geht es? Zwei Kernsätze aus einem unverändert aktuellen Aufsatz aus dem Jahr 2005, die Lust auf mehr machen:

Das Zeitalter der Massenmedien ist das Zeitalter des Entrüstungspessimismus und der Angstrhetorik. In der Welt der Warner und Mahner wird die Apokalypse zur Ware.

In der Mediendemokratie werden politische Probleme nicht durchdacht, sondern gefühlt. Das erreicht man am einfachsten durch die Moralisierung eines Problems. Sie ermöglicht auch denen, die von der Sache nichts verstehen, an der Diskussion teilzunehmen. Moralisierung ist also eine Serviceleistung für Inkompetente.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors Prof. Dr. Norbert Bolz

Prof. Dr. Bolz ist ein deutscher Medien-und Kommunikationstheoretiker sowie Designwissenschaftler. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2018 lehrte er als Professor für Medienwissenschaften an der TU Berlin.

Von Globalisierung oder Weltgesellschaft kann man sinnvoll reden, seit es die elektronischen Massenmedien gibt. Sie synchronisieren die Eigenzeit mit der Weltzeit. So macht uns das Fernsehen zu Zuschauern der Prime-Time-Aktivisten, zum Beispiel der Terroristen, die unsere Zukunft als Drohung verkörpern. Hier wird für jeden sichtbar, dass die Zukunft immer mehr die gemeinsame aller Menschen ist – und genau das meint der Begriff Weltgesellschaft.

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Britischer Premier entfacht mediale Entrüstung

Eine interessante Meldung aus Großbritannien, die auch den Deutschen zu denken geben sollte:

Die Ankündigung des britischen Premierministers Boris Johnson vom 6. Oktober 2020, jedes Haus bis 2030 mit Windstrom zu versorgen und dass er mit „Sturmgeschwindigkeit“ arbeiten werde, um seine „grüne industrielle Revolution“ einzuleiten, hat in Medien [1] einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen.

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Deutschland nur Zaungast bei der Entwicklung kleiner Reaktoren

Die Rede ist von der Entwicklung kleiner Kernreaktoren mit der Bezeichnung „Small Modular Reactor“ (SMR) unter anderem in China, Kanada, Russland und USA, die jetzt wieder Fahrt aufnimmt und für Leistungen bis 300 MWe pro Einheit konzipiert sind. Kleine Reaktoren sind im Prinzip nichts Neues. Sie wurden für spezielle Aufgaben und Einsätze (Militär, Raumfahrt, Marine, ablegene Standorte) entwickelt, gebaut und betrieben. Die Vielfalt der entwickelten Technologien wurde in 2011 bereits von G. Keil in einem Überblick zusammengestellt. Das jetzige Interesse rührt von ihren Einsatzmöglichkeiten her, für Einsatzgebiete, bei denen große Kernkraftwerke ungeeignet oder unrentabel wären. Wie kam es dazu?

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Die EEG-Reform 2020 greift „eindeutig zu kurz“

Seit dem Jahre 2000 existiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das Gesetz garantiert Erzeugern von Strom aus erneuerbaren Energien die vorrangige Einspeisung und Abnahme des Stroms sowie eine Garantievergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren. Bisher wurde das Gesetz viermal geändert, was zweifellos Rückschlüsse auf die Gesetzesqualität zulässt. Die Kritik an dem Gesetz und seinen Folgen reißt nicht ab.

Die nunmehr beschlossene fünfte Novelle, die auch eine Absenkung der EEG-Umlage im kommenden Jahr vorsieht, soll nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ein „klares Zukunftssignal für mehr Klimaschutz“ sein. Noch „vor dem Jahr 2050“ soll schließlich der gesamte in der Bundesrepublik verbrauchte und produzierte Strom klimaneutral sein. PV Magazin sieht in Altmaier’s Erklärung „eine unverantwortliche Täuschung der Öffentlichkeit“.

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Niederlande plant neue Kernkraftwerke

Nach einem Bericht der WNN [1] erwägen die Niederlande den Ausbau der Kernenergie in ihrem Energiemix, so ein Schreiben des Ministers für Wirtschaft und Klimapolitik, Eric Wiebes, das letzte Woche dem niederländischen Parlament vorgelegt wurde, zusammen mit einem Bericht der Berater Enco. Das Kabinett wird nun einen Antrag vorbereiten, in dem das Land aufgefordert wird, eine Marktkonsultation durchzuführen, um das kommerzielle Interesse an nuklearen Neubauten zu bewerten.

Der Enco-Bericht [2] besagt, dass mit der „Systemkostenkorrektur“ die Niveaukosten für Strom aus Kernenergie 74 EUR / MWh (86 USD / MWh) betragen, was mit 85 EUR / MWh weniger ist als Offshore-Wind.

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Endlagerung: BGE stellt Teilgebiete vor

Zum „Zwischenbericht Teilgebiete“ der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vom 28.09.2020 erklärte die Kerntechnischen Gesellschaft in ihrer Fachinformation 18/2020:

„Wie schon länger von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) angekündigt, wurde heute von der BGE der Zwischenbericht Teilgebiete veröffentlicht. Es handelt sich um eine umfangreiche Studie zu potentiell für die Endlagerung geeigneten Teilgebieten in Deutschland auf Basis der vorhandenen geowissenschaftlichen Daten aus öffentlichen und privaten Quellen. Der Zwischenbericht stellt gewissermaßen die Phase 0.5 im Standortauswahlverfahren dar, an dessen Ende nach Abschluss der dritten Phase – der untertägigen Erkundung – der Bundestag über einen auszuwählenden Standort entscheiden soll.

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Inakzeptable Folgen der Null-CO2-Emissionspolitik

Sind sich Politiker und Klimaschützer der gewaltigen Dimensionen ihrer Forderungen, die CO2-Emisssionen bis 2050 möglichst auf Null zu bringen, überhaupt bewusst? 2017 und jüngst rissen wir dieses Thema hier und hier bereits an.

Um die Konsequenzen der Dekarbonisierungspolitik nicht immer nur durch die deutsche Brille zu sehen, lassen wir im Folgenden Gautam Kalghatgi [1] zu Wort kommen, der die Auswirkungen für Großbritannien eindrucksvoll erläutert [2]:

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