Der Anomalierekord der globalen Erdtemperatur gibt weiterhin Rätsel auf. Wie aus der folgenden Grafik der NOAA seit Jahresbeginn hervorgeht, begann das Jahr 2023 mit einem nicht außergewöhnlichen globalen Temperaturdurchschnitt – aber ab Juni brachen alle Monate globale Rekorde. Der kühlere Jahresauftakt war so groß, dass sich erst im September abzeichnete, dass 2023 das wärmste Jahr werden könnte und damit den bisherigen Rekordhalter – 2016 – ein weiteres El-Niño-Jahr – übertrifft.
Erdtemperatur
Ökosysteme nehmen mehr CO2 auf als erwartet
Der Fachzeitschrift Science Advances [1] wurden nachstehende Forschungsergebnisse über das globale Potential der Photosynthese entnommen:
Pflanzen werden bis zum Ende des Jahrhunderts 20 Prozent mehr Kohlenstoffdioxid CO2 aufnehmen als vorhergesagt, was darauf hindeutet, dass bisherige Klimamodelle überschätzen, wie schnell sich der Planet erwärmen wird.
Globale Temperaturdatensätze durch unangepasste städtische Hitzeeffekte stark beeinflusst
Eine große neue Studie [1], an der 37 Wissenschaftler aus 18 Ländern beteiligt waren, kam zu dem Schluss, dass die globalen Temperaturschätzungen seit 1850 durch das Wachstum der städtischen Hitze dort, wo sich die Thermometer befinden, stark beeinflusst wurden.
Der von den Vereinten Nationen unterstützte Weltklimarat (IPCC) behauptet, dass die städtische Hitze weniger als 10 % der registrierten globalen Erwärmung ausmacht, aber die Wissenschaftler fanden heraus, dass diese Zahl eher bei 40 % liegt. Sie stellen fest, dass eine Mischung aus ländlichen und städtischen Temperaturen auf einen langfristigen Erwärmungstrend von 0,89 °C pro Jahrhundert hinweist, während eine rein ländliche Sammlung nur einen Anstieg von 0,55 °C im gleichen Zeitraum zeigt.
Physikalische Erkenntnisse über die Sonnenaktivität
Die Lektüre des Artikels von Professorin Valentina Zharkova [1] setzt physikalische Kenntnisse auf dem Gebiet der Sonnenforschung voraus. Die (übersetzte) Zusammenfassung bestätigt die bereits in früheren Artikeln auf dieser Webseite geäußerte Erwartung (hier, hier) niedriger Erdtemperaturen in den nächsten Jahren:
Der Treibhauseffekt – eine molekulare Analyse
Ausgangssituation
Der Planet Erde verhindert mit seiner Lufthülle, dass es am Tage zu heiß und nachts zu kalt wird. Die eingestrahlte Sonnenenergie gelangt gefiltert auf die Erdoberfläche und wird verzögert von ihr abgegeben. So entsteht in den unteren Schichten der Atmosphäre ein Klima wie in einem Treibhaus, wo sich das Leben entwickeln konnte. Störungen in der Funktion des Treibhauses könnten eine global und digital vernetzte Milliardenbevölkerung empfindlich treffen.
In den letzten 150 Jahren wurde eine Erhöhung der globalen Temperatur um etwa 1 Grad beobachtet. Im gleichen Zeitraum wuchs die Konzentration des Kohlendioxids in der Luft von 280 auf 400 Vol.-ppm. Das lastet man der Industriellen Revolution mit Nutzung von Kohle, Öl und Gas an. Was nicht gesagt wird: In der Mitte des 19. Jahrhunderts endete die Kleine Eiszeit. Diese Abkühlphase nach dem Mittelalter war besonders auf der Nordhalbkugel durch 1 bis 2 Grad tiefere Temperaturen im Vergleich zur Gegenwart charakterisiert.
