Naturschutz als Staatsziel – mit unerwarteten Folgen

Unter diesem Titel veröffentlichte der Deutsche Arbeitgeberverband (DAV) in seiner Kolumne “Die Energiefrage 63”, die von Dr. Björn Peters, Ressortleiter Energiepolitik beim DAV verfasst wurde *). Die Energiefrage 63 im Wortlaut:

 

Hessen hat im vergangenen Monat abgestimmt. Während an Kommentaren zum Ausgang der Landtagswahl kein Mangel ist, wollen wir uns heute mit einer der parallel stattgefundenen Volksabstimmungen beschäftigen. In die hessische Landesverfassung wurde als ein Staatsziel der Naturschutz aufgenommen, ähnlich wie bereits von einem Vierteljahrhundert in Artikel 20a des Grundgesetzes. Doch dieses Staatsziel könnte für die Ausbaufreunde von Solar- und Windkraft unerwartete und sehr negative Folgen haben.

Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist heute nicht nur den Bürgern enorm wichtig, sondern sollte auch Grundlage allen staatlichen Handelns sein. Hierfür sorgen umfangreiche Staatsziele und das Bundesnaturschutzgesetz. Zuletzt wurde das Staatsziel Nachhaltigkeit am vergangenen Wochenende in die hessische Landesverfassung aufgenommen. Wörtlich heißt es in der Vorlage, die wohl mit großer Mehrheit von den Bürgern aufgenommen wurde, „Der Staat, die Gemeinden und Gemeindeverbände berücksichtigen bei ihrem Handeln das Prinzip der Nachhaltigkeit, um die Interessen künftiger Generationen zu wahren“.

Soweit die Theorie. Dass tatsächlich gerade unter der angeblichen Maßgabe der Nachhaltigkeit mit der hiesigen Energiepolitik erhebliche negative Eingriffe in die Natur, die Artenvielfalt und den Wasserhaushalt vorgenommen werden, ist ein Grundwiderspruch, der eine Angriffsfläche für fehlgeleitete Entscheidungen der öffentlichen Hand bietet. Es geht hier bei vor allem um drei Bereiche:

Weiterlesen

Erneuerbar sind nur Illusionen. Die “Zukunftstechnologie” Windkraft steht vor unlösbaren Problemen.

Beim Beginn der Energiewende beruhten die visionären Träume der Politiker auf zwei “Zukunftstechnologien”, die die Umwandlung der gesamten Energiewirtschaft in ein Öko-Paradies garantierten: Solarenergie und Windenergie. Beides von der Natur kostenlos bereitgestellt („Die Sonne schickt keine Rechnung“; die Leser erinnern sich. Dass es dann die Chinesen sein würden, konnte ja keiner ahnen.). Und noch mehr Umweltfreundlichkeit war schlicht nicht möglich. Deutschland werde der Welt die größte Erfolgsgeschichte der Wirtschaftspolitik demonstrieren.

Dass so etwas tatsächlich ernsthaft zur Politik der Regierung einer Industrienation werden konnte, hatte mehrere Gründe: Das Aufkommen einer Partei, die Umweltprobleme zu ihrem Hauptthema machte und geschickt mit der Angst als Überzeugungsmittel agierte – auch heute noch. Berichte über Umweltkatastrophen (Beispiel „Seveso“); Bücher wie „Der stille Frühling“; das Ozonloch; das angebliche Waldsterben – dessen Widerlegung als „Fake“ dennoch nichts an dessen Wirkung auf die Bürger ändert. Die bis heute unbewiesene und wissenschaftlich umstrittene Hypothese vom menschengemachten Klimawandel; die Angst vor „Strahlen“ jeder Art…Diese Liste ist unvollständig…
Dieses für Natur- und ingenieurwissenschaftlich nicht ausgebildete Personen – leider auch Politiker – undurchschaubare Dickicht von wahren und falschen Informationen führte immerhin dazu, dass erkannte Umweltschädigungen an ihrer Quelle bekämpft, minimiert und auch eliminiert wurden: Oft war die Industrie die Verursacherin, oft die Landwirtschaft, oft der gedankenlose oder ahnungslose Verbraucher selbst.

