Die Ukraine sitzt auf riesigen Gasreserven

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So titelte die Neue Zürcher Zeitung (nzz) einen Bericht vom 20.10.2020 [1]. In der aktuellen europäischen Energiekrise könnte dieser Sachverhalt starke Bedeutung erlangen. Kurios nur, dass in der Aufstellung der weltweiten Länder mit den größten konventionellen Erdgasressourcen im Jahr 2020 von statista die Ukraine unerwähnt ist. Wurde sie vergessen? „Dass das riesige Land auch über beträchtliche Gasreserven verfügt, ist kaum bekannt,“ aber einen Grund dafür nennt auch die Zeitung nicht.

Betrachtet man die gewaltigen Erdgasreserven im asiatischen Teil Russlands als außereuropäische Lagerstätte, dann verfüge die Ukraine heute über die zweitgrößten bekannten europäischen Erdgasvorkommen. „Ende 2019 enthielten die bis dahin erkundeten ukrainischen Lagerstätten 1,09 Billionen Kubikmeter Erdgas. Dies ist ein Betrag, der innerhalb Europas nur den bekannten norwegischen Ressourcen von 1,53 Billionen Kubikmetern nachsteht,“ wie die nzz berichtete.

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Was von apokalyptischen Vorhersagen zu halten ist

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Der Begriff »apokalyptein« stammt aus dem Griechischen und bedeutet »entschleiern« oder »aufdecken«, der »apokalyptische Ton« ist demnach ein offenbarender Ton. Er offenbart die Voraussage über das drohende Ende. Die Betonung der katastrophalen Zukunft wird, zumal in der Klimadiskussion, genutzt, um (mehr oder weniger) wissenschaftlichen Arbeiten mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, was in den Medien besonders verfängt. Aber auch, um den Menschen auf drastische Weise vor Augen zu führen, was geschieht, wenn so weitergelebt und gehandelt wird wie bisher.

Dass hinter den extrem stark übertriebenen Darstellungen, gleich, um welche Erscheinungen es geht, knallharte wirtschaftliche und politische Interessen stecken, ist den Wenigsten bewusst. Erschrocken über den psychischen Schaden den der ständige „Klima-Alarmismus“ in der Bevölkerung auslösen kann, hat bei Michael Shellenberger dazu geführt, sich offiziell im Namen von Umweltschützern überall für die Klimaangst zu entschuldigen, die „wir in den letzten 30 Jahren verursacht haben“.

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Was hat Wasserstoff mit einem toten Wal zu tun?

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Wie der Ansturm auf Wasserstoff von Andrew Orlowski gesehen und beurteilt wird, beschreibt er in einem Artikel des The Daily Telegraph [1] auf humorvolle und treffende Weise:

Ingenieure werden selten sagen, dass etwas unmöglich ist, selbst wenn Ihr Vorschlag eine sehr schlechte Idee ist. Informatiker in Stanford und am MIT entwickelten dafür in den 1970er Jahren einen wunderbaren Ausdruck, für eine Aufgabe, die technisch machbar, aber höchst unerwünscht war. Sie nannten es “einen toten Wal einen Strand hinuntertreten” (“kicking a dead whale down a beach”). Das Folklore-Kompendium The Hacker’s Dictionary definiert dies als einen “langsamen, schwierigen und ekelhaften Prozess”. Ja, man kann es so machen, aber realisieren will man es nicht.

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Keine Stromversorgungssicherheit ohne grundlastfähige Stromerzeugung

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Die Mehrfachauslegung sicherheitstechnischer Einrichtungen ist ein ehernes Prinzip in der Sicherheitsphilosophie. Wenn immer möglich sollte die Mehrfachauslegung auf verschiedene Techniken beruhen (Diversität), damit ein und der gleiche Fehler/Ausfall nicht gleichzeitig in mehreren Teilen einer Gesamtanlage auftreten kann.

Ein typischer Anwendungsfall ist die Stromversorgung von Sicherheitseinrichtungen. Fällt der Strom des öffentlichen Netzes aus, muss die Notstromversorgung mit Dieselgeneratoren einspringen. Bei deren Ausfall übernehmen Akkus (vorübergehend) die Stromversorgung.

