Verbundnetz – Die Krise des europäischen Stromnetzes

Ein neues Papier der Global Warming Policy Foundation [1] zeigt, dass das europäische Stromnetz auf eine Katastrophe zurast, wobei seine konstituierenden Nationen zuverlässige Kernkraftwerke und fossile Kraftwerke schließen und hoffen, dass das Verbundsystem das Defizit ausgleichen werde.

Das europäische Stromverbundnetz ist im Prinzip ein technisch hocheffizientes Wunderwerk. Ein engmaschiges Stromnetz aus Hoch- und Höchstspannungsleitungen zur Verteilung der elektrischen Energie. Es ist das größte synchrone Stromnetz der Welt. Es verbindet 520 Millionen Endverbraucher in 32 Ländern, darunter mehrere, die nicht der Europäischen Union angehören, wie Marokko und die Türkei. Im Jahr 2019 betrug der gesamte Nettostromverbrauch aller in diesem internationalen Netz angeschlossenen Verbraucher 2.635 Terawattstunden (TWh).

Schließt man die Länder mit ein, die nicht synchron zugeschaltet sind, aber eine Verbindung zum Netz haben, wie Großbritannien, Irland, die nordischen und baltischen Staaten, dann steigt der Gesamtverbrauch auf mehr als 3.300 TWh.

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Saporischschja und die Energiewende-Legenden

Der nachfolgende Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT.

Manfred Haferburg

Diesen Winter ist es wohl soweit. Ein Pulverfass namens Energiewende fliegt der Regierung um die Ohren. Die Lunte glimmt und ist sehr kurz geworden. Schon rüstet die Politik gegen zu erwartende „Volksaufstände“ auf. Der Bundeskanzler sagt allen Ernstes auf einem Bürgerdialog„Niemand in diesem Land hat vor, dass auf Demonstranten geschossen wird.” Ist er so unbedarft, dass er sich nicht bewusst ist, wie geschichtsträchtig seine Wortwahl ist? Oder enthält dieser Satz des Bundeskanzlers eine gut versteckte Drohung? Ganz sicher weiß Olaf Scholz, dass Walter Ulbricht im Juni 1961 den denkwürdigen Satz sagte: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!” Zur Erinnerung: Zwei Monate später stand die Berliner Mauer.

Das Energiewendeschiff steuert seit 10 Jahren auf das Riff zu. Auf der Brücke tummeln sich Tölpel und Einfaltspinsel. Allen Warnungen von Fachleuten zum Trotz erhöhen die Energiewendeprotagonisten die Geschwindigkeit, mit der sie auf den Untergang zurasen. Die Ingenieure protestieren, weil das Netz immer instabiler wird. Die Ökonomen warnen seit Jahren vor einer Strompreisexplosion.

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Großtechnische Stromspeicherung, das ungelöste Problem

Der grundsätzliche und schwerwiegende Fehler der Energiewende ist der Verzicht auf Kernenergie und fossile Kraftwerke bei gleichzeitig unzureichender Kapazität geeigneter Stromspeicher zur Kompensation ausbleibenden, volatilen Ökostroms. In mehreren Artikeln haben wir hierauf seit Jahren hingewiesen, z. B. hier, hier, hier.

Dipl.-Phys. Ulrich Waas hat sich im Folgenden ausführlich dieses derzeit ungelösten Problems angenommen. Insbesondere räumt er mit der unrealistischen Behauptung auf, „Speichermöglichkeiten gebe es noch und nöcher“:

Früher kannte man den Begriff „Volatilität“ hauptsächlich von den Aktienkursen an der Börse, der dort das teilweise schlecht planbare „Rauf und Runter“ der Kurse mit einem klug klingenden Fremdwort versah. Inzwischen wird der Begriff auch zunehmend in der Energieversorgung gebräuchlich: mit Blick auf den schwankenden Beitrag von Wind und Solar (W+S) zur Stromversorgung.

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Energiesystem von gefährlicher Starrheit und Ineffizienz

Außergewöhnliche Bedrohung für die Finanzstabilität

The Wall Street Journal [1] greift gleich zu Beginn seines nachfolgenden Artikels zu einer drastischen Formulierung: Wer immer noch glaubt, dass der Klimawandel eine größere Bedrohung für die Finanzstabilität darstellt als die Klimapolitik, verdient, in die Wildnis verbannt zu werden. (Im Orginalton: „…deserves to be exiled to a peat-burning yurt in the wilderness.”)

