Noch ist es nicht zu spät: Kernkraftwerke anstatt Kohlekraftwerke

Eine wichtige Erkenntnis ist wenigstens inzwischen beim Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekommen: Selbst bei weiterem Ausbau der erneuerbaren Energie „gebe es immer wieder Phasen, wo Wind und Sonne nicht ausreichten“. Dann sollen „steuerbare“ Kraftwerke einspringen. Auch wenn die Erkenntnis trivial ist, sie brauchte offenbar Zeit, dort anzukommen.

Weiterlesen

European SMR-Partnership

Auch wenn Deutschland aus der Kernenergie ausgestiegen ist, die nukleare Forschung entwickelt sich weltweit weiter. Die Zukunft gehört Reaktoren, die inhärent sicher sind und möglichst auch keine langlebigen radioaktiven Abfälle erzeugen. Dies sind Reaktoren der 4. Generation und Modulreaktoren bis 300 MW. Wir berichteten hier und hier darüber.

Den nachfolgenden Bericht entnahmen wir dem Schweizer Nuklearforum-Bulletin 2-2023:

Im Juni 2021 hat die Europäische Kommission den ersten Workshop zur Förderung kleiner, modularer Reaktoren (Small Modular Reactors – SMRs) organisiert, die auf den europäischen Markt zugeschnitten sind.

Weiterlesen

Der Fortbestand des Euratom-Vertrages ist erheblich gefährdet

Schon seit Jahren ist den die Kernenergie ablehnenden Politiker der EURATOM-Vertrag ein Dorn im Auge. Über Sinn, Zweck und Verdienste des Vertrages haben wir bereits berichtet. Darin ist unter anderem von der „Weiterentwicklung“ des Vertrages die Rede, die die EU beabsichtigt. Dass die „Weiterentwicklung“ keineswegs der Stärkung der ursprünglichen Absicht des Vertrages dient, darüber äußert sich Samuel Furfari *) [1] besorgt:

Die grüne Utopie von Brüssel und Straßburg und der primäre Anti-Kernenergie-Widerstand der EU haben dem Euratom-Vertrag de facto ein Ende gesetzt. Da es nur noch ein Jahr bis zu den Wahlen zum Europäischen Parlament ist, stellt sich die Frage, wie wir verhindern können, dass es zu einer europäischen Uneinigkeit und Degrowth**) kommt?

Weiterlesen

Deutschland bleibt unfähig, ein Endlager zu errichten

Es ist nicht zu fassen: Mit ihrer Pressemitteilung vom 13. Juni 2023 kündigte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) an, dass der bisher genannte Termin für die Fertigstellung des Endlagers Konrad 2027 für schwach- und mittelradioaktive Abfälle nicht mehr gehalten werden könne.

Diese Nachricht folgte nur wenige Wochen nach Bekanntgabe, dass die Standortsuche für ein Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle nicht wie vorgegeben bis 2031 erfolgen könne, sondern sich auf den Zeitraum 2046 bis 2068 verschieben würde. Man beachtete die Zeitspannen-Unsicherheit von 22 Jahren allein für die Standort-SUCHE!

Dies ist nicht nur eine Blamage, dies ist ein Beleg für die Unfähigkeit der Bundesregierung ihre selbst auferlegte gesetzliche Verpflichtung zur Einrichtung von Endlagern in angemessener Zeit zu erfüllen.

Weiterlesen

Schweden: Große Zustimmung für Endlagerung in Standortgemeinden

Glückliches Schweden! Während sich in Deutschland die Endlagerung abgebrannter Brennelemente – bedingt durch öffentliche und politische Widerstände – zu einer unendlichen Geschichte entwickelt, erkennt die schwedische Bevölkerung in der Standortregion die Notwendigkeit der Endlagerung und bekennt sich mit deutlicher Mehrheit zu dem Vorhaben der Tiefenlagerung.

