“Heilloses Chaos in der Energieversorgung”

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Auszug aus dem Interview von

Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger mit der WELT zur aktuellen Politik der Bundesregierung und der Lage der Metall- und Elektro-Industrie *).

Das Interview erschien in der WELT am 31. März 2019; geführt wurde es von Dorothea Siems.

Setzt die große Koalition die richtigen Akzente, um die Wirtschaft in Schwung zu halten?

Nein, im Gegenteil. Die Politik trägt erhebliche Mitschuld an der Konjunkturschwäche. Mit zahlreichen Maßnahmen wie der Verschärfung der Zeitarbeit oder dem neuen Teilzeitgesetz hat man den Betrieben Flexibilität genommen. Auch Regelungen etwa zur Pflege von Angehörigen oder zur Weiterbildung machen den täglichen Arbeitsablauf schwieriger. Die Politik schafft für die Beschäftigten immer neue Ansprüche und wälzt die Lasten auf die Unternehmen ab. Gleichzeitig vernachlässigt der Staat die Infrastruktur. Ob Energie, Datenübertragung oder Verkehr – überall gibt es riesige Probleme, die die Bundesregierung nicht entschlossen angeht. Union und SPD haben im vergangenen Jahr einen Schön-Wetter-Koalitionsvertrag geschlossen. Wenn die Konjunktur jetzt nicht mehr so rund läuft, zeigt sich, dass für die Wirtschaft überhaupt nichts erreicht wurde und sich die Rahmenbedingungen sogar noch weiter verschlechtern. Die Große Koalition muss endlich mehr Wirtschaft wagen!

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Kernkraftwerke der Welt 2018

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Im Jahr 2018 haben neun neue Kernkraftwerke den Strombetrieb aufgenommen: sieben in China und zwei in Russland. China hat damit innerhalb eines Jahres so viele Kernkraftwerke wie noch nie in Betrieb genommen. Somit stehen dort neu 45 Kernkraftwerke in Betrieb. Der Anteil der Kernenergie an der chinesischen Stromproduktion stieg von 3,9% auf 4,2%. Hauptlieferant vom Strom ist nach wie vor Kohle mit einem Anteil von rund zwei Dritteln. Sechs Kernkraftwerke, je zwei in Japan und Südkorea sowie je eines in Russland und den USA wurden endgültig stillgelegt. Der zivile Kernkraftwerkpark der Welt umfasste somit beim Jahreswechsel 450 Reaktoren in 31 Ländern. Die installierte Leistung stieg auf knapp 397.100 Megawatt (2017: 391.400 Megawatt). Je ein Neubauprojekt wurde im vergangenen Jahr im Einsteigerland Bangladesch, in Großbritannien, Russland, Südkorea und der Türkei lanciert. Weltweit werden damit 55 Neubauprojekte betrieben[1], darunter 28 Reaktoren der fortgeschrittenen dritten Generation.

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Netzausbau-Kosten steigen gewaltig

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Bis zum Jahr 2030 rechnen die vier deutschen Stromnetzbetreiber mit Investitionen in Höhe von 52 Mrd. Euro, um die Netz-Infrastruktur des Landes auf den weiteren Ausbau regenerativer Energien vorzubereiten. Erforderliche Investitionen für die Anbindung von Off-shore Windkraftanlagen und Speicherlösungen sind darin noch nicht enthalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Scope Ratings GmbH in Berlin [1]. Der Großteil der Investitionen wird durch die Einbindung zusätzlicher Wind- und Solarkapazität erforderlich.

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Die Suche nach Energieinvestoren zur Unterstützung der australischen Kohlekraftwerks-Industrie – Teil 2

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Teil 2 (Interview McLaren/G2 und Craig Kelly/MP)

Mitschnitt eines Interviews bei dem Radiosender 2GB am 22.01.2019

Michael McLaren (GB) und Craig Kelly (MP)
Übersetzung: Günter Keil

 

Hinweis: Dieses Interview wurde 2 Tage vor dem Blackout im australischen Bundesstaat Victoria vom 24.01.2019 aufgezeichnet. Die Veröffentlichung dieses Interview-Mitschnitts durch den Blog STT (hier als Teil 2 bezeichnet) erfolgte zusammen mit einer Publikation des STT zum o.g. Stromausfall erst am 5. 02.2019 (Teil 1). (G.K.)

Einleitung von Michael McLaren

„Bei uns ist heute der Unterstützer des STT, der liberale Parlamentsabgeordnete Craig Kelly, der hier auf 2 GB über eine Zukunft interviewt wird, in der die Australier wieder eine bezahlbare Stromversorgung erhalten könnten, wann und wie sie benötigen.

