Vorwort
Angesichts der extremen und weltweit von Regierungen zu ihrer Staatspolitik erhobenen Klimakatastrophen-Panik – Klimaschutz genannt – und angesichts der massiven Kritik daran seitens einer großen Anzahl von Wissenschaftlern ist es gewiss von Interesse, darauf hinzuweisen, dass der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt bereits vor 13 Jahren mit einem negativen Urteil an die Öffentlichkeit gegangen ist (5) – und in seiner Ansprache bei der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) vor 9 Jahren (1) seine Kritik auf die Rolle des selbsternannten Weltklima-Rates IPCC konzentriert hat, der nicht etwa aus Klimaforschern besteht, sondern aus politisch aktiven Personen, die von der UN gesteuert werden.
Helmut Schmidt war offenbar frühzeitig über den Streit über die Veröffentlichungen des US-amerikanischen Wissenschaftlers Prof. Michael Mann informiert, der als Erfinder der sog. Hockeyschläger-Kurve gilt, die den Verlauf der Globaltemperatur in den vergangenen 1000 Jahren zeigte.
Prof. Mann hatte damit die Klimakatastrophen-Politik ausgelöst, die immer noch ein Streitobjekt unter Wissenschaftlern ist. Mit Deutschland als selbsternanntem “Vorreiter” in der Einsparung von CO2, wie unsere Regierung weiterhin betont, die aber zuletzt ausgeblieben ist.
Aber der Zusammenbruch eines Teils der deutschen Wirtschaft durch die Coronakrise wird – sehr ähnlich wie der weitgehende Zusammenbruch der DDR-Industrie nach der Wiedervereinigung – eine unerwartete, aber im Weltmaßstab unbedeutende CO2-Emissionseinsparung bringen.
Der Altbundeskanzler ist durch die Kenntnis und die Einschätzung bekannter Fakten zu seinem Urteil gelangt. Seine Nachfolger haben das möglicherweise ebenso gesehen, sich aber nicht mehr getraut, es laut zu sagen.
In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass Helmut Schmidt bereits Mitte 2007 in einem Interview von BILD (5) anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm (6.-8.6.2007) eine sehr kritische Bewertung des sog. Weltklimarates IPCC äußerte, der er eigene gegensätzliche Erfahrungen gegenüberstellte.
Auszüge aus seiner Rede bei der MPG am 11.Januar 2011 in Berlin:
“Zusätzlich zu all den vorgenannten, von Menschen verursachten Problemen, werden wir gleichzeitig beunruhigt von dem Phänomen der globalen Erwärmung und der ihr unterstellten Konsequenzen. Wir wissen, daß es natürlicherweise immer Eiszeiten und Warmzeiten gegeben hat; wir wissen jedoch nicht, wie groß gegenwärtig und künftig der von Menschen verursachte Beitrag zur heutigen globalen Erwärmung ist. Die von vielen Regierungen international betriebene sogenannte Klimapolitik steckt noch in ihren Anfängen.
Die von einer internationalen Wissenschaftlergruppe (Intergovernmental Panel on Climate Change, (IPCC) bisher gelieferten Unterlagen stoßen auf Skepsis, zumal einige der beteiligten Forscher sich als Betrüger erwiesen haben. Jedenfalls sind die von einigen Regierungen öffentlich genannten Zielsetzungen bisher weniger wissenschaftlich als vielmehr lediglich politisch begründet.
Es scheint mir an der Zeit, daß eine unserer wissenschaftlichen Spitzenorganisationen die Arbeit des IPCC kritisch und realistisch unter die Lupe nimmt und sodann die sich ergebenden Schlußfolgerungen der öffentlichen Meinung unseres Landes in verständlicher Weise erklärt.”
In einem “Update” seines Berichts 1) mit der Überschrift “DIE ZEIT zensiert Helmut Schmidt” nimmt B. Peiser die Berichterstattung in Deutschland über diese Rede unter die Lupe:
Zitat: “Helmut Schmidt hat seine Rede zum Festakt der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft auch in seinem Hausblatt DIE ZEIT – (Anm.: Er war seit 1983 bis zu seinem Tod am 10.11.2015 Mit-Herausgeber der ZEIT) – veröffentlicht. Wenn man aber die hier interessierende Passage nachliest, nämlich wo er auf die englischen Quellen des IPCC zu sprechen kommt, dann fehlt plötzlich jeder Hinweis auf Wissenschaftsbetrug. Auch seine klare Einsicht, daß die Klimapolitik der Staaten keine wissenschaftliche, sondern nur eine politische Grundlage hat, ist ohne Einfügung von Auslassungszeichen einfach verschwunden.”