86% der Einwohner der betroffenen Gemeinden unterstützen eine Verpackungsanlage in Oskarshamn und ein geologisches Tiefenlager für ausgediente Brennelemente in Forsmark (Gemeinde Östhammar) in Schweden. Dies zeigt eine jährliche durchgeführte Umfrage im Auftrag der schwedischen Entsorgungsorganisation Svensk Kärnbränslehantering AB (SKB)*).

Für die Umfrage hat das Analyse- und Forschungsunternehmen Novus 800 Einwohnerinnen und Einwohner der schwedischen Gemeinden Oskarshamn und Östhammar vom 8. März bis 2. April 2023 telefonisch befragt. «Die Unterstützung für Tiefenlager ist in Östhammar und Oskarshamn stärker denn je», schrieb SKB mit Blick auf den Vorjahreswert von 84% Zustimmung der Befragten in beiden Gemeinden. Die Umfrage aus dem Jahr 2023 zeigte zudem, dass etwas mehr als 90% der Befragten in den beiden Gemeinden der Meinung seien, dass SKB einen positiven Beitrag zur lokalen Entwicklung leisten werde.

Mit der Verpackungsanlage in Oskarshamn und dem geologischen Tiefenlager für ausgediente Brennelemente in Forsmark verfüge SKB über ein «weltweit führendes, genehmigtes Verfahren für die Endlagerung von Reststoffen aus Kernkraftwerken», hielt das Unternehmen fest. Zudem wurde betont, dass die Finanzierung gesichert sei und die nutzniessenden Generationen der Kernkraft mit der Tiefenlagerung der Abfälle ihre Verantwortung auch hinsichtlich einer sicheren Entsorgung wahrnehmen würden.

*)SKB, Medienmitteilungen, 22. Juni 2022 und 8. Mai 2023 und Nuklearforum Schweiz vom 11. Mai 2023.

NACHRUF – Abschied von der Kernenergie in Deutschland

Hans Ambos*)

Kernkraftwerke (KKW) in Deutschland sind Geschichte. Sie sind alle abgeschaltet und werden in den nächsten Jahren zurückgebaut (zur „Grünen Wiese“). Vulgo: abgerissen.

Mit nur 17 KKW wurden einst 36 % der Stromerzeugung in Deutschland sichergestellt. Die Kernkraftwerke waren die Zugpferde unseres Wohlstandes.

Die Kernenergienutzung war sicher, zuverlässig, umweltfreundlich, nachhaltig, klimaneutral und preiswert. Der „Atomstrom“ war in Deutschland unschlagbar günstig. Daher hatte sich die Regierung eine milliardenschwere Kernbrennstoffsteuer ausgedacht, um die Kernenergie zu diskreditieren. Trotz EEG-Förderung mit 31 Mrd. € pro Jahr ist Ökostrom im Vergleich zu Atomstrom viel zu teuer. Die 17 großen Leistungsreaktoren wurde nie subventioniert. Die Brennelementesteuer war aber grundgesetzwidrig und musste daher wieder abgeschafft werden. An die Rücklagen für Entsorgung und Rückbau wollten die Grünen ebenfalls ran.

Weiterlesen

Wo unser Atommüll lagern soll

 Unter diesem Titel berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) am 13.04.2023 über den Besuch des Niedersächsischen Umweltministers Christian Meyer (Diplom-Sozialwirt) und weiterer Politiker im Schacht Konrad. Dr. Hermann Hinsch verfasste dazu folgenden Leserbrief:

Noch werden im Schacht Konrad keine radioaktiven Abfälle eingelagert, und so konnten die Politiker es wagen, eine Grubenfahrt zu machen. Aber frei von Radioaktivität ist die Grube natürlich nicht, wie auch sonst nichts auf dieser Welt. Das Gestein, in diesem Fall Erz mit einem Gehalt an Eisen von 27 – 33 %, enthält die radioaktiven Elemente Thorium, Uran und Kalium 40, dazu einige unbedeutende Radionuklide. In der folgenden Tabelle sind die Gehalte pro Tonne nach den Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) aufgelistet, und dazu die daraus berechenbaren Aktivitäten in Becquerel (Bq) pro kg. 1Bq ist ein Strahlenereignis pro Sekunde. Die Bezugsgröße kg ermöglicht den Vergleich mit dem menschlichen Körper, dieser enthält etwa 100 Bq/kg.