Trevor St Baker, ein führendes Energie-Schwergewicht, hat diese Woche einen 6-Milliarden-Dollar-Plan für die Entwicklung des ersten hocheffizienten und emissionsarmen Kohlekraftwerks Australiens vorgelegt. St. Baker macht geltend, dass es in ganz Australien bekannt ist, dass es eine Leistungs-Lücke an zuverlässiger, planbarer Elektroenergie von mindestens 1000 MW (Megawatt) in Victoria und New South Wales gibt. New South Wales hat eine rasch wachsende Bevölkerung, verfügt aber über keine Reservekapazitäten.

Der Parlamentsabgeordnete Craig Kelly, das liberale Mitglied für den Wahlbezirk Hughes (Anm.: Hughes ist ein Vorort der Hauptstadt Canberra) , schließt sich dieser Einschätzung an – um seine Unterstützung für den Plan zu betonen, der die kostengünstigste Art und Weise wäre , um die ausschlaggebende, stabile und zuverlässige Stromversorgung bereitzustellen, wie wir sie benötigen.

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Australien wird neue, fortschrittliche Kohlekraftwerke bauen. Der Wiederaufbau der zerstörten Grundlastversorgung.

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Von Michael McLaren
Teil 1

Übersetzung und Kommentar: Günter Keil

„Genau so, als ob man versucht, etwas mit Hilfe einer Schnur anzuschieben, tragen Wind- und Solarenergie nichts zu einer zuverlässigen Kapazität der Stromerzeugung bei: Es gibt sie nicht, wenn Sie sie brauchen und oft ist sie da, wenn sie nicht benötigt wird. Wind- und Solarstrom sind deshalb ein immerwährender Ärger für die Stromnetz-Manager – also die Leute, die versuchen, die Lichter leuchten und in diesem Sommer die Klimaanlagen summen zu lassen.

Am 25. Januar (2019) waren 200.000 Haushalte und Unternehmen in Victoria (Anm: Bundesstaat im Süden Australiens) ohne Strom – und sie waren wütend darüber, was mit ihrer einst zuverlässigen und günstigen Stromversorgung geschehen war.
Victorias Premierminister Daniel Andrews und die Ministerin für die Verschrottung des Stromnetzes, Lily D’Ambrosio hatten einen Freudentanz aufgeführt, als das 1.600 MW (Megawatt) Kohlekraftwerk Hazelwood durch den subventionierten Windstrom aus dem (Energie-)-Geschäft hinausgeworfen wurde.

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Kehrtwende: CO2 weit weniger klimaschädlich

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Millionen Menschen rund um den Erdball sind überzeugt, dass der Mensch mit der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl das Klima beeinflusst, dass das von ihm erzeugte Kohlendioxid COSchuld ist am Klimawandel. Die Dauerberieselung durch Politiker, Medien und Umweltverbände hat gewirkt. Der Kohlendioxid-Anstieg in der Atmosphäre führe zu einer weltweiten Erwärmung der Erdtemperatur und in deren Folge zum Abschmelzen der Polkappen und somit zu einem katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels. Der Weltklimarat IPCC hält das Eintreten dieser Ereignisse in diesem Jahrhundert für wahrscheinlich.

Aktuell steht IPCC vor einem Problem: Seine auf Computermodellen beruhende These, dass die CO2-Zunahme in der Atmosphäre zu erhöhter Erdtemperatur führt, widerspricht der aktuellen Gegebenheit. In den letzten 20 Jahren ist die globale Temperatur nahezu gleichgeblieben, während der CO2-Gehalt in der Atmosphäre in dem Zeitraum kräftig zugenommen hat. Rund ein Drittel aller CO2-Emissionen durch fossile Brennstoffe seit Beginn der Industrialisierung 1750 fallen in diesen kurzen Zeitraum.

Für Überraschung sorgt nunmehr ein Interview mit Prof. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und einer der Leitautoren des IPCC, das am 6.10.2018 Der Spiegel veröffentlichte[1] und vor wenigen Tagen am 22.2.2019 in Auszügen auf der EIKE-Webseite erschien.

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Kohleausstieg konträr zum weltweiten Zubau von Kohlekraftwerken

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Die Würfel sind gefallen: Die Kohlekommission hat sich für den Ausstieg aus der Kohlekraftwerksnutzung ausgesprochen. Nicht sofort, aber mittelfristig. Der genaue Zeitplan liegt noch nicht fest. Damit ist der erste Schritt auf dem Weg zur politisch angestrebten Decarbonisierung vollzogen worden, das bedeutet den vollständigen Verzicht auf die Verbrennung jedes fossilen Energieträgers. Eine unvorstellbare Utopie, keine Kohle, kein Gas, kein Erdöl.