Die Erdtemperatur: Zielverfehlung
In Net Zero Watch [1] setzte sich Lennart Bengtsson*) kritisch mit dem 1,5 °C-Ziel auseinander:
Es ist nichts falsch daran, sich Ziele zu setzen. Es ist jedoch wichtig, zunächst sicherzustellen, dass die Ziele vernünftig und vor allem realisierbar sind. Das Formulieren irrelevanter Ziele – oder Ziele, die aus wissenschaftlichen, technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht erreicht werden können – nützt niemandem, schon gar nicht den Bürgern des Landes oder der Weltbevölkerung. Es hilft überhaupt nichts, egal wie geschickt die Parolen formuliert sind.
Das vielleicht unglücklichste Beispiel ist das sogenannte 1,5°C-Ziel, das keine wissenschaftliche Grundlage hat, sondern lediglich ein politischer Trick ist. Ich sage das aus folgenden Gründen:
2022 war das siebwärmste Jahr der 44-jährigen Satellitenaufzeichnung
Der Dezember 2022 beendete das Jahr mit einer globalen troposphärischen Temperaturanomalie von +0,05 ° C über dem Durchschnitt von 1991-2020, der gegenüber dem Novemberwert von +0,17 ° C lag.

Die durchschnittliche Anomalie für das Jahr betrug +0,174 ° C, was 2022 zum siebwärmsten Jahr der 44+ Jahre globalen Satellitenaufzeichnung macht, die Ende 1978 begann. Die anhaltenden Bedingungen in La Nina im Pazifischen Ozean haben dazu beigetragen, die globalen Durchschnittstemperaturen in den letzten zwei Jahren zu senken.
Die globale Temperaturentwicklung ist demnach überhaupt kein Grund zur Sorge, auch wenn Medienberichte oftmals anderes verkünden.
COP 26 und die Net Zero Rhetorik
Am 14. November 2021 endete COP 26 mit 40.000 (!) registrierten Teilnehmern in Glasgow. Was wurde nach hitzigen Debatten erreicht?
Kohleausstieg
Statt von einem Ausstieg (phase-out) ist auf Druck der stark von Kohle abhängigen Staaten China und Indien nun nur noch von einem schrittweisen Abbau (phase-down) die Rede (Abb.). Damit bleibt offen, ob beide Staaten jemals komplett auf Kohlestrom verzichten wollen. COP26-Deal geriet ins Wanken, als China die Länder aufforderte, ihre eigenen Emissionssenkungen zu beschließen.
1,5 Grad-Ziel
In der Abschlusserklärung bekennen sich die Länder gemeinsam zu dem Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen. Dazu sollen sie bis Ende 2022 ihre bislang unzureichenden Klimaschutzpläne für dieses Jahrzehnt nachschärfen. Das ist drei Jahre früher als bislang vorgesehen. In der Erklärung wird zudem festgehalten, dass der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent sinken muss, wenn das 1,5-Grad-Limit erreichbar bleiben soll.
Keine Zunahme von Hurrikans und Waldbränden in 2020
2020 war ein Jahr mit etlichen Hurrikanen und ausgedehnten Waldbränden. Sind diese Naturereignisse ein Beweis für Klimakatastrophen und werden sie immer häufiger? Berichte in den Medien lassen dies vermuten. Satellitendaten geben Aufschluss: Keine Anomalien bei Häufigkeiten von Hurrikans und Waldbränden; leichter Erderwärmungstrend seit 1979.
Endlich wieder ein Hochsommer – aber für die Klimapaniker ein Menetekel
Wenn in diesem Lande endlich einmal wieder ein stabiles Hochdruckgebiet für mehrere Wochen sommerliche Temperaturen beschert, beeindruckt das die Meteorologen nicht im Geringsten. Sie kennen das. Aber im Gegensatz zu den selbsternannten Klimaschützern in den Medien und den Mitbürgern, die anscheinend nur über ein Kurzzeitgedächtnis verfügen, haben die Wetterfrösche ihre Aufzeichnungen und Normalbürger ihre Erinnerungen, die derartige Wetterbeschreibungen in ausreichender Zahl enthalten.