Auch die Energiewirtschaft musste sich daran beteiligen und insbesondere die Gesetze zur Luftreinhaltung aus der Regierungszeit von Willy Brandt erwiesen sich als außerordentlich wirksam.
Der Regierung Helmut Kohls war es vorbehalten, einen Schritt weiter zu gehen, indem sie die Entwicklung bestimmter, scheinbar besonders umweltfreundlicher Energietechniken zu fördern begann. Das war die Geburtsstunde des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) – dessen Geburtsfehler bezeichnenderweise bereits in dessen Namen liegt: Es gibt keine erneuerbare Energie. Die Sonne strahlt elektromagnetische Energie (Licht, UV, IR) ab, die durch Kernfusion (Wasserstoff zu Helium) erzeugt wird. Die dabei „verbrannte“ Masse ergibt sich aus Albert Einsteins berühmter Gleichung E=m c2.
Dabei wird nichts „erneuert“. Korrekt wäre „regenerative Energie“, die ohne unser Zutun kostenlos nachgeliefert wird, aber an ihrer Quelle selbstverständlich ständig neuen „Brennstoff“ verbraucht. Solarzellen sind folglich Energieumwandler;  Wasserkraftwerke, Dieselmotoren, Windmühlen, Kaminöfen, Brennstoffzellen und Heizstrahler sind es es ebenfalls.
Die Bezeichnung eines großen wirtschaftspolitischen Regierungsprogramms mit einem physikalischen Unsinnsbegriff beschreibt bereits das fachliche Niveau der Schöpfer der vielen Gesetzesparagraphen, die die Energiewende mit ihrem Fernziel eines überwiegenden Einsatzes „erneuerbarer Energien“ konzipierten.

Mittlerweile ist bereits eine der beiden Zukunftstechnik-Branchen, die hunderttausende von Jobs schaffen und ihre Produkte als Exportschlager weltweit verkaufen würden, bis auf kleine Reste aus Deutschland verschwunden: Die Produktion der Solarstrom-Photovoltaik-Zellen.

Weiterlesen

Altmaier redet Klartext – und schockt die Ökostrom-Lobby

Peter Altmaier ist jetzt Bundesminister für Wirtschaft und Energie. In dieser Funktion trat er am 16. April vor der internationalen Energiewende-Konferenz in Berlin auf und – wie viele schon befürchtet hatten –  seine energiepolitische Grundsatzrede enthielt eine Reihe von zuvor nicht von Spitzenpolitikern gehörten harten Aussagen und Bewertungen. Man erinnerte sich: Bereits als Umweltminister hatte er eine „Strompreisbremse“ gefordert und von den zu erwartenden „Billionen-Kosten“ der Energiewende gewarnt. Die bisherige Entwicklung hat ihn bestätigt.
Im Berliner Auswärtigen Amt waren rund 40 Minister und Staatssekretäre vieler Nationen versammelt und sie bekamen keineswegs das ansonsten übliche politische Selbstlob der Deutschen als „Vorreiter“ von Altmaier zu hören. Er vermied es sogar, wenigstens den Beitrag der teuren deutschen Maßnahmen, die dem sogenannten Klimaschutz dienen sollen, als im Weltmaßstab bedeutend darzustellen, was ja auch nicht der Fall ist.  Im Gegenteil: „Die Energiewende wird nur überleben, wenn sie global wird. Sie ist keine Lösung für einzelne Länder“ stellte er fest. Er behauptete auch nicht einmal, dass es bei der deutschen  Energiewende um Klimaschutz ginge – die allen bekannte magere CO2-Bilanz Deutschlands hätte damit auch nur den Eindruck unberechtigter Angeberei gemacht. Stattdessen erklärte er, dass das für ihn wichtigste Argument für die Energiewende „die Verbreitung von Wohlstand über die ganze Welt“ sei.
Dieses neue Argument dürfte jedoch keinen seiner Zuhörer beeindruckt haben, denn gerade Deutschland gilt bei etlichen Politikern im Ausland als abschreckendes Beispiel wegen der immensen Kosten von jährlich 25 Milliarden Euro, die den kleinen Leuten über ihre Stromrechnungen weggenommen und den wohlhabenden Profiteuren der EEG-Subventionen – Hausbesitzern, Landwirten, Solar- und Windstrom-Produzenten und
–Aktionären – zugeleitet werden. Das ist eine noch nie dagewesene staatlich organisierte Umverteilung von unten nach oben. Die ständig von den Parteien beschworene „soziale Gerechtigkeit“ ist das nicht gerade. Dazu sagte Peter Altmaier leider nichts.
Aber er sprach zum Schrecken etlicher Zuhörer von notwendigen Veränderungen. Er erwähnte das EEG nur insofern, dass dieses bislang „großzügigste Fördersystem weltweit“ für die „schwere Krise“ der Energiewende vor wenigen Jahren verantwortlich gewesen ist. Aus „diesen Fehlern der Vergangenheit“ könnten andere Länder lernen. Altmaier fuhr mit seiner Klartext-Rede fort und erwähnte explizit den „harten Kampf gegen Blackouts“, ein Thema, dass die Ökostromlobby fürchtet und niemals anspricht.
Schliesslich landete er noch einen letzten schweren Hammerschlag mit einer Voraussage: „Ich gehe davon aus, dass die erneuerbaren Energien in absehbarer Zeit , das heißt in den nächsten vier bis fünf Jahren, ihre Wettbewerbsfähigkeit vollständig erreicht haben, und dass wir dann imstande sein werden, erneuerbare Energien ohne zusätzliche Subventionen zu finanzieren.“ Das hörten die Subventionsprofiteure mit Empörung und Schrecken.
Anton Hofreiter, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, schimpfte pflichtgemäß.

