von Dr. agr. Rainer Six und Dr.- Ing., Dr. rer. pol. Herbert Backhaus
Die den deutschen Stromverbrauchern regierungsamtlich verordnete Energiewende ist die Folge des weder technisch noch wirtschaftlich oder ökologisch (Klimaschutz) begründeten Ausstiegs aus der Kernenergie. Um den deutschen Stromverbrauch zu- künftig decken zu können, sollen vermehrt alternative Energieträger eingesetzt werden. Im Wesentlichen sind dies Wind und Sonne, aber auch nachwachsende Energie-Rohstoffe, die sogenannte Biomasse. Der so alternativ produzierte Strom soll die kerntechnische und fossile Erzeugung ersetzen. Die Versorgungssicherheit jedoch ist aber aufgrund der wetter- und tageszeitabhängigen Verfügbarkeit von Wind- und Solarstrom nicht gegeben. Bei der Stromerzeugung mit Biomasse ist der hohe Flächenverbrauch und der hohe Energieaufwand bei seiner Anpflanzung, Ernte und Verarbeitung in Rechnung zu stellen. Biomasse hat gegenwärtig einen Anteil von ca. 7% am Bruttostromverbrauch in Deutschland. Für die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind und Sonne stehen in Deutschland mehr als 60.000 MW an installierter Leistung zur Verfügung. (Dies würde einer Leistung von etwa 54 Kernkraftwerken entsprechen.) Dennoch leisten sie gemeinsam nur einen Beitrag von ca. 12% am Bruttostromverbrauch. Der wetterabhängig aber bedarfsunabhängig erzeugte Strom ist oft zu wenig, aber meist zu viel. Der Überschuß müsste also gespeichert werden, wofür – nach dem derzeitigen Stand der technischen Entwicklung – nur Pumpspeicher-Kraftwerke zur Verfügung stehen oder muß bei Überschuß zu Dumpingpreisen, unentgeltlich oder sogar mit Negativpreisen an der Strombörse gehandelt werden. Die in Spitzen erzeugten Strommengen, die im eigenen Land auch bei Volllast nicht genutzt werden können, werden als “Exportschlager“ gepriesen.