Die staatliche Förderung für Erneuerbare Energien erreicht in diesem Jahr laut den Wirtschaftsforschern vom RWI mit 23 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. Dieser liegt deutlich über den Prognosen der Bundesregierung. Die Finanzierbarkeit der Energiewende wird immer prekärer.
Dr. Klaus Tägder
Stromkosten – Achterbahn
Die Lage am deutschen Strommarkt spitzt sich zu. Bei Flatterstrom-Situation muss Deutschland verstärkt Strom importieren. Dabei schießen die Preise in die Höhe. Nachbarstaaten reagieren sauer. Die schwedische Energieministerin Ebba Busch übt harte Kritik an der Energiepolitik der Grünen in Deutschland: „Die Achterbahnfahrt der Strompreise ist horrend. Das liegt daran, dass die Kernkraftwerke abgeschaltet sind. Wenn der Wind nicht weht, bekommen wir mit diesem gescheiterten Stromsystem hohe Strompreise von etwa zehn Kronen pro kWh, vergleichbar den deutschen Strompreisen.“ [1] Auch Norwegen reagierte aus gleichem Grund verärgert. Der Energieminister Terje Aasland kündigte eine Änderung der Stromlieferverträge mit Deutschland an.
Der Missbrauch des Begriffs „Klimawandel“
Der Begriff „Klimawandel“ lässt sich in metaphorischem Sinn als Trojanisches Pferd bezeichnen, weil der an sich klare meteorologische Begriff als Tarnung für die Große Transformation und damit als Angriff auf Bestehendes, Bewährtes genutzt wird.
„Die fehlgeleitete Klimawissenschaft hat sich zu einer massiven schockjournalistischen Pseudowissenschaft ausgeweitet„, so beschrieb der Physik-Nobelpreisträger von 2022 John Clauser seine Auffassung zur medialen Darstellung des Klimawandels.
Ein Beispiel lieferte Oliver Reinhard in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) vom 23./24. November 2024. Dr.-Ing. Dietmar Ufer schrieb dazu den folgenden Leserbrief an die LVZ:
Wie berechtigt ist doch die in der Überschrift (des LVZ-Artikels) formulierte Forderung „Schluss mit der Ideologie in der Klimadebatte“! Gut wäre es allerdings gewesen, wenn sich der Autor dieses Artikels selbst von der Ideologie ferngehalten hätte. Er bedauert wortreich, dass sich die Gesellschaft immer weniger für die Dogmen des Klimawandels interessiert – Baku hat es soeben wieder gezeigt – und versucht, seinen Lesern einzureden, dass der Klimawandel eine „bedrohliche Realität“ sei.
Rücktransport radioaktiver Abfälle von Frankreich nach Deutschland abgeschlossen
Wiederaufarbeitungsanlage für ausgediente Kernbrennstoffe in La Hague in der Normandie im Nordwesten Frankreichs. Die Anlage wird von der Orano-Gruppe betrieben und ist die weltweit grösste Anlage dieser Art. Quelle: [1]
Der definitiv letzte Bahntransport mit verglasten hochaktiven Abfällen ist von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich im Zwischenlager Philippsburg in Deutschland eingetroffen [1].
Stromversorgung vor dem Kollaps?
Hier bitten wir unsere Leser um eine aufmerksame Betrachtung der Grafik am 6. und 7. November 2024. An diesen beiden Tagen war die Einspeiseleistung von Wind und Sonne nahezu null, obwohl ihre installierte Nennleistung aktuell 169.935 MW beträgt. Mithin habe sie nur unwesentlich zur Stromversorgung beigetragen. Strom-Retter waren Kohle- und Gaskraftwerke sowie Strom aus dem Ausland. Die Strompreise schossen um den Faktor 10 nach oben. In den Wintermonaten ist der schwache Beitrag von Wind und Sonne kein Einzelfall.
Einspeiseleistungen der Windenergie (blau), der Solarenergie (gelb), der Fossilenergie (braun) im November 2024. Maximaler Einspeisebedarf rund 70.000 MW.