Man kann sich die Frustration dieser Experten vorstellen, wenn sie heute an frühere Zeiten zurückdenken. Als noch nicht die von dem indischen Eisenbahningenieur Pachauri geleitete und absolut nicht zu eigener Klimaforschung befähigte rein politische UN-Behörde IPCC (die hier unter dem großartigen, aber irreführenden Namen„Welt-Klima-Rat“ bekannt ist) damit begann, eine mit ungeeigneten Computermodellen von externen Wissenschaftlern prognostizierte „Klimakatastrophe“ als Szenario für die Zukunft des Planeten zu verkünden.
Viele Jahre dauerte die wissenschaftliche Auseinandersetzung über die Seriosität dieser Arbeiten an und mittlerweile befinden sich die Untergangspropheten auf dem Rückzug. Ihre Computermodelle erwiesen sich als unzureichend, weil sie wesentliche Prozesse des Klimageschehens schlicht nicht abbilden und berechnen können – z.B. die entscheidend wichtige Bewölkung – und weil sie unbewiesene, hypothetische Verstärkungseffekte enthielten, die erst damit die alarmierenden Prognosen über künftige Erwärmungsvorgänge „ausspuckten“.
Am fatalsten war schließlich der einfache Vergleich der tatsächlich in den vergangenen 30 Jahren gemessenen Globaltemperaturen (die selbst ein Problem enthalten: man mixt die regionalen Temperaturen auf dem Planeten zu im Grunde wenig aussagenden Mittelwerten zusammen). Die vom IPCC verkündeten Prognosen über die Veränderung der Erd-Mitteltemperatur erwiesen sich als falsch. Seit der letzten „Kleinen Eiszeit“, dem sog. Dalton-Minimum, die erst 1820 zu Ende ging, erfolgte (gottlob) eine Wiedererwärmung. Seit dem Ende der 90er Jahre aber steigt diese Globaltemperatur nicht mehr an – sie schwankt nur noch um einen konstanten Mittelwert – während die vom IPCC verbreiteten Vorhersagen ständig weiter ansteigende Werte verkündeten.
Erst wenn sich der Temperatur-Mittelwert der vergangenen 3 Dekaden im Vergleich mit der gleich langen Periode davor verändert hat, sprechen die Klimaforscher von einer Klimaveränderung. Einen derartigen Mitttelwert kann man selbstverständlich nicht „schützen“. Der Begriff „Klimaschutz“ ist ein politischer; fachlich ist er unsinnig.
Die sich nun jedes Jahr weiterhin als nicht weiter ansteigend verhaltende Globaltemperatur versetzt die Klimahysteriker in Verzweiflung. Ein messbarer Klimawandel ist derzeit nicht nachzuweisen.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Klimawandel seit der Entstehung der Erde etwas Normales war – und es auch bleiben wird. Aber den entscheidenden Einfluss darauf hat offensichtlich nach wie vor die Sonne, während die Konzentration des Spurengases CO2 in der Atmosphäre nur einen minimalen Effekt auf das Klima hat, wie mehrere Klimaforscher nachgewiesen haben.
Zur Zeit erleben die Deutschen, wie ihre Medien und die nicht mehr so zahlreichen IPCC-Anhänger unter den Wissenschaftlern versuchen, aus dem ein paar Wochen andauernden Sommerwetter einen Beleg für ihre Klimakatastrophen-Theorie zu konstuieren. Wieder meldete sich Prof. Mojib Latif mit den warnenden Worten: „Wir haben jetzt aber eine Situation, die es so noch nie gegeben hat – seit Wochen diese Hitze mit Temperaturen von 30 Grad bis hinauf zum Polarkreis. Der Klimawandel hat sicherlich mit zu der Dramatik der gegenwärtigen Situation beigetragen.“ (Zitat von www.berliner-zeitung.de ).