Weiterlesen

Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke

TODESANZEIGE

In der vergangenen Nacht (Samstagnacht) wurde das Ende der Kernkraft in Deutschland herbeigeführt. KKW Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 waren die besten Reaktoren ihrer Art in der Welt. Wer von der Sache etwas versteht ist erschüttert und trauert wegen dieses sinnlosen Aktes der Dummheit. Sie haben ihre Laufzeit nicht planmäßig beenden können, sondern sie wurden auf Grund einer Anweisung (im März 2011) von Frau Merkel und nun von Herrn Bundeskanzler Scholz und Herrn Minister Habeck viel zu früh niedergestreckt. Das Todesurteil wurde von einer Geschworenenjury, der sog. „Ethikkommission“ einstimmig gefällt. Diese von Frau Merkel zusammengestellte Kommission gab der Bundesregierung die Empfehlung zur Liquidierung der Kernenergie. Unbelastet von jedem Fachwissen stellten ehemalige Politiker wie Klaus Töpfer (CDU), Leiter der Kommission, Gewerkschafter, eine Philosophin, ein Priester, ein Pfarrer und andere Nixperten die Weichen für eine „Energiewende ins Nichts“ (H.W. Sinn). Einen Verteidiger hatte die Kernenergie nicht. Es gab nie eine wirklich starke Atomlobby (Anfangs noch die SPD), aber eine sehr starke Antiatombewegung. Das war es nun mit der Kernenergie. Diese Ära geht unrühmlich zu Ende.

Weiterlesen

Einladung zur „finalen Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke“ am 15. April 2023

An

  • Herr Minister Robert Habeck und Frau Ricarda Lang „KKW Emsland.“
  • Herr Hofreiter und Frau Außenministerin Baerbock „KKW Isar 2“
  • Herr Minister Özdemir und Frau Göring-Eckardt „KKW Neckarwestheim 2“

Anlässlich Ihres großen Jubelfestes zur Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke Deutschlands sind Sie als beliebteste Politiker Deutschlands von den Grünen ganz herzlich eingeladen das Ende der Kernenergie in Deutschland herbeizuführen. Kommen Sie bitte am Abend des 15. April 2023 auf die Schaltwarten und drücken Sie die jeweiligen Abschaltknöpfe! Der rote Knopf (RESA) befindet sich auf dem Reaktorfahrpult etwas links von der Mitte unter einer roten Klappe.

Herr Bundeskanzler Scholz wird live zugeschaltet und kann das Spektakel in dieser denkwürdigen Nacht in seinem Kanzleramt bei startklarem Notstromdiesel genießen.

Weiterlesen

E.On-Chef hält persönlich die Abschaltung von Isar 2 für einen Fehler

Wow, was war das? Habe ich mich verlesen oder was verpasst? In dicken Lettern heißt es in der WirtschaftsWoche vom 15. März 2023:

„Als erster Betreiber der verbliebenen Kernkraftwerke schert E.On-Chef Birnbaum aus: Er greift den Ausstieg im April an und warnt, dass die Krise nicht zu Ende sei. Die wichtigsten fünf Punkte einer bemerkenswerten Rede.“

Anlässlich der Vorstellung des E.On-Geschäftsergebnisses für 2022 sprach Leonhard Birnbaum unter anderem die Energiekrise, die Energiepreise, die Atomnachfrage und Europas Wohlstand an. Hier die drei wichtigsten Erkenntnisse aus seiner Ausführung, teils aus dem auf E.On’s Webseite veröffentlichten Redetext mit dem Zusatz „Es gilt das gesprochene Wort“:

Weiterlesen