Zum G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 hat Helmut Schmidt BILD am 4.6.2007 ein Interview gegeben:
Auszug:
“BILD: Erstmals steht der Klimaschutz ganz oben auf der G8-Agenda. Ist die Situation so dramatisch, wie der Weltklima-Rat behauptet ?
SCHMIDT: Dieser Weltklima-Rat hat sich selbst erfunden, den hat niemand eingesetzt. Die Bezeichnung Weltklima-Rat ist eine schwere Übertreibung. Diese ganze Debatte ist hysterisch, überhitzt, auch und vor allem durch die Medien. Klimatischen Wechsel hat es auf dieser Erde gegeben, seit es sie gibt.
Seit Hunderttausenden von Jahren haben wir Warmzeiten und Eiszeiten. Zum Beispiel finden Sie in Deutschland bis heute Stoßzähne von Mammutelefanten als Beweis dafür, dass es einmal eine Warmzeit gegeben hat, in der Elefanten in Deutschland leben konnten.
Oder ich finde in Hamburg-Langenhorn in meinem Garten Gehäuse von Meeresmuscheln – 15 Meter über dem Meeresspiegel. Ein Zeichen dafür, dass in einer früheren Warmzeit der atlantische Ozean bis nach Langenhorn und noch weiter gereicht hat.
Die Gründe für diesen vielfältigen Klimawechsel sind einstweilen nicht ausreichend erforscht. Und es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass es nicht so weitergeht. Aber sich darüber aufzuregen und zu meinen, diesen Wechsel könnte der Mensch durch gemeinsamen Beschluss in Heiligendamm aufhalten, das ist reine Hysterie, das ist dummes Zeug.
BILD: Ist ein wirksamer Klimaschutz ohne die weitere Nutzung der Atomkraft denkbar ?
SCHMIDT: Kurzfristig ist die Antwort: nein, ohne Kernkraftwerk geht es nicht. Aber: Wie das heute in 30 Jahren aussehen wird, kann ich nicht beurteilen. Der technische Fortschritt hat sich ja gewaltig beschleunigt, wird sich weiterhin beschleunigen. Vom ersten Flugzeug, das geflogen ist bis zu den ersten Bomben, mit denen man vom Flugzeug aus ganze Städte ausradiert hat – dazwischen lagen keine 50 Jahre.
Entscheidend für die Frage der Energieknappheit wird die rapide steigende Zahl von Menschen auf unserem Planeten. Als mein Vater zur Schule ging hier in Hamburg-Barmbeck, da hatten wir 1,6 Milliarden Menschen auf der Welt. Heute sind es über 6,6 Milliarden. Und in der Mitte des 21.Jahrhunderts werden es neun Milliarden sein. Und die wollen alle Brot backen, die wollen alle Essen kochen, die wollen Auto fahren und heizen, wenn es Winter ist.”
(Ende des Interview-Auszugs)
Nachwort
Deutschland hat mittlerweile die höchsten Strompreise in der EU. Nun werden die verbliebenen Kernkraftwerke abgeschaltet; die Kohlekraftwerke werden folgen – so ist es beschlossen. Teure Stromimporte aus den Nachbarländern – bisher der Rettungsanker der deutschen Stromversorgung – werden in den kommenden Wintermonaten wegen Eigenbedarfs weitgehend wegfallen. Was dann “hilft”: Exodus der Industrie, Abschaltung von Großverbrauchern (Städte) oder auch der 2-wöchige Zusammenbruch der Versorgung (Blackout). Aber wenn es doch ein bisschen dem Klima hilft……..
Quellen:
1. Benny Peiser, GWPF: “Forscher als Betrüger: Helmut Schmidt fordert IPCC Untersuchung! Die “Zeit” zensiert Altkanzler!”, 6.3.2011, http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/forscher-als-betrueger-helmut-schmidt-fordert-ipcc-untersuchung/
2. Der Text der Ansprache von Helmut Schmidt beim Festakt der Max-Planck.Gesellschaft (MPG) am 11.1.2011 in Berlin war auf der Webseite der MPG veröffentlicht worden. Heute ist er nicht mehr vorhanden; man erhält die Meldung “Fehlerseite 404”.
3. Update der o.e. EIKE-Webseite (1): “Die ZEIT zensiert Helmut Schmidt”.
4. Norbert Deul: “Nachruf auf den herausragenden Politiker und Aufklärer des Bürgers Helmut Schmidt”; 12.11.2015; EIKE (s.o.); Nachtrag der EIKE-Redaktion mit der Erinnerung an die Ansprache von Helmut Schmidt bei der MPG vom 11.1.2011. und Dank an D. Ufer.
5. Auszug aus einem Interview, das BILD am 4.6.2007 anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm mit Helmut Schmidt geführt hat. Veröffentlicht von der EIKE-Redaktion.