Gasverfügbarkeit: Schlimm wird es erst im Winter 2023/2024

Selbst wenn der Gasvorrat im kommenden Winter reichen sollte, aber wie sieht die Situation im Winter 2023/2024 aus?

Acht Monate nach der russischen Invasion in der Ukraine war der Übergang Europas weg von russischen Energieimporten nicht einfach. Im vergangenen Jahr importierte Europa für 99 Milliarden Euro (117 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021) Energie aus Russland, was rund 40% des europäischen Erdgasverbrauchs und 30% seines Rohöls umfasste. Das Ergebnis ist, zumindest kurzfristig, eine zunehmende Energiekrise auf dem gesamten Kontinent, die durch rekordhohe Erdgaspreise und vielerorts eine Verdreifachung der Stromrechnungen gekennzeichnet ist.

Die Regierungen haben sich erfolgreich bemüht, unterirdische Erdgasspeicherreserven aufzufüllen, um sich auf die kälteren Wintermonate vorzubereiten – wenn der Energiebedarf am höchsten ist. Diese Woche erreichte Deutschland einen entscheidenden Meilenstein, indem es seine Gasreserven über zwei Wochen früher als geplant zu 95% auffüllte, während die Gasspeicher in der gesamten EU jetzt zu fast 92% gefüllt sind und damit ein früheres Ziel übertreffen, bis zum 1. November 80% der Speicher gefüllt zu haben.

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Hohe Strompreise eine Gefahr für Solar-PV- und Batteriefertigungen

Investitionen in die Produktion von Solar-PV und Batteriezellen könnten eingemottet werden, wenn die Stromkosten nicht sinken, sagt Rystad Energy, ein unabhängiges Energieforschungs- und Business-Intelligence-Unternehmen mit Hauptsitz in Oslo, Norwegen.

Wie Renews [1] schreibt, zeigen Untersuchungen von Rystad Energy, dass 35 GW Solarproduktion und mehr als 2000 Gigawattstunden Produktionskapazität für Batteriezellen in der EU eingemottet werden könnten, wenn sich die Strompreise nicht wieder normalisieren.

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Batterieproduktion: Berlin-Grünheide oder Texas?

Tesla hat Berichten [1] zufolge Probleme beim Aufbau seiner Batteriezellenproduktion in der Gigafactory Berlin und verlegt Batterieproduktionsanlagen nach Texas.

Seit über zwei Jahren arbeitet Tesla daran, eigene Batteriezellen mit einem neuen 4680-Format zu bauen. Der Plan ist entscheidend für das langfristige Wachstum des Unternehmens, da es seine nächste Generation von Elektrofahrzeugen mit einer neuen strukturellen Batteriepack-Architektur antreibt.

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„Merit Order“ – Grundlage der Preisbildung

In unserem Artikel „Der Strompreis spielt verrückt“ erläuterten wir unter anderem den Einfluss des Merit Order-Prinzips. An einem Fallbeispiel veranschaulicht der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages 1), wie sich dieses Prinzip auf  die Strompreisbildung auswirkt:

„In der aktuellen Diskussion über hohe Energiepreise spielt „Merit Order“ eine zentrale Rolle. Dieser englische Ausdruck lässt sich mit „Reihenfolge der Vorteilhaftigkeit“ übersetzen. Er beschreibt in der Ökonomie, wie sich an der (Großhandels-)Strombörse Handelspartner finden und Preise bilden. Diese Preisbildung entspricht den ökonomischen Interessen der Marktteilnehmer. Dies verdeutlicht folgendes stark vereinfachtes Beispiel:

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Eine öko-besessene Elite hat Energie und Ernährungssicherheit der Klimaagenda geopfert

Der Assistenzprofessor für Volkswirtschaft und Politikwissenschaften an der Webster University Vienna, Dr. Ralph Schoellhammer, ist ein Mann deutlicher Worte: „Deutschland begeht nationalen Selbstmord“, „Europa vor den Trümmern seiner Energiepolitik“, wie auch aus seinem folgenden Artikel*) hervorgeht:

 

„Die Bundesregierung hat vergangene Woche beschlossen, den Ausstieg aus zwei Kernkraftwerken vorübergehend zu stoppen (Anm: Noch ist die Entscheidung nicht gefallen). Dies ist ein Versuch, die Energieversorgung Deutschlands zu sichern, nachdem Russland seine Gasexporte nach Deutschland effektiv eingestellt hat.