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Keine beobachteten Klimatrends in den letzten 30 Jahren

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Eine systematische Überprüfung von Klimatrends und Beobachtungsdaten durch einen bedeutenden Klimawissenschaftler hat keine Beweise gefunden, die die Behauptung einer Klimakrise stützen. Seine Bewertung der Klimatrends zeigt, wie wenig sich in den letzten 30 Jahren verändert hat. Der gewohnheitsmäßige Klimaalarmismus wird hauptsächlich durch die Computermodellierung der Wissenschaftler und nicht durch Beobachtungsbeweise angetrieben.

In seinem jährlichen Bericht zur Lage des Klimas untersuchte Ole Humlum, emeritierter Professor an der Universität Oslo, detaillierte Muster von Temperaturänderungen in der Atmosphäre und den Ozeanen zusammen mit Trends bei den Klimaauswirkungen. Nachfolgend eine Kurzfassung seines Berichtes [1]:

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Italien: Nuklearforschungsförderung trotz KKW-Verbot

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Das Besondere an der folgenden Mitteilung [1] ist, dass obwohl es in Italien ein Verbot für den Betrieb von Kernkraftwerken besteht, die staatliche nukleare Forschung davon unbeeinflusst weiter betrieben wird:

Das italienische Forschungszentrum Enea und das in Großbritannien ansässige Start-up Newcleo haben Mitte März 2022 eine Kooperationsvereinbarung über die Entwicklung eines kleinen, bleigekühlten Schnellen Reaktors der Generation IV abgeschlossen [1].

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Ein Vergleich der Treibhauswirksamkeit von Kohle und Gas

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Eine neue wissenschaftliche Untersuchung von Dr. Lars Schernikau und Professor William Smith (Washington University, St. Louis), “Climate Impacts of Fossil Fuels in Today’s Energy Systems”[1], die kürzlich von Experten begutachtet und veröffentlicht wurde, gibt ein Beispiel dafür, wie verzerrend und kostspielig Energiepolitik sein kann, wenn sie versucht, ökologische Herausforderungen zu berücksichtigen, ohne den gesamten Lebenszyklus von Energiesystemen und alle verfügbaren Informationen zu berücksichtigen.  Als einfaches Untersuchungspapier präsentiert, verwendet es nur offiziell gemeldete IPCC- und IEA-Informationen über das globale Erwärmungspotenzial von Treibhausgasen (THGs) und die gemeldeten anthropogenen (vom Menschen verursachten) Kohlendioxidemissionen (CO2) und Methan (CH4). (Siehe dazu die Anmerkung am Textende.)

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Utopische Netto-Null-Träume…

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…oder wie China den Westen aufs Glatteis führt.

Es ist verbreitete Meinung, das auf der Pariser Konferenz von 2015 beschlossene 1,5 Grad-Ziel für die maximale Erwärmung bis 2100 sei ein vom IPCC aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse vorgegebenes Ziel.

„Das stimmt so nicht. Die IPCC hat nie aus eigener Initiative ein 1,5 Grad-Ziel gefordert. Das tat vielmehr die Politik auf der Pariser Klimakonferenz“, erläuterte Rhonheimer in der Welt am Sonntag vom 7.11.2021.

Nach der Konferenz wurde die IPCC gebeten, einen Bericht darüber zu erstellen, was zu tun sei, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Die Antwort erfolgte in 2018:

Drastische Maßnahmen auf globaler Ebene müssten ergriffen werden – ein weitgehender Umbau der Wirtschaft unter Führung staatlicher Vorgaben mit allen damit verbundenen ökonomischen und sozialen Unsicherheiten sowie tiefgreifenden Veränderungen unserer Lebensgewohnheiten.

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Verzicht auf Kernenergie und Kohle wäre ein schwerwiegender Fehler

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Zugegeben, auf den ersten Blick ist die folgende Grafik für jene verwirrend, die nicht mit der Stromerzeugung und der Zusammensetzung des Stromes vertraut sind. Gleichwohl gibt sie –bei Geduld und gutem Willen – einen informativen Einblick in die momentane Situation und die Voraussetzung für eine rund um die Uhr sichere Stromversorgung.