Der Grund: Kohlekraftwerke setzen Stoffe frei, die der Gesundheit schaden können. Staub, Ruß und Asche, Schwefeloxide und Stickoxide in der Luft sind es, die bei mangelnder Abgasreinigung vor allem Bewohner in Kraftwerksnähe belasten. COsoll einen Klimawandel herbeiführen.

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Das pseudowissenschaftliche Geschäftsmodell mit der Klimaschutzpolitik

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Mit diesem Titel veröffentlichte das Ludwig von Mises Institut Deutschland am 13. Februar 2019 nachfolgenden Artikel von Klaus Peter Krause *).

 

Schon dreißig Jahre ist das IPCC im Beweisnotstand –– Manipulationen, Fälschungen, Umdeutungen im Namen angeblicher Wissenschaft – Nicht Mehrheiten entscheiden über richtig oder falsch – Wissenschaftler haben gegen die IPCC-Zumutungen protestiert und ihre Mitarbeit aufgekündigt – Die Lindzen-Petition von 300 unabhängigen Wissenschaftlern 2017: Kohlendoxid ist Pflanzendünger und kein Gift – Von der Bundesregierung ignoriert und weitere Milliarden verschwendet – Große Staaten wie USA, China, Russland und Indien verhalten sich anders als Deutschland – Jedes Land kann aus dem Pariser Abkommen austreten – In seinem blinden Eifer wird Deutschland einsamer – 64 Länder bauen hunderte neue Kohlekraftwerke, Deutschland will seine abschaffen – Die offenkundige Sinnlosigkeit deutscher CO2-Einsparung erzwingt ein Umschalten – Jetzt geht es darum, noch mehr Schaden zu verhindern.

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Kritik am Abschlussbericht der Kohlekommission

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Prof. Dr. Helmut Alt, Fachhochschule Aachen, richtete an den Nordrhein-Westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet das nachfolgende Schreiben zum Abschlussbericht der Kohlekommission:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

der Abschlussbericht der Kohlekommission und die Gaspipeline Nordstream 2 geben Anlass, den hier offen zu Tage tretende Mangel an Fachkompetenz bei der Besetzung solcher Kommission ernsthaft zu hinterfragen. Bereits die mit nur minimaler Fachkompetenz besetzte Ethikkommission, die im Jahr 2011 zum folgenreichen Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der CO2-freien, kostengünstigen und sicheren Stromerzeugung aus Kernenergie in Deutschland führte und den Ertrag der staatlichen Forschungsstätten in Jülich und Karlsruhe, zweier hoch qualifizierter Wissenschaftlergenerationen auf dem Gebiet der Kerntechnik, die in der nachfolgenden technischen Realisierung zu den weltbesten Kernkraftwerken führte, wurde durch diese Kommission zunichtegemacht. Nun hat die ebenfalls mit nur minimaler Fachkompetenz besetzte Kommission für „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (Kohlekommission) ein Arbeitsergebnis vorgelegt, dass die dort gesetzten Zielvorgaben bereits aus rein technischen, naturgegebenen Verfügbarkeitsgründen, niemals erreichen kann.

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Für eine europäische Energie- und Klimapolitik

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Die Ludwig Erhard Stiftung veröffentlichte am 30. Januar 2019 mit dem Untertitel “Gescheiterte Energiewende” den folgenden Artikel *) von Wolfgang Clement:**)

Man kann sich natürlich, wenn auch zu immensen Kosten, noch eine ganze Weile vor der Einsicht drücken, aber letztlich wird kein Weg daran vorbei führen: Die deutsche „Energiewende“ ist die teuerste der Welt – und als eine solche ist sie zugleich die an Widersprüchen reichste und an Erfolgen ärmste. Das heißt: Sie ist gescheitert.

Was wir brauchen, ist eine grundlegend andere Energie- und Klimaschutzpolitik. Die Gründe liegen auf der Hand: Erstens, niemand hat die deutsche Politik gezwungen, sich einer Zielsetzung zu verschreiben, die schon aus der Sicht des Jahres 2007 überambitioniert und im Blick auf die EU-Beschlusslage (minus 40 Prozent CO2-Emissionen bis 2030) politisch und fachlich kontraproduktiv, also unsinnig war. Mit dem abrupten, aus der gegebenen Sachlage nicht zu begründenden und rechtlich zweifelhaften Atomausstieg ab dem Jahr 2011 wurde es endgültig unerreichbar, die CO2-Emissionen in Deutschland, gemessen an den Daten des Jahres 1995, schon zehn Jahre früher, also bis 2020 um 40 Prozent zu mindern.

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