Aber es gibt noch viel mehr, was die deutsche Regierung tun könnte, wenn sie es ernst meinen würde, ihre Energiesicherheit zu stärken. Sie könnte beispielsweise ihr Fracking-Verbot von 2017 aufheben. Wie ein Regierungsbericht aus dem Jahr 2016 zeigt, sitzt Deutschland auf Schiefergasvorkommen von mehr als zwei Billionen Kubikmetern – das 20-fache seines jährlichen Gasverbrauchs. Fracking könnte realistischerweise 10 Prozent des deutschen Gasbedarfs pro Jahr decken. Noch ermutigender ist, dass der Bericht zeigt, dass Fracking in Deutschland ohne Schädigung der öffentlichen Gesundheit oder der Umwelt durchgeführt werden könnte. Fracking könnte daher dazu beitragen, eine langfristige Lösung für die sich verschärfende Energiekrise zu finden.

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Schlimmste Energiekrise seit Menschengedenken

Im folgenden Artikel skizziert Net Zero Watch*) die dramatische Energiesituation in Großbritannien, die, und das ist der Grund, warum der Artikel hier erscheint, sich von der Situation in Deutschland nicht wesentlich unterscheidet. Der komplette Verzicht auf Kernenergie in Deutschland würde die deutsche Situation noch verschärfen, wohingegen die Kernenergie in GB genutzt und weiter ausgebaut wird.

 

Das Vereinigte Königreich steht nun neben einem Großteil Europas vor der schlimmsten Energiekrise seit Menschengedenken, vielleicht der schlimmsten in der Geschichte.

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Petition: Deutsches Schiefergas nutzen

Deutschland verfügt über ein enormes nachgewiesenes Schiefergasvorkommen. Seine Förderung würde den Versorgungsmangel an Erdgas lindern und die Gaspreisentwicklung entspannen. Das Schiefergas müsste mit dem Fracking-Verfahren gefördert werden, jenem Verfahren, das in den USA angewandt wird, um Deutschland  mit LNG zu versorgen. Seit 2017 ist die Förderung in Deutschland gesetzlich untersagt.

Nach dpa-Meldung vom 15.08.2022 stellte der stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission „Fracking“, Holger Weiß, das in Deutschland geltende Verbot der Erdgasförderung durch das sogenannte Fracking infrage.

„Man kann das eigentlich nur mit ideologischen Vorbehalten erklären. Einer sachlichen Grundlage entbehrt das.“ Die beim Fracking mittlerweile verwendete Flüssigkeit sei kein Gift, das sei „Spüli“.  „Heutzutage kann man Fracking mit einem vertretbaren Restrisiko machen“, sagte Weiß.

Zum Förderungsverfahren erklärte der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe Prof. Dr. Hans-Joachin Kümpel:

„Fracking ist heute eine Hightech-Bohrlochtechnologie mit höchsten Sicherheitsstandards. Weder führt ihr Einsatz zu einer Verunreinigung von nutzbaren Grundwasserressourcen, noch löst sie fühlbare Erdbeben aus.“

Der für die Freigabe zuständige Wirtschaftsminister Robert Habeck zeigt kein Entgegenkommen. Eine Petition soll die politische Diskussion um die Förderung initiieren.