Die Grafik stellt unter Einbezug aller regenerativen Stromeinspeisungen, über die Deutschland verfügt, die Energieanteile an der Stromerzeugung dar, die der energiewirtschaftlich relevanten Stromabrechnung im Stunden- Raster im Januar 2022 zugrunde liegt (Grafiken anderer Monate unterscheiden sich nicht grundlegend):

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Brief an den Bundeskanzler zum Weiterbetrieb deutscher Kernkraftwerke

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Bundeskanzleramt
Bundeskanzler
Olaf Scholz

Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin

Berlin, 21. März 2022

 

Offener Brief an den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland,
Herrn Olaf Scholz, zum Weiterbetrieb deutscher Kernkraftwerke

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

mit diesem Schreiben möchten wir, der Branchenverband Kerntechnik Deutschland e.V. (KernD), an Sie eindringlich appellieren, im Angesicht der potentiell gefährlichen Lage bei der Energieversorgung unseres Landes die aktuelle Position der Regierung betreffend Kernenergienutzung zu überdenken und alle Schritte sofort einzuleiten, um sich für eine Notsituation vorzubereiten.

Um in einer weiter eskalierenden Situation als Folge des Krieges um die Ukraine, die zu Lücken in der Stromversorgung durchaus noch dieses Jahr, ungünstigstenfalls im kommenden Winter 2022/2023, führen kann, gewappnet zu sein, müssen alle verfügbaren Energiequellen genutzt werden. Bei der Stromversorgung sind dies auch zweifelsohne deutsche Kernkraftwerke, die mit ihrer Verfügbarkeit rund um die Uhr, zudem dabei auch klimaschonend, nicht nur das Stromnetz im Notfall stabilisieren, sondern auch mit ihrer Erzeugung einen nicht unerheblichen Teil des Grundlastbedarfs decken können. Kernkraftwerke können mittels eines sogenannten Streckbetriebs sowie ggf. brennstoffsparender Fahrweise in diesem Sommer dann mindestens bis nächstes Frühjahr problemlos weiterbetrieben werden. Falls gewünscht, können sie durch Nachladung mit neuen Brennelementen auch durchaus noch weitere Jahre zur Sicherheit der deutschen sowie europäischen Stromversorgung beitragen und dabei gleichzeitig die Abhängigkeit von Einfuhren fossiler Energieträger reduzieren. Diese Maßnahme könnte sofort beschlossen und kurzfristig umgesetzt werden. Anders als beispielsweise die derzeit angedachten neuen Flüssiggasterminals oder auch Zubauten an Erneuerbaren Energien mit damit verbundenem Netzausbau.

Wir hatten als Industrie unser Hilfsangebot des Weiterbetriebs deutscher Kernkraftwerke bereits am 4. März publik gemacht. In einem Prüfvermerk mit dem Titel “Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs” hat die Bundesregierung kurz darauf der Öffentlichkeit einen Katalog von Hinderungsgründen vorgelegt, der nach unserer Ansicht vielfach fachlich nichtzutreffend ist und vor allem der derzeit kritischen Lage nicht gerecht wird. Wir haben daraufhin den Prüfvermerk eingehend kommentiert und dies veröffentlicht.

Auch wenn wir alle hoffen, dass der Ukraine-Konflikt möglichst bald beigelegt werden kann, ist das aktuell nicht mehr als ein Wunsch. Und auch das Streben nach einer Reduzierung des Gasverbrauchs und der Gasimporte im Sinne des Klimaschutzes ist nicht kurzfristig zu realisieren. Solche Maßnahmen müssen unbedingt von einer sicheren und verlässlichen Energieversorgung flankiert sein.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, bitte sorgen Sie jetzt für die Grundsatzentscheidung für einen Weiterbetrieb von Kernkraftwerken zur Energiesicherung, damit die erforderlichen Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Dr. Thomas Behringer

Geschäftsführer KernD e.V.