Erst eine Aussicht auf ein Endlager in Gorleben und jetzt NICHTS
„Salzstock Gorleben wird zugeschüttet.“ Unter dieser Überschrift berichtet DER SPIEGEL am 29.11.2024 über den Beginn des Rückbaus des Erkundungsbergwerkes im 240 Millionen Jahren alten Salzstock. Die Bundesregierung ist nach Atomgesetz verpflichtet, Endlager für die Aufnahme von radioaktiven Abfällen bereitzustellen. Sie allein und nicht die Verursacher des nuklearen Abfalls.
Deutschland war mit dem Endlagerprojekt Gorleben weltweit technologisch und von der Zeitskala führend. Die Kernkraftwerksbetreiber zahlten hierfür 1,7 Milliarden Euro, die nunmehr im wahrsten Sinne des Wortes verschüttet werden. Das Bergwerk war gebaut worden, um die Eignung für ein Endlager zu untersuchen.
Über die Pfadabhängigkeit von ‘Die Energiewende’
Dr. Jürgen Schulz
„Viele verfolgen den Weg hartnäckig, den sie gewählt haben, aber nur wenige das Ziel“, ist ein berühmtes Zitat von Friedrich Nietzsche. Wirft man nun einen Blick auf die deutsche Energiepolitik, dann kann man hier eine Analogie ziehen. Denn Deutschland marschiert schon seit Jahren konsequent, man kann sagen regelrecht hartnäckig, auf ein und demselben Pfad, mit dem Ziel, die sogenannte ‚Energiewende‘ als weltweiter Vorreiter erfolgreich zu vollziehen. Doch werden immer mehr Zeichen sichtbar, dass dieses Ziel über den bisher gewählten Pfad kaum erreichbar sein kann. Zumindest nicht ohne große Opfer für Gesellschaft und Wirtschaft. Sichtbar waren viele Erkenntnisse schon seit Jahren, doch wollte niemand von den politischen Entscheidern bisher innehalten und den Pfad sowie das Ziel überprüfen.
„Deutsche Wirtschaftspolitik sei beispielslos und utopisch“
Unter dem Titel „Wir Geisterfahrer“ befasste sich Prof. Hans-Werner Sinn in der FAZ vom 21.11.2024 mit der deutschen Krise und die nötige Kurskorrektur der deutschen und europäischen Klimapolitik. Die wichtigste Erklärung der jetzigen Krise der deutschen Industrie sieht Sinn auf dem Energiesektor, speziell der Klimapolitik. Unter dem Druck von EU-Verordnungen und EU-Direktiven, aber auch durch eigenen Entscheid (in der zeitlichen Zielsetzung) habe sich Deutschland einem besonders ambitionierten Dirigismus verschrieben. Die deutsche Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre sei „nicht nur beispielslos sondern auch utopisch gewesen“.
Windenergie als primäre Energiequelle ist ein Rückfall in die vorindustrielle Zeit
Holländerwindmühle
Ist die uralte Nutzung der Windenergie im heutigen Zeitalter der elektrischen, mechanischen und Turbinen-Antriebe angesichts auch des zu erwartenden Anstiegs des deutschen Strombedarfs eine realistisch nutzbare und wirtschaftliche Energiequelle? Gibt es physikalische Grenzen, die ihre Nutzung einschränken? Wie groß ist das Verhältnis der Nutzenergie zur aufgewandten Energie?
Weitere Hiobsbotschaft für das Endlagerprojekt Konrad
Nicht nur, dass der Betriebsbeginn des Endlagers Konrad von Jahr zu Jahr verschoben wurde, nunmehr verkündete die Entsorgungskommission (ESK) am 24. Oktober 2024, dass es keine endlagerfähigen Abfallgebinde für das Endlager Konrad gibt [1]. Wörtlich:
„Aktuell gibt es keine Gebinde, die die Anforderungen aus den derzeit gültigen Endlagerungsbedingungen sowie den gemäß der Gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis (GwE) weiter zu berücksichtigenden Regelwerken vollumfänglich erfüllen und damit im Endlager Konrad eingelagert werden können.“