Wir rufen unsere Leser dazu auf, sich der Petition anzuschließen (bitte klicken):

 „Gasversorgung durch Schiefergas sichern

Haben Sie eine Frage oder einen Hinweis zur Petition? Werner Ressing, BMWi-Abteilungsleiter a.D., hat die Petition gestartet. Klicken Sie hier, um Kontakt aufzunehmen.

Für 15 europäische Staaten ist die Kernenergie quasi alternativlos

Die Klimaziele sind ohne Kernkraft nicht zu erreichen, wenn wir nur annähernd unseren Wohlstand erhalten wollen. Der Weltklimarat IPCC sprach sich in seinen Berichten für die Nutzung der im Betrieb CO2-freien Kernenergie aus. Von der Europäischen Union wurde die Kernenergie zusammen mit Gas in diesem Jahr als nachhaltig eingestuft.

Obwohl die letzten drei deutschen Kernkraftwerke einen Beitrag zur sicheren Stromversorgung liefern können, tun sich die Grünen schwer, den Weiterbetrieb über dem 31.12.2022 hinaus zu ermöglichen. Nach langem Hin und Her sollen nun die beiden Kernkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis Ende April 2023 weiterbetrieben werden.

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Strom: Was war 1999, was ist heute? Was erwartet uns künftig?

Mahnende Worte von Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt zur Sicherung der Stromversorgung:

„1999 hatten wir 30,6 % Stromerzeugung zu Stromerzeugungskosten von 3,5 Pfg/kWh (1,75 €ct/kWh) aus den 18 weltbesten Kernkraftwerken von rd. 440 in der Welt.  2010, vor Fukushima, hatten wir noch 17 Kernkraftwerke mit 18 % Stromerzeugung, 2011 noch 9, heute haben wir zum Glück noch drei mit 4,3 GW Leistung und rd. 5 % Stromerzeugung.

Dieser schleichende Kernenergieausstieg wurde über 22 Jahre hinweg als Verdienst grüner Energiepolitik von allen demokratischen Parteien gelobt und an den Wahlurnen irrtümlicher Weise honoriert.
Ab dem 20. Februar 2022, dem Tag der Zeitenwende, ist das Energiepolitik auf dem Irrweg, ohne Kernenergie ohne Kohle und ohne Erdgas. Den Wählern wurde eine heile Welt vorgegaukelt.

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An Langfristverträgen mit verlässlichen Erdgaslieferanten geht kein Weg vorbei

Nach mehr als 20 Jahren Energiewende-Erfahrung sollte man wissen, dass es das dekarbonierte grüne Paradies aus Sonnenkraft und bewegter Luft nicht geben wird. Nicht in einem Industriestaat wie Deutschland. Die Energiewende hat Mitschuld an der Energiekrise, in der wir uns akut befinden. Mark P. Mills*) liest gewissermaßen den europäischen Politikern, insbesondere deutschen Entscheidungsträgern, die Leviten über ihre verfehlte, kurzsichtige Energiepolitik. Dass er als US-Amerikaner sein Land als helfender Partner anbietet, ist verständlich, seine ins Deutsche übersetzte, leicht gekürzte Analyse [1] ist zutreffend:

Europa hat nicht viele Möglichkeiten, mit den unmittelbaren Energie-Engpässen umzugehen. Im Wesentlichen wurde alles getan, was schnell erledigt werden kann: die Installation von Importterminals für schwimmendes Flüssigerdgas (LNG), die Wiederinbetriebnahme alter Kohlekraftwerke, die Erhaltung von Kernkraftwerken, die für die Stilllegung vorgesehen waren, die Umstellung vieler Industriekessel von Erdgas auf besser fungibles Öl und das Senden symbolischer Botschaften über die Reduzierung der Nachfrage durch kalte Duschen und das Dimmen von Lichtern. Europas verbleibende kurzfristige Alternativen sind jetzt eine brutale Kombination aus weiteren Shutdowns, regelrechter Rationierung, massiven inflationären Subventionen für die Bürger und Rettungsaktionen für die Industrie.

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