Klartext ist etwas Schönes in der Politik. Reale Verbesserungen sind noch schöner. Es ist Peter Altmaier zu wünschen, dass ihm die Umsetzung seiner Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen von der GroKo ermöglicht wird.

Quelle:
Daniel Wetzel: „Keine Märchen mehr“; DIE WELT, 18.4.2018

Erneuerbare-Energien-Gesetz: Mehr Fluch als Segen

Die alternativen Energiequellen, Wind und Sonne, nach den technischen Möglichkeiten, nach den infrastrukturellen Voraussetzungen mit Verstand und Augenmaß eingesetzt, hätten den bestehenden Energiemix aus Kohle, Kernenergie, Gas und Öl sinnvoll ergänzen können.  So aber waren Fachunkundige am Werk, die die Folgen ihres Tuns unterschätzt haben und sich dabei von taktischen, populistischen oder ideologischen Motiven leiten ließen. Keine der drei zentral geforderten Grundsätze Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit der Stromversorgung wurden eingehalten. Im Gegenteil: Die Netzstabilität ist erheblich geschwächt, der Strompreis stark angestiegen und die CO2-Reduktionsziele sind bislang verfehlt. Die Bundesregierung hat sich mit dem EEG und dem Kernenergieausstieg in eine verhängnisvolle energiepolitische Position gebracht, aus der sie ohne Gesichtsverlust nicht mehr herauskommen wird. Vergleichbar Goethes Zauberlehrling, der die Geister rief, sie aber nicht mehr loswurde und mit einer vermeintlichen Korrektur seines Problems das Problem nur noch verschlimmerte.

Weiterlesen

Der Todfeind der Regierung: Die Physik

In der DDR gab es den Witz: „Wer sind die vier Todfeinde des Sozialismus?….. Frühling, Sommer, Herbst und Winter.“  Seit der friedlichen Revolution in diesem Land, bei der sich die Bevölkerung von der Partei- und Stasidiktatur befreite, sind diese Todfeinde arbeitslos geworden – aber sie kommen gerade in der ehemaligen „BRD“ wieder. Den Vortritt hat der Winter, der mit der Dunkelflaute zusammenarbeitet. Es sind aber leider wieder neue Todfeinde hinzugekommen, die ebenso wie die alten schon immer da waren – nur eben früher nicht als Feinde, sondern als eherne Grundpfeiler eines jeden Industrielandes. Es ist die Physik mit ihren Gesetzen.

Seit unsere Regierung beschlossen hat, anstelle der bisher üblichen Energiepolitik eine Energiewende zu veranstalten, befindet sie sich im Kampf mit den neuen Todfeinden, die daran Schuld sind, das buchstäblich alles, was man sich dazu an angeblich neuen Energiequellen ausgedacht hat, von der mitleidlosen Physik nicht nur behindert, sondern geradezu sabotiert wird.
Eine Reihe von Beispielen soll das veranschaulichen.

