Ein ahnungsloser Energieminister: Gabriels Uralt-Technologie

Print Friendly, PDF & Email

Leserbrief zur Meldung „Gabriel: Kein Geld der EU für Atom“ vom 6.3.15

Der für Energie zuständige Minister Sigmar Gabriel hat vor der steuerlichen Förderung der „Uralt-Technologie“ Atomkraft gewarnt. Entweder spielt er den Unwissenden oder er hat tatsächlich keine Ahnung über die tatsächliche Entwicklung bei dieser Technik, die in unserer unmittelbaren Nachbarschaft zu besichtigen ist. Seit 2001 gibt es das „Generation IV International Forum“, eine internationale Arbeitsgemeinschaft von 10 aktiven und 4 beteiligten Industrienationen, die in Arbeitsteilung 6  fortschrittliche Reaktortypen entwickeln. Einsatzreife 2030 geplant. Auch die EU-Atomgemeinschaft ist beteiligt – nur Deutschland (mit seinen Reaktoren der 2. Generation) fehlt.

Man strebt extrem hohe Sicherheit an; ein Teil dieser Technologien ist „inhärent sicher“, also physikalisch zu keiner Kernschmelze imstande. Prozesswärme zur Wasserstoffproduktion, Fernwärme, Thorium statt Uran als Brennstoff und auch die Vermeidung langlebiger radioaktiver Abfälle gehören zu den Entwicklungszielen. Einige dieser Typen können auch bestehende Nuklearabfälle „verbrennen“ und nur kurzlebigen Abfall zurücklassen: Die kommende Lösung  dieses Problems für alle anderen Industrieländer.

Man braucht kein Anhänger der Kernkraft zu sein, um anzuerkennen, dass es sich hier um eine relativ junge und gerade jetzt höchst dynamische Technologie handelt. Wenn Herr Gabriel eine Uralt-Technik sucht, findet er sie im eigenen Haus: Die Windkraftnutzung, der wegen ihrer Unzuverlässigkeit und Unbeständigkeit weltweit am Ende des 19. Jahrhunderts durch die Dampfmaschine ihr verdientes Ende bereitet wurde.