Dazu zitiert der Meteorologe K.E. Puls (1)(3) die Webseite crash-news.com: „In der Klimaforschung (Anm.: ..die Prof. Latif vertritt) gelten kalte Winter und nasse Sommer stets als „Einzelereignisse“ oder „Wetter“, während schon zwei Tage Sonne am Stück als ultimativer Beweis einer angeblich menschen-gemachten Klimaerwärmung gewertet werden.“
Sie spekulieren dabei nicht nur auf die Verwechselung von Klima und Witterung, sondern auch auf die Vergesslichkeit der Menschen: Denn heiße Sommer hatten wir 2015, 2010, 2006. Im Jahr des „Fußballwunders“ 2006 herrschten mehrmals wochenlang 30 Grad und mehr (im Juli war die Temperatur sogar 2 Grad höher als jetzt). In der Mitte der 90er Jahre gab es mehrmals wochenlange Perioden mit Temperaturen von 30 Grad und darüber. 1989 dauerte der Hochsommer von Ende April bis Mitte August. Super-Sommer hatten wir 1983 und 1975; ebenso 1963 und 1958.
Und dazwischen gab es selbstverständlich verregnete und kühle Sommer.
Das musste sich Prof. Latif von dem Journalisten Torsten Krauel in dessen Kommentar in der WELT vom 8.8.2018, der eine Art von Nachhilfestunde für vergessliche Wissenschaftler darstellte, Punkt für Punkt beibringen lassen (2).
Die Antwort auf die Frage, wie denn die Lage auf der nördlichen Erdhalbkugel war bzw. noch ist, gab Prof. Fritz Vahrenholt in einer von D. Ufer weiter verbreiteten Email vom 5.8.18:
„Es liegen nun für Juli die satelliten-gestützten globalen Messungen der UAH (University of Alabama) vor. Danach gibt es im Juli gegenüber Juni einen leichten Anstieg der globalen Temperaturen im Vergleich zum 30-jährigen Mittelwert von etwa 0,1 oC. Aber dabei blieben die Temperaturen auf der Nordhalbkugel konstant. Nur die Südhalbkugel erwärmte sich etwas stärker….
Kein klimatischer Ausschlag auf der Nordhalbkugel, wohl aber ein einmalig schönes Sommerwetter in Deutschland, das wir 2003 und 2006 schon einmal geniessen konnten (der Juli des WM-Sommermärchens 2006 war 2 Grad wärmer, wie uns der Meteorologe Kachelmann in Erinnerung ruft). Und so gibt es natürliche Erklärungen eines stabilen Hochdruckgebietes über Nord- und Mitteleuropa, das vom Westen kommende Tiefdruckgebiete abblockt. Flankiert wird dieses Hoch durch eine ausgeprägte Abkühlung im Nordatlantik um Grönland und im Süden vor Westafrika. Und so wundert es nicht, dass das Meereis um Grönland alles andere macht, als zu verschwinden.“
Ob es jemals gelingen wird, diese Begriffs- und Definitions-Verwirrungen loszuwerden – die selbst von einigen TV-Meteorologen bewusst benutzt werden, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen den täglichen Wetterbericht präsentieren (dürfen) – ist unwahrscheinlich. Denn diese Verwirrung führt beim Zuschauer zu einer stärkeren Wirkung von unbewiesenen, aber politisch korrekten Katastrophen-Botschaften. Die Wissenschaft wird nur benutzt. Das sich das ändern könnte, bleibt eine schöne Hoffnung.
Quellen
1. Dipl. Met. Klaus-Eckart Puls: „Sommer 2018: Eine „Wetter-Lage“ – keine „Klima-Katastrophe“. 5 V-Folien (2017 und 2018).
2. Torsten Krauel: „Sommer der Klimahysteriker“, DIE WELT, 8. August 2018
3. K.-E. Puls: „Wetter…Witterung…Klima…: Verwirrung für alle Zeiten ?“, 1.4.2018, EIKE
https://www.eike-klima-energie.eu/2018/04/01/wetter-witterung-klima-verwirrung-fuer-alle-zeiten/