Erneuerbare Energien. So heißen Gesetze, so steht es als Titel in Regierungsberichten, so haben es folgsam die Medien übernommen. Aber erneuerbare Energien gibt es nicht. Was es aber gibt, das ist der 1. Hauptsatz der Thermodynamik. auch als Gesetz von der Erhaltung der Energie bekannt. Energie kann danach immer nur umgewandelt werden, wobei eine höhere Energieform (elektrische, mechanische, potenzielle Energie) stets nur in eine niedrigere Energieform umgewandelt werden kann, was mit Verlusten – vor allem in Form von Niedertemperaturwärme – verbunden ist. In solchen Umwandlungsprozessen bleibt die Energiemenge gleich; nichts daran ist „erneuerbar“.
Es ist bezeichnend, dass dieser mit der Energieerzeugung und –Versorgung befasste Politikbereich von vornherein eine physikalisch falsche Bezeichnung trägt. Als wollten die Verantwortlichen den Bürgern mitteilen: „Bitte kommt uns nicht mit der Physik – die gilt bei uns nicht.“

Weiterlesen

Energiepolitisches Manifest 2.1

Argumente für die Beendigung der Energiewende

Von Günter Keil – mit Beiträgen von Frank Endres, Harald Klinkert,
Michael Limburg, Burkard Reimer und Hans Stirnberg

Im Februar 2014 erschien das erste „Energiepolitische Manifest“ der Autoren G. Keil, M. Limburg und B. Reimer, das eine Abrechnung mit der deutschen Energiepolitik darstellte. Es wurde im Internet publiziert, auch als Broschüre gedruckt und fand ein starkes Echo, weil es den zahllosen Bürgern, die von sich aus die Sinnlosigkeit des deutschen Sonderweges und dessen negative Folgen für alle erkannten, eine umfangreiche Anzahl von Sachargumenten und verständlichen Erklärungen zu diesem nicht einfachen Gebiet bot.
Nicht alle der wichtigen Teilaspekte konnten damals behandelt werden und inzwischen ist über ein Jahr vergangen, in dem die deutsche Politik auf ihrem verhängnisvollen Weg unbeirrt weiter gegangen ist. Die angerichteten Schäden nehmen in ihrem Umfang dramatisch zu und immer neue Schädigungen von Mensch und Umwelt werden offenkundig – von den wirtschaftlichen Schäden ganz zu schweigen. Auch wurden die ursprünglichen Ziele – insbesondere der sogenannte Klimaschutz – weit verfehlt. Aber unbeirrt setzt die Regierung – immer unterstützt von den Medien – ihre ideologische und marktfeindliche Politik fort. Zwar hat der Widerstand z.B. seitens der Gewerkschaften deutlich zugenommen, aber noch wagt man es nicht, das unvermeidliche Scheitern der Energiewende einzugestehen.
Zeit also, eine thematisch wesentlich umfangreichere Fortsetzung des Manifests zu schreiben, in dem zu den behandelten Themen und Argumenten viele nutzbare Details dargeboten werden, wozu auch eine umfangreiche Liste an Informationsquellen für eigene weiterführende Recherchen im Web gehört.
Die Energiewende war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Wir möchten diesen Prozess beschleunigen.

Weiterlesen

Wirtschaftlichkeit solarthermischer Anlagen

Wirtschaftlichkeit solarthermischer Anlagen
Strom aus Photovoltaik und Wärme durch Solarthermie – das sind die zwei Energieformen, die die Strahlung der Sonne direkt nutzen. Bekanntlich soll die Sonne keine Rechnung schicken. Bedeutet das aber auch, dass diese Formen der Energieerzeugung rentabel sind? Dieser Beitrag beschränkt sich auf die Solarthermie. Betrachtet wird die Wirtschaftlichkeit von Anlagen im Gebäudebestand, die entweder nur die Warmwasserbereitung oder zusätzlich auch die Gebäudeheizung unterstützen. 

Weiterlesen

Die Säulen der Energiewende wanken

Der weitere Ausbau von Wind- und Solarstrom ist sinnlos.
von Günter Keil

Die Regierung hat bis heute die Stromerzeugung mit Windkraftanlagen und mit Photovoltaik-Modulen als die beiden Säulen der Energiewende definiert. Dementsprechend ist der weitere Ausbau beider Erzeugungssysteme das Kernstück der Energiepolitik.
Allen Ernstes sieht ihre Planung vor,
– bis 2025 den Anteil der „Erneuerbaren“ im Strombereich auf 40 – 45% zu bringen;
– und bis 2035 auf 55 – 60%.
– 2013 lag er bei 25,3%.

