Ökonomischer Nutzen der Energiewende: Ein Fiasko

Wegen fehlender technischer und struktureller Voraussetzungen war das Scheitern der Energiewende seit Jahren voraussehbar. Dessen ungeachtet gibt sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf seiner Webseite überzeugt, dass die Energiewende bezahlbar und wirtschaftlich sein wird. Bereits die Anwendung des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG) führte zu einer Steigerung des Strompreises. Der gesetzliche Vorrang der Stromerzeugung durch Windenergie- und Solaranlagen hat die Stromverbraucher bislang 300 Milliarden Euro gekostet, ohne dass diesen hohen kosten ökologische oder wirtschaftliche Erfolge gegenüberstehen. Die Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland (durch Sanktionen und Sprengung der Gasleitungen) hat die Situation in technischer vor allem in ökonomischer Hinsicht deutlich verschärft. Weitere Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe sind noch zu erwarten: die Kosten aus der geplanten Wärmewende und die Kosten für den nötigen Netzausbau, der in diesem starken Maße ohne Erneuerbare-Expansion nicht notwendig gewesen wäre.

Die eingeleitete Transformation weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien hat inzwischen zu Wohlstandsverlusten und Sorgen um eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung geführt. In ihrer Studie zeigen Frondel und Quitzau [1] Ineffizienzen und mangelnde Kostendisziplin auf. „Für die Energiewende berücksichtigt die Politik viel zu wenig auch die ambitionierten Nebenbedingungen der Transformation.“ Zu diesen Nebenbedingungen zählt vor allem der Erhalt der volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und die soziale Ausgewogenheit der Klimapolitik.

„Soll die Energiewende gelingen, darf deren Umweltverträglichkeit nicht das alleinige Kriterium sein, sondern muss streng auf Kostendisziplin geachtet werden.“

„Die lange Zeit hoch subventionierte Photovoltaik brachte es im Jahr 2021 lediglich auf einen Anteil am Primärenergieverbrauch von 1,5 %, die Windkraft hatte einen Anteil von 3,3 %. Dieser bescheidenen Fortschritte zum Trotz, oder vielmehr wohl gerade deswegen, setzt die Politik sich immer ehrgeizigere Ziele für den Erneuerbaren-Ausbau und bürdet dadurch sowohl der heutigen Gesellschaft als auch künftigen Generationen immer höhere finanzielle Lasten auf.“

Im Executive Summary schreiben die Autoren: „Im Gegensatz zu den hohen Kosten nimmt sich der Nutzen des Ausbaus der Erneuerbaren bisher bescheiden aus. Dies gilt insbesondere für die Bruttobeschäftigungswirkungen, die vor allem temporärer, nicht dauerhafter Natur sind: Nach Installation der Erneuerbaren-Anlagen sind vergleichsweise wenige Arbeitskräfte für die Wartung und Betrieb der Anlagen nötig. Wird berücksichtigt, dass die finanziellen Lasten der Förderung der Erneuerbaren an anderer Stelle zu einer geringeren Beschäftigung führen und der regenerativ erzeugte Strom die konventionelle Stromerzeugung verdrängt und dort somit weniger Arbeitskräfte benötigt werden, wird offenkundig, dass die Nettobeschäftigungseffekte noch bescheidener ausfallen.“

Die Autoren beklagen die Nichtbeachtung der Opportunitätskosten. Die finanzielle Förderung der Erneuerbaren binde enorme Mittel, die an anderer Stelle als Investition zum Aufbau von Beschäftigung oder für andere möglicherweise sogar rentablere Investitionen fehlen würden.

Die Autoren setzen sich in Ihrer Studie detailliert mit den Kosten des vorhandenen und des zukünftigen Ausbaus der Erneuerbaren auseinander, ferner mit den fehlenden Emissionswirkungen im globalen Maßstab, dem geringen Anteil der Erneuerbaren am Primärenergiemix und deren geringen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Die Autoren raten dringend zu Kosten-Nutzen-Abschätzung.

[1] Prof. Dr. Manual Frondel, RWI; Dr. Jörn Quitzau, Berenberg, “Ökologischer Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft: Kosten und Nutzen”