Dabei ist nicht zu vergessen, die Zentralbanken der Welt und andere Regulierungsbehörden befinden sich mitten in einem großen Vorstoß, verschiedene Formen von Klimastresstests in ihre Aufsicht einzuführen. Die Federal Reserve, die Bank of England und die Europäische Zentralbank wollen unter anderem wissen, wie globale Temperaturschwankungen ein Jahrhundert lang die Kapital- und Risikogewichte von Citi, Barclays oder der Deutschen Bank heute belasten könnten. Die Modeerscheinung besteht darin, mit absurder falscher Präzision die Kosten für die Rückversicherung von Hochwasserrisiken oder Feuer oder die gedrückten Unternehmensgewinne einer dystopischen, heißeren Zukunft zu quantifizieren.

Nun, wenn Sie ein “Klimarisiko” für die Finanzstabilität suchen, schauen Sie sich um. Es ist angekommen, wenn auch genau umgekehrt zu dem, was uns von Ökofinanziers vorhergesagt haben. Europas Notlage erzählt eine Geschichte, die in den USA bald nur allzu vertraut werden könnte.

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„Grüne“ Klimapolitik lässt Preise und Subventionen in die Höhe schießen

Zig Milliarden Subventionen stellen europäische Regierungen zur Verfügung, um der gewaltigen Steigerung der Energiepreise im kommenden Winter die Spitze zu nehmen und Unternehmen und Bürger zu entlasten. The Wall Street Journal [1] berichtete, die neue Ministerpräsidentin (PM) Lizz Truss habe einen Subventionsplan vorgestellt, der 150 Milliarden Pfund kosten könnte. In Summe enorme Kosten für Europas Klimaschutzambitionen.

„Die Konturen der Krise in Europa sind inzwischen bekannt“, schreibt die Zeitung. „Regierungen auf dem gesamten Kontinent heckten jahrzehntelang immer aggressivere Pläne zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen aus, um den Klimawandel aufzuhalten. Die Bemühungen bestehen darin, ein Versprechen zu erfüllen, in den 2040er oder 2050er Jahren “Netto-Null” -Emissionen zu erreichen.“

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Der Strompreis spielt verrückt. Wieso? Wer profitiert?

„Die Sonne schickt keine Rechnung“, so lautete vor Jahren der Slogan der Ökostrom-Befürworter, um für die Photovoltaik zu werben. Durch „grüne“ Energie werden die Stromkosten geringer, so deren Überzeugung.

Wenn es so wäre, würde der Ökostrom sich auf den Märkten allein durchsetzen und müsste von den Staaten nicht erzwungen und gefördert werden. Die nach Profit strebenden Unternehmen würden alleine in diesen neuen Markt hineingehen und Geld investieren, in der Erwartung der Gewinne, die sie machen können.

Die Erfahrung lehrt, wenn der Staat etwas erzwingen muss, was die Leute nicht von allein getan hätten, dann wird es teurer und nicht billiger. Angesichts der massiven staatlichen Intervention, die die Energiewende verlangt, ist die grüne Energie sogar sehr viel teurer. Deutschland hat die höchsten Stromkosten aller Industrieländer. Die Strompreise in Deutschland haben sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt.

An den Strombörsen spielen die Strompreise aktuell verrückt. Die Preisgestaltung ist komplex und vielfach „undurchsichtig“. Interessen der Politik, von Stromerzeugern und Stromhändlern wirken hier hinein. Knappes Energieangebot scheint extrem ausgenutzt zu werden.

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Deutschland – Quo vadis?

Europas industrielle Macht bricht zusammen, seine politischen Eliten leugnen die Realität

In der internationalen Presse breitet sich zunehmend die Sorge um die verfehlte Energiepolitik in Deutschland aus. Folgend nur ein Beispiel aus The Daily Signal [1].

Deutschland, weithin bekannt als Europas industrielles Kraftpaket, führt jetzt den Kontinent in einem alarmierenden neuen Trend an: Der raschen De-Industrialisierung.

Astronomische Erdgaspreise zwingen die Schwerindustrie, von Hütten bis hin zu Düngemittelanlagen, die Produktion einzustellen oder einzuschränken. Deutschlands sagenumwobener “Mittelstand” – die Ansammlung mittelständischer Unternehmen, die das Rückgrat seiner wirtschaftlichen Macht bilden – knickt unter der Last schrecklicher Entscheidungen klimabesessener Politiker ein, die Jahrzehnte zurückreichen.

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Verkorkste Energiepolitik: Der deutsche Sonderweg

Dr. Björn Peters zeigt in der DAV-Folge 80 von „Die Energiefrage“ – „Verkorkste Energiepolitik: der deutsche Sonderweg  die vielfältigen Versäumnisse und ideologisch basierter Fehlentscheidungen auf und benennt schnell wirksame Lösungswege1).

Die Welt diskutiert wieder die Kernkraft. Frankreich, England, Polen und viele andere europäischen Länder legen Pläne für neue Kernkraftwerke auf, nur scheint dieser Zug ohne die Deutschen abzufahren. Ganz im Gegenteil: Während Deutschland in eine selbstverschuldete Energiekrise rutscht, nach Aussage unseres Wirtschaftsministers jede Kilowattstunde zählt, werden die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet und verschrottet. Was ist die Natur dieser Energiekrise, und wie könnten die deutschen Kernkraftwerke einen Beitrag zur Linderung leisten?

Die Energiekrise ist selbstgemacht

Zur Jahresmitte 2021 zeigten sich Vorboten einer Energiekrise. Erdgas und CO2-Emissionszertifikate hatten sich seit Jahresbeginn stark verteuert. Die Gründe waren gänzlich durch Politik vorgezeichnet. Der Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine sorgte nur für eine weitere Zuspitzung der Energiekrise, die im Februar 2022 schon fast ein Jahr alt war.

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Energiewende-Illusion: Eine Realitätskontrolle

Unabhängig von Fakten oder Gefühlen über das Klima gibt es klare Gründe, warum Wind- und Solarenergie fossile Brennstoffe nicht ersetzen können. Wind und Sonne sind auch kein Ersatz für Kernkraft oder Fossilenergie. Auch eine Verdopplung oder gar Verdreifachung des Ökostromausbaus, wie ihn die Ampelkoalition fordert, ändert nichts an diesem Faktum. Sonst bewahrheitet sich erneut eine alte Erkenntnis: Galoppieren nützt nichts, wenn man in die falsche Richtung läuft.

 

Mark Mills, Senior Fellow am Manhattan Institute, spezialisiert auf Energie und Technische Politik, nahm sich der “gefährlichen Täuschung” einer globalen Energiewende an, die die Nutzung fossiler Brennstoffe eliminiert.  Mills [1] untersucht die Energiemärkte und die öffentliche Ordnung auf der ganzen Welt und bittet die Leser, “zu bedenken, dass jahrelange aufgeblähte Rhetorik und Billionen von Dollar an Ausgaben und Subventionen für einen Übergang die Energielandschaft nicht wesentlich verändert haben”.

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CO2-Netto-Null wird bei der Stromerzeugung nur mit Wind und Sonne nicht erreicht werden können

Francis Menton [1] ist überzeugt, dass das Netto-Null-Ziel, also die Reduzierung des vom Menschen durch die Verbrennung fossiler Energieträger erzeugten CO2-Emissionen auf null, nicht erreicht werden kann. In seiner Analyse [2] beschreibt er die Gründe:

 

Das derzeit erklärte Ziel der Klimabewegung ist, bis 2050, wenn nicht früher, “Netto-Null” gesamtwirtschaftliche Kohlenstoffemissionen zu erreichen. Die Regierungen im Wesentlichen aller westlichen Länder mit den fortschrittlichsten Volkswirtschaften haben sich in der einen oder anderen Form verpflichtet, dieses Ziel zu erreichen. Einige dieser Länder mit Netto-Null-Verpflichtungen haben gar noch frühere Ziele, oft in den 2030er Jahren, um die Netto-Null-Emissionen aus der Stromerzeugung zu erreichen.

Es ist wirklich erstaunlich, wie viele scheinbar anspruchsvolle Regierungen die Netto-Null-Stromverpflichtung eingegangen sind, ohne dass es irgendwo auf der Welt ein Demonstrationsprojekt gibt, das zeigt, wie dies möglich ist und zu welchen Kosten.

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