Es ist bereits mehrfach dargelegt worden, dass es sich dabei um eine katastrophale Fehlentscheidung handelt, weil die Versorgungssicherheit bedroht wird, weil die Kosten untragbar hoch werden und weil insbesondere der Ausbau der Windkraft nicht nur zu massiven Naturschäden, sondern auch sogar zu einer Bedrohung der Gesundheit der Menschen führt.

Obwohl das begründet und bewiesen  wurde, hat sich die Regierung bisher unbeeindruckt gezeigt.
Eine nähere Prüfung der bisherigen Entwicklung führt nun zu überraschenden Ergebnissen:

Wir verdanken Rolf Schuster die minutiöse Verfolgung und Darstellung der Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen, deren Verlauf er über mehrere Jahre durch Auswertung der EEX-Strombörsedaten sowie der Informationen von Übertragungsnetzbetreibern (z.B.TenneT) in zahlreichen  Grafiken dokumentiert hat. Auch in diesem Papier verwende ich mehrfach seine Dokumentationen.

Weiterlesen

Solarwärme: Die ungenutzte Alternative

 von Günter Keil

In mehreren Artikeln habe ich die seltsame ideologische Fixierung sowohl der rot-grünen als auch der schwarz-gelben Regierungen auf die Stromerzeugung behandelt. Man wollte unbedingt die sogenannten „erneuerbaren“ (regenerativen) Energiequellen zum vermeintlichen Klimaschutz stärker nutzen – aber jede dieser Quellen musste Strom liefern; nichts anderes kam in den Genuss der massiven Förderungen durch das EEG. Obwohl der weitaus größte Teil des Energieverbrauchs in die Wärmebereitstellung fließt, was eine schon immer bekannte Tatsache war.
So kam es zu einer dreifachen Fehlsteuerung der Energiepolitik:

– Die Nutzung der Sonnenenergie wurde allein auf die Photovoltaik (PV) beschränkt, also auf die Nutzung allein des sichtbaren Spektrums der Sonnenstrahlung, obwohl die Sonne weit überwiegend Wärmestrahlung zu uns schickt. Die volle Einstrahlung der Sonne erreicht in Deutschland etwa 1000 Watt pro m2; eine Leistung, die fast vollständig in einem Solarkollektor in Wärme umgewandelt wird. Die stromerzeugenden PV-Module können hingegen nur etwa 12% der Sonnenenergie in Gleichstrom umwandeln. Ein erhebliches Defizit dieser Technik. Der Preis für diesen Nachteil: Sehr wenig Strom nur um die Mittagszeit und das für sehr viel Geld – außer im Winter, in dem fast gar nichts mehr kommt – siehe Abb.1.

A3-1-PV Gesamt 7.2010-7.2012Vergrößerung: Mausklick auf die Grafik!

Abb.1: Leistung aller deutschen Photovoltaik-Anlagen von Mitte 2010 bis Mitte 2012. Obere Begrenzung des gelben Bereichs: Installierte Gesamtleistung. Totalausfall in den Wintermonaten.   Quelle: EEX
– Deutlich mehr Leistung erhält man zwar durch die Windräder – aber deren extrem starke Schwankungen, verbunden mit wiederholten Totalausfällen bei Flauten machen auch diese Technik vollkommen ungeeignet für die Stromversorgung eines Industrielandes. Zudem stellen die physikalisch bedingten Fluktuationen eine zunehmende Gefährdung der Netzstabilität dar. Und Speicher, die diese Schwankungen von Wind- und Solarstrom ausgleichen könnten, gibt es weder heute noch in ferner Zukunft.

– Die Nachteile des großflächigen Anbaus von Energiepflanzen sind oft eingehend beschrieben worden: Eine Verseuchung des Grundwassers durch Überdüngung, eine Bedrohung der Artenvielfalt durch die Silomais-Monokulturen, eine Verdrängung des konventionellen Ackerbaus durch die inzwischen für Landwirte unbezahlbaren Pachtpreise, die eine logische Folge der Subventionierung dieser absurden Energiepolitik sind. Aber zu diesen Nachteilen, zu denen auch ein kläglicher Energieertrag pro Fläche gehört, musste gemäß der Strom-über-alles-Doktrin auch noch die verlustreiche Verstromung des „Biogases“ Methan kommen, das man – wenn man es denn schon hat – ohne die verlustreiche Verstromung direkt in das Gasnetz einspeisen müsste